31forum kriminalprävention 3 2017 EXTREMISMUSPRÄVENTION fänglichkeit extremistischer Ideologi en die über das Internet oder andere Medien verbreitet werden einherge hen Primäres Ziel der geplanten Prä ventionsbemühungen ist es negati ven Intergruppen Einstellungen entgegenzuwirken und die Herausbil dung positiver Identitäten zu unter stützen um gegen radikale Ideologien und inhumane Einstellungen zu im munisieren Das Projekt folgt damit ei nem primärpräventiven bzw univer sellen Ansatz der dazu geeignet ist der Verbreitung einer breiten Palette unterschiedlicher extremistischer Ideologien vorzubeugen Die Auftaktveranstaltung zu RadigZ fand Ende März 2017 in Hannover statt Der Verbund hat sich auch im Rah men des 22 Deutschen Präventions tags DPT im Juni dieses Jahres vor gestellt Erste Erkenntnisse werden voraus sichtlich im Rahmen der 15 Wissen schaftlichen Fachtagung der Krimino logischen Gesellschaft in Münster im September 2017 präsentiert werden können Die Gesamtlaufzeit des Pro jektes beträgt drei Jahre Literaturverzeichnis Bannenberg Britta Rössner Dieter Coester Marc 2006 Hasskriminalität extremistische Kriminalität politisch motivierte Kriminalität und ihre Prävention In Rudolf Egg Hrsg Extremistische Kriminalität Kri minologie und Prävention Wiesbaden KuP Schriften reihe der KrimZ e V 51 S 17 59 Beelmann Andreas 2009 Prevention of right wing extremism European and international research re sults In Marcel Alexander Niggli Hrsg Right wing extremism in Switzerland National and international perspectives S 252 264 Beelmann Andreas 2015 Konstruktion und Entwick lung von Interventionsmaßnahmen In Wolfgang Mel zer Dieter Hermann Uwe Sandfuchs Mechthild Schä fer Wilfried Schubarth und Peter Daschner Hrsg Handbuch Aggression Gewalt und Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen Bad Heilbrunn Klinkhardt S 467 473 Beelmann Andreas Heinemann Kim Sarah 2014 Pre venting prejudice and improving intergroup attitudes A meta analysis of child and adolescent training pro grams In Journal of Applied Developmental Psycholo gy 35 S 10 24 Beelmann Andreas Karing Constanze 2015 Förde rung toleranter Einstellungen und die Prävention von Vorurteilen Langzeitwirkungen des Programms zur Förderung von Akzeptanz Respekt Toleranz und sozi aler Kompetenz PARTS In Forum Kriminalprävention 1 S 51 58 Beelmann Andreas Raabe Tobias 2007 Dissoziales Verhalten bei Kindern und Jugendlichen Erschei nungsformen Entwicklung Prävention und Interven tion Göttingen Hogrefe Verlag Beelmann Andreas Raabe Tobias 2009 The effects of preventing antisocial behavior and crime in childhood and adoles cence Results and implications of research reviews and meta analyses In European Journal of De velopmental Science 3 S 260 281 Beelmann Andreas Saur Michael Schulze Diana 2006 Präventionserfordernisse bei ideologiebasier ter Delinquenz In Rudolf Egg Hrsg Extremistische Kriminalität Kriminologie und Prävention Wiesbaden Kriminologische Zentralstelle S 165 194 Bock Stefanie Harrendorf Stefan 2014 Strafbarkeit und Strafwürdigkeit tatvorbereitender computerver mittelter Kommunikation In Zeitschrift für die gesam te Strafrechtswissenschaft 126 S 337 381 Böckler Nils Zick Andreas 2015 Im Song des Pop Dschihadismus In DJI Impulse 1 S 18 21 mationen liegt ein Schwerpunkt seiner Arbeit auf der Untersuchung von Phänomenen abweichen den Verhaltens die mit gesellschaftlichen Trans formationsprozessen in Verbindung stehen Un tersucht werden in diesem Zusammenhang etwa Kriminalität von Zuwanderern und Radikalisie rungsprozesse wobei das KFN neben RadigZ auch ein europäisches Verbundprojekt leitet welches sich mit Radikalisierungsprävention befasst Die qualitativen und quantitativen Analysen in ternetbasierter Propaganda TV III bilden den Ar beitsschwerpunkt des Lehrstuhls für Kriminologie und Strafrecht der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald GKS Das Teilvorhaben wird von Prof Dr Stefan Harrendorf und Bernd Geng M A gelei tet Harrendorfs Forschung ist international und interdisziplinär ausgerichtet Er hat sich mit den kriminologischen Besonderheiten computerver mittelter Kommunikation und deren potenziell straftatbegünstigendem Einfluss bereits vertieft auseinandergesetzt Radikalisierungs und Eskala tionsprozesse hat Harrendorf zudem im Kontext von Völkermord und Massengewaltverbrechen vertieft analysiert Geng verfügt über umfassende und langjährige Forschungserfahrung im Bereich des Rechtsextremismus Für Teilvorhaben IV Analyse von Aufrufen zu extremistischen Gewalthandlungen und Strafta ten über das Internet ist das Fachgebiet Krimino logie und interdisziplinäre Kriminalprävention der Deutschen Hochschule der Polizei DHPol verant wortlich Es wird durch Prof Dr Thomas Görgen vertreten Das Fachgebiet steht nicht nur für eine enge Verknüpfung von praxisorientierter For schung Fortbildung und Lehre sondern verfügt zudem über einen exklusiven Feldzugang für die empirische Forschung in der Polizei Die Arbeits schwerpunkte liegen in den Bereichen der Vikti misierungs und Gewaltforschung sowie der Ge walt und Kriminalprävention Die Wirksamkeit von radikalisierenden Hinweis reizen untersucht mit TV V der von Prof Dr Silke Schmidt geleitete Lehrstuhl für Gesundheit und Prävention GGP des Instituts für Psychologie der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald Der Lehrstuhl verfügt in den Bereichen Prävention und Bevölkerungsschutz sowie im Feld der Katas trophen und Medienwirkungsforschung über weitreichende Expertise Teilvorhaben VI Bestandsaufnahme und Analy se bestehender Präventionsprojekte wird vom Lehrstuhl für Strafrecht Strafprozessrecht und Kri minologie der Leibniz Universität Hannover gelei tet Inhaber des Lehrstuhls ist Prof Dr Bernd Die ter Meier zu dessen besonderen Interessengebieten der evidenzbasierte Umgang mit Mehrfach und In tensivkriminalität durch Polizei und Justiz gehört Der Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie der Georg August Universität Göttingen wird die Experteninterviews mit professionellen Beobach tern leitend gestalten und die Fragen betreffend Prognosen Teilvorhaben VII bearbeiten Der Lehr stuhl wird in Person von Prof Dr Katrin Höffler vertreten die das grundlegende Konzept einer Risikokriminologe erarbeitet hat und sich seit dem wiederholt mit der Prognose von Risiken und der Prävention selbiger beschäftigt Parallel dazu hat sie sich mit den Biografien und Lebensläufen von Tätertypen im Strafrecht und in der Krimino logie auseinandergesetzt Die Erarbeitung entwicklungsorientierter Maß nahmen zur Prävention von Radikalisierungs prozessen Jugendlicher die in Teilvorhaben VIII er folgen soll wird durch die Abteilung für For schungssynthese Intervention und Evaluation des Instituts für Psychologie der Friedrich Schiller Uni versität Jena Prof Dr Andreas Beelmann geleitet Die Abteilung befasst sich seit Jahren mit der Ent wicklung und Evaluation von Präventionsmaßnah men im Bereich Dissozialität und Kriminalität Aktuell wird in Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Zentrum für Rechtsextremis musforschung Demokratiebildung und gesell schaftliche Integration zur Entstehung und Ver breitung rechtsextremis tischer Einstellungs muster sowie zur Prävention einstellungsbezoge ner Devianz geforscht Zudem wird das Projekt durch neun assoziierte Partner unterstützt Zu ih nen zählen das Bundesministerium des Inneren das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz das Ministerium für Inneres und Euro pa Mecklenburg Vorpommern das Niedersächsische Ministerium für In neres und Sport das Ministerium für Inneres und Kommunales NRW das Landeskriminalamt Mecklenburg Vor pommern das Ministerium für Bil dung Wissenschaft und Kultur sowie die Landeszentrale für politische Bil dung Mecklenburg Vorpommern und der Deutsche Präventionstag Zusammenfassung und Ausblick Die Gefahrenpotenziale die vom In ternet im Hinblick auf Radikalisie rungsprozesse ausgehen wurden nicht nur von der Wissenschaft und der Präventionspraxis erkannt son dern auch vonseiten der Politik In der Folge werden von Behörden und Or ganisationen die mit Sicherheitsauf gaben betraut sind erhebliche Inves titionen getätigt und weiterhin zu sätzliche Ressourcen im Bereich der Sicherheitsforschung bereitgestellt So finanziert das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den kommenden drei Jahren mit über 8 1 Millionen Euro mehrere Forschungs projekte in deren Rahmen die Gefähr dungspotenziale des Internets als zentrales Verbreitungs und Kom munikationsmedium extremistischer Ideologien und Propaganda unter sucht werden Ziel von RadigZ ist es den For schungsstand zur Rolle und Bedeu tung von Internetpropaganda im Kon text von Radikalisierungsprozessen zu erweitern und Präventionsansätze zu entwickeln Ein Schwerpunkt liegt da bei auf der Erarbeitung entwicklungs orientierter Maßnahmen zur Präventi on von Radikalisierungsprozessen Nach bisherigem Erkenntnisstand sind es insbesondere Probleme der Einstel lungs und Identitätsentwicklung die mit einem hohen Risiko für die Emp

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