10 forum kriminalprävention 2 2017 PRÄVENTION UND MIGRATION Um die wesentlichen polizeilichen Handlungsfelder aus kriminalpräventi ver Sicht darzustellen zu analysieren und bundesweit abgestimmte Maß nahmen für unterschiedliche Ziel gruppen zur Verhinderung und Redu zierung von Kriminalität zum Nachteil und durch Zuwanderer sowie deren Unterkünfte zu entwickeln wurde be reits im Herbst 2015 eine Projektgrup pe eingerichtet An der Projektgrup penarbeit beteiligt sich auch die Stiftung Deutsches Forum für Krimi nalprävention In diesem Verbund wurden Informationsmedien entwi ckelt die unterschiedliche Zielgrup pen über die besonderen Anforderun gen der aktuellen Zuwanderungswelle informieren und unterstützen Auf dem Deutschen Präventionstag in Hannover bilden diese Medien gemäß dem Motto des DPT einen wichtigen Bestandteil des ProPK Medienange bots Der folgende Text skizziert die Inhalte des Vortrags auf dem DPT der die Arbeit der Kriminalprävention in diesem Themenfeld am Dienstag 20 Juni 2017 9 Uhr näher beleuchtet Aus Sicht der Polizeilichen Kriminal prävention wurden im Zusammen hang mit Zuwanderung gleich mehre re Handlungsfelder identifiziert Die Gefahr der Radikalisierung der Bevöl kerung ist dabei ein bedeutender As pekt Aufgrund des großen Zuwande rungsstroms herrschen Unsicherheit und diffuse Ängste innerhalb der Be völkerung Das rechtsradikale Spekt rum betreibt fremdenfeindliche Hetze und versucht die Lage politisch aus zunutzen Rechtsextremistische Agi tation Hasskriminalität und Gewalt zum Nachteil von Zuwanderern haben signifikant zugenommen Bundesweit sind darauf folgend fremdenfeindlich motivierte Angriffe auf Unterkünfte mit unterschiedlichen Unterbrin gungssituationen und Sicherheits standards zu verzeichnen Gewalt gibt es aber auch innerhalb der Unterkünfte Vielfältige Konflikte zwischen Zuwanderern führen dazu Erschwerend sind auch fehlende Kennt nisse über die Rolle und Aufgaben der Polizei unter den Zuwanderern Zudem bringen diese häufig aus ihren Heimat ländern ein anderes Rollenverständnis der Polizei mit Zu beobachten ist auch dass einheimische Salafisten versu chen Zuwanderer für ihre Ideologie zu gewinnen ferner dass Angehörige des IS nach Deutschland einreisten um ihre Ideologie zu verbreiten Verbündete zu gewinnen oder aber auch Anschläge vorzube reiten Ein weiteres nicht zu unterschät zendes Problem Private Sicherheits dienste deren Qualifikation unklar ist werden in Erstaufnahmeeinrichtun gen und in Sammelunterkünften ein gesetzt Kriminalpräventive Zielsetzung Das Ziel aller kriminalpräventiven Überlegungen ist es die Einsatz und Ermittlungsdienste der Polizei bei der Bewältigung der zuwanderungsbe dingten Lage zu unterstützen und im Idealfall zu entlasten Daraus leitet die Polizeiliche Kriminalprävention ver schiedene Teilziele ab die sich in ein zelnen Maßnahmen niederschlagen Dazu gehören Stärkung des Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung und bei den Zuwan derern Verhinderung Reduzierung der Ra dikalisierung in der Bevölkerung Für ein gutes Zusammenleben Herausforderungen der Zuwanderung für die Polizeiliche Kriminalprävention Andreas Mayer Im Jahr 2016 sind nach vorläufiger Berechnung ca 280 000 Personen als Asylsuchende nach Deutschland eingereist vor allem aus Syrien Afghanistan Irak und dem Iran Diese vier Herkunftsländer stellen rund zwei Drittel der Asylsuchenden die nach Deutschland gekommen sind Der Staat steht bei der Unterbringung Betreuung und Versorgung der Zuwanderer vor einer großen logistischen räumlichen und personellen Herausforderung dabei hat die Gewährleistung der Sicherheit hohe Priorität Die schutzsuchenden Flüchtlin ge treffen vielerorts auf eine große Welle der Solidarität und ehrenamtlicher Hilfe in der Bevölkerung aber auch auf Verunsicherung und Ablehnung bis hin zu rassistischer Gewalt gegen geplante Unterkünfte Auch für die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes ProPK ist diese Situation eine Herausforderung der die Polizei mit vielfältigen Mitteln begegnen muss www polizei beratung de

Vorschau DFK forum kp 02-2017 Seite 12
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