11forum kriminalprävention 2 2017 PRÄVENTION UND MIGRATION Verhinderung Reduzierung der Ra dikalisierung von Zuwanderern Erhöhung der Sicherheit von und in Flüchtlingsunterkünften Förderung des rechtskonformen Verhaltens von Zuwanderern Aufklärung von Zuwanderern über spezifische Kriminalitätsgefahren Stärkung des Opferschutzes für Zu wanderer Förderung der Zusammenarbeit zwi schen Polizei und anderen Akteuren Stärkung des Vertrauens in die Poli zei und der Akzeptanz ihrer Maßnah men Förderung der interkulturellen Kom petenz der Polizei Sensibilisierung und Information von Mitarbeitern innen in Unterkünften und Behörden zu Sicherheitsfragen Die aus diesem Ansatz heraus ent wickelten Maßnahmen wenden sich an verschiedene Zielgruppen wie z B die Bevölkerung allgemein ehrenamtli che Mitarbeitern innen und Helfer innen in Flüchtlingsunterkünften Verantwortliche und Betreiber von Unterkünften Zuwanderer und ihre Familien Kinder minderjährige unbe gleitete Asylbewerber Frauen Eltern junge Männer Opfer von Straftaten traumatisierte Zuwanderer etc Medien für ein friedliches Zusammenleben Angesichts des dargestellten Hand lungsbedarfs stand das ProPK zunächst vor der Frage wer die Zuwanderer sind und wie diese am ehesten erreicht werden können Nach hiesiger Wahr nehmung war dies eher eine heteroge ne Zielgruppe jung bis alt verschiede ne Sprachen sprechend verschiedenen Geschlechts mit unterschiedlichem gesellschaftlichen Rollenverständnis und mit verschiedenen Qualifikations niveaus vom Analphabet bis zum Aka demiker sowie mit unterschiedlichen Bleibe Perspektiven Dieser Umstand floss in eine Rah menkonzeption zur Prävention von Kriminalität und Förderung der Si cherheit im Zusammenhang mit der Zuwanderung ein die neben einer Vielzahl von Maßnahmen auch Hand lungsempfehlungen an die Landespo lizeien und die örtlichen Polizeidienst stellen und an die Flüchtlings verwaltungen auf Landes und Kreis ebene enthält Diffuse Ängste und Verunsicherungen in der Bevölkerung mussten dabei ebenso berücksichtigt werden wie eine zunehmende Unzu friedenheit unter den Zuwanderern die sich einem aus ihrer Sicht schlep penden sehr lange andauernden Asyl verfahren ausgesetzt sehen Ferner war bei der Konzeption der Präven tionsmaßnahmen unterschiedlichen kulturellen Codes Rechnung zu tragen und die Maßnahmen dahingehend zu prüfen ob die Botschaften in ihren Aussagen von den unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten auch rich tig verstanden werden konnten Oberste Prämisse war es dass die Förderung eines gegenseitigen Ver ständnisses wesentlicher Bestandteil aller Bemühungen sein muss Allen muss verdeutlicht werden dass die Arbeit der Sicherheitsbehörden in ers ter Linie dem Schutz und der Freiheit aller dient und das friedliche Zusam menleben aller garantieren will Zur Prävention von Kriminalität und För derung der Sicherheit im Zusammen hang mit der Zuwanderung war es notwendig verschiedene Informati onsmaterialien zu erstellen darunter einen mehrsprachigen Flyer mit dem Titel Für ein gutes Zusammenleben Dieser enthält eine Kurzübersicht über die rechtlichen Grundlagen des Zusammenlebens in Deutschland z B Gleichheit vor dem Gesetz Ge waltfreiheit freie Meinungsäußerung sowie eine Notfallkarte mit Notruf nummern Polizei Rettungsdienst Feuerwehr Außerdem erklärt der Fly er Rolle und Aufgaben der Polizei Für Familien mit Kindern wurde ein mehrsprachiges Leporello erstellt das die wichtigsten Artikel des Jugend schutzgesetzes vorstellt die den Ju gendschutz in der Öffentlichkeit re geln z B die Anwesenheit bei Tanzveranstaltungen oder die Abgabe von Alkohol und Tabak Ein weiterer wichtiger Baustein Mehrsprachige Pla kate Flyer sowie Präsentationen ver mitteln den Zuwanderern richtiges Ver halten im Straßen und Schienenverkehr Für Betreiber von Gemeinschafts unterkünften für Zuwanderer wurde als Orientierungs und Entscheidungs hilfe die Handreichung Gemein schaftsunterkünfte sicher gestalten Sicherheitstechnik Organisation und Betrieb erstellt Sie enthält die wich tigsten Ansatzpunkte zur Erhöhung der Sicherheit in den Unterkünften und zeigt Beispiele bautechnischer und organisatorischer Vorkehrungen Das Heft Geflüchtet weit weg von zu Hause für Kinder im Grundschulal ter will einen differenzierten Umgang mit der Flüchtlingsthematik fördern Es erklärt in kindgerechter Form das Thema Krieg Flucht und Neuanfang in einem fremden Land am Beispiel zwei er Kinder aus Syrien Für in der Öffentlichkeit bekannte Personen die aufgrund ihrer Ansich ten und öffentlich geäußerten Mei nung z B zum Thema pro Asylrecht bereits bedroht wurden bzw aktuell gefährdet sind wurde ein Informati onsblatt Sicherheitsinformationen für Personen des öffentlichen Lebens entwickelt Darüber hinaus entwickelten das BMFSFJ und UNICEF mit den Verbän

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