forum kriminalprävention Ausgabe 01/2017 Januar bis März

Prävention von islamistischer Radikalisierung und Gewalt

Eine Systematisierung von Präventionsansätzen in Deutschland

Catrin Trautmann, Wolfgang Kahl & Andreas Zick

Eine solide Prävention von gewalttätigem Extremismus ist über die unmittelbare Gefahrenabwehr der Sicherheitsbehörden hinaus möglich und umfasst Informations- und Beratungsangebote sowie eine Vielzahl sozialer, pädagogischer oder therapeutischer Ansätze. Die Verbreitung und Qualität der Maßnahmen ist nach wie vor unterschiedlich. Die positiven Effekte lassen sich häufig nur schwer messen und der Evaluationsansatz trifft zuweilen auf Befindlichkeiten der Akteure. Mancherorts fehlt es an ausreichenden Angeboten oder aber die Qualität ist fraglich. Im Vorgriff des Aufbaus der Forschungsstelle „Nationales Zentrum für Kriminalprävention (NZK)“, die 2016 ihre Arbeit mit einem Schwerpunkt „Extremismusprävention“ unter dem Dach der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) aufgenommen hat, konnte das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) in Bielefeld gewonnen werden, um in einem Kooperationsprojekt die Vielfalt der Angebote zur Prävention von islamistischer Radikalisierung zu strukturieren. Catrin Trautmann und Andreas Zick haben im Sommer 2016 ihre „Systematisierung von in Deutschland angebotenen und durchgeführten (Präventions-)Programmen gegen islamistisch motivierte Radikalisierung (außerhalb des Justizvollzuges)“1 vorgelegt und das DFK hat die Ergebnisse „online“ publiziert. Die 36 zugrunde gelegten Präventionsangebote werden sogenannten Prototypen und Formaten zugeordnet. Es handelt sich um einen ersten Schritt auf dem Weg hin zu Qualitätsstandards, an denen sich dann die Initiativen bzw. Programme orientieren und messen lassen können. Die Kollegen/-innen des NZK arbeiten bereits daran.2 Das IKG-Projekt war zudem der Auftakt für eine wachsende Kooperationskultur, in der Wissen und Erfahrungen miteinander geteilt werden. Folgend werden zentrale Inhalte der Systematisierung dargestellt und am Schluss kurz mit anderen Überblicksdarstellungen abgeglichen.


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Die Internetadressen der Initiativen finden Sie hier .