10 forum kriminalprävention 3 2018 KOMMUNALE KRIMINALPRÄVENTION Kinderschutz Beide Arbeitsgruppen gaben in 2016 Empfehlungen zur Ver besserung des Schutzes mitbetroffe ner Kinder in akuten Krisensituationen bei häuslicher Gewalt ab Zielsetzung der Arbeitsgruppe IX ist darüber hin aus auch anderen Themen aus dem vielfältigen und vielschichtigen Be reich der Vernachlässigung von Kin dern Raum zu geben wie beispiels weise der nach wie vor dringlichen Problematik der unbegleiteten min derjährigen Flüchtlinge Die Landeskoordinierungsstelle wurde zum 1 Februar 2006 in Umset zung des von der Arbeitsgruppe II er arbeiteten 1 Aktionsplanes des Lan des Hessen zur Bekämpfung der Gewalt im häuslichen Bereich der vom hessischen Kabinett am 29 November 2004 beschlossen worden war ge schaffen Auf der Grundlage einer ge meinsamen Entscheidung des Hessi schen Sozialministeriums und des Hessischen Justizministeriums wurde die Landeskoordinierungsstelle sei nerzeit in das Justizministerium na mentlich in das Großreferat Präventi on der Abteilung Strafrecht und Gnadenwesen Abteilung III inte griert Wie im Landesaktionsplan zur Be kämpfung der Gewalt im häuslichen Bereich vorgesehen kooperiert die Landeskoordinierungsstelle eng mit dem Landespräventionsrat Dies er folgt in der Weise dass die Leiterin der Landeskoordinierungsstelle Frau Cor nelia Schonhart als Geschäftsführerin solcher Arbeitsgruppen fungiert de ren thematische Ausrichtung jeden falls Teilaspekte der Gewaltproblema tik im häuslichen Bereich im weitesten Sinne umfasst Eine Kooperation er folgt wie oben bereits erwähnt ins besondere mit der Arbeitsgruppe II Gewalt im häuslichen Bereich die mit dem Landesaktionsplan die Ein richtung der Landeskoordinierungs stelle gefordert hatte Mit Erstellung dieses Planes und damit der Erfüllung des der Arbeitsgruppe erteilten Auf trages hat diese ihre Arbeit jedoch nicht eingestellt sondern sich um strukturiert in einen Sachverständi genbeirat der Landeskoordinierungs stelle der dieser in regel mäßigen Sitzungen beratend und unterstüt zend zur Seite steht und ihre Aktivitä ten kontinuierlich begleitet Die Landeskoordinierungsstelle ge gen häusliche Gewalt soll die verschie denen in diesem Bereich tätigen Stel len vernetzen So gehört es zu ihren Hauptaufgaben die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern Fortbil dungen für Berufsgruppen die mit dem Phänomen Häusliche Gewalt befasst sind zu organisieren und Maß nahmen der Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel der Aufklärung und Informa tion zu entwickeln Auch internationa le Erfahrungen belegen dass nur dann Erfolge bei der Bekämpfung häusli cher Gewalt zu erzielen sind wenn die Vorgehensweisen in allen Bereichen staatlichen Handelns abgestimmt und damit optimiert werden Kooperationen und Netzwerke Die Idee insbesondere Kriminalprä vention ressortübergreifend und un ter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu gestalten hat sich in den letzten Jahren in Hessen immer mehr verfestigt Es bestehen zwischenzeit lich fast 180 kommunale Gremien und Projekte wodurch eine vielfältige und spannende Präventionslandschaft entstanden ist Diese Arbeit gilt es weiter durch Anregungen die Organi sation gemeinsamer Veranstaltungen und einen ständigen Erfahrungsaus tausch zu unterstützen Dem trägt der Landespräventionsrat durch die Vorla ge von alle zwei Jahre erscheinenden Berichten der 13 Bericht wird Ende dieses Jahres herausgegeben werden sowie durch jährlich stattfindende Treffen mit den örtlichen Präventions gremien und Projekten Rechnung die wesentlich dem Austausch und der Vernetzung dienen Viele hessische Städte haben inzwi schen eigene Geschäftsstellen für ihre Präventionsgremien mit teilweise hauptamtlicher Besetzung eingerich tet was zeigt dass die Bürgermeiste rinnen und Bürgermeister so wie es auch inzwischen das hessische Gesetz über die Sicherheit und Ordnung vor sieht die Präventionsaufgabe auch als erste Bürgermeisterpflicht ansehen und dass selbst Stadtteilgremien ge bildet worden sind und es guter Tradi tion entspricht jährliche kommunale Präventionstage oder sogar Präventi onswochen durchzuführen Die ur sprüngliche Frankfurter Kampagne Gewalt Sehen Helfen die im No vember 2017 ihr 20 jähriges Bestehen feierte hat sich nicht nur in ganz Hes sen verbreitet sondern ist auch bun desweit von großen Städten über nommen worden Erfreulich ist auch zu sehen dass viele Städte und Ge meinden auf ein mehrjähriges Wirken zurückblicken können und sowohl Darmstadt als auch Gießen Ende 2017 ihren 25 jährigen Präventionsgeburts tag feiern konnten und damit zwei hessische Städte eine Pionierrolle un ter den kommunalen Gremien einge nommen haben Auch der Landespräventionsrat konnte im Oktober letzten Jahres sein 25 jähriges Jubiläum feiern Dass der feierliche Festakt in den Räumlichkei ten der Justizvollzugsanstalt Wiesba den stattfand unterstreicht die Prä ventionsidee Nicht nur die Aufklärung im Vorfeld möglicher Straftaten son dern gerade die Täterarbeit zur Aufar beitung einer Straftat ist Präventions und damit Zukunftsarbeit Das von den jungen Gefangenen gespielte Theaterstück Die Räuber Ein Doku mentardrama bildete dabei den kul turellen Höhepunkt der Veranstal tung An keinem anderen Ort treffen Strafe und Prävention so aufeinander wie in einer Justizvollzugsanstalt Seit 2008 verfolgt eine Kooperation zwi schen dem Förderverein JVA Holz straße der Justizvollzugsanstalt Wies baden und der Kultur und

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