WISSENSCHAFT UND PRÄVENTION 38 forum kriminalprävention 1 2019 Ansatz und Herausforderungen Der universelle Ansatz Entwick lungsförderung und Gewaltpräventi on E G stärkt die allgemeinen Le benskompetenzen junger Menschen und wirkt der Entstehung problema tischer Verhaltensweisen rechtzei tig entgegen Er ist begründet in der Überzeugung dass mit der systema tischen Förderung einer positiven So zialentwicklung von Kindern und Ju gendlichen Phänomenen wie Mobbing gewalttätigem Verhalten psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkei ten wirksam begegnet werden kann Bereits seit 2008 setzt sich das DFK für eine systematische Umset zung von entwicklungsorientierten Präventionsmaßnahmen ein die wis senschaftlich fundiert und evidenz basiert sind d h eine theoretische Fundierung und einen Wirksamkeits nachweis haben Um dem strategischen Ziel eines flächendeckenden altersübergrei fenden kontinuierlichen und wirksa men Präventionsangebotes in allen Erziehungs und Bildungseinrichtun gen näher zu kommen bedarf es an vielen Stellen einer Verbesserung von Rahmenbedingungen und der Profes sionalisierung von Akteuren Das DFK trägt beraten von einem Sachver ständigenrat aus Wissenschaftlern und Experten der Präventionspraxis mit einer Vielzahl von Angeboten dazu bei Impulse des DFK zur Weiter entwicklung der Gewaltpräven tion in Deutschland im Zeitraum 2001 bis 2011 Seit Stiftungsgründung im Jahr 2001 gibt das DFK kontinuierlich Im pulse zur Gewaltprävention in Politik und Fachpraxis Im Sommer 2001 beauftragte das Bundesministerium der Justiz BMJ die Stiftung das in den USA entwickel te kriminologische Konzept der soge nannten Hate Crimes im Hinblick auf deutsche Verhältnisse zu reflektieren Das DFK erarbeitete daraufhin bis 2004 Vorschläge zur Verbesserung zur pri mären Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige Im Juni 2003 bekräftigte die Minis terpräsidentenkonferenz MPK ein Jahr nach dem Amoklauf am Guten berg Gymnasium in Erfurt dass die gesamtgesellschaftliche Allianz zur Ächtung von Gewalt und Gewaltver herrlichung auf hoher politischer Ebe ne unterstützt werden müsse Der federführend vom DFK erarbeitete Bericht über den erhobenen Stand der Gewaltprävention in Deutschland wies 2006 auf zentrale Handlungserforder nisse zur nachhaltigen Gestaltung hin Angesichts der deutlich geworde nen Vielfalt der Präventionsangebote hat das Deutsche Jugendinstitut DJI sodann unter Mitwirkung von DFK und Polizeilicher Kriminalprävention ProPK damit begonnen einen um fänglichen Bericht zu erarbeiten um vertiefende Aussagen zum Sachstand zu gewinnen Im Mittelpunkt des 2007 veröffentlichten Berichtes stehen jene Strategien der Gewaltprävention die den zahlreichen Praxisprojekten Maßnahmen und Programmen vor Ort zugrunde liegen Das DFK beauftragte schließlich Prof Dr Scheithauer Freie Univer sität Berlin ein systematisches Re view zu Gelingensbedingungen für die Prävention von interpersonaler Gewalt im Kindes und Jugendalter zu erarbeiten Er hat 2008 Bestandtei le von Präventionsprogrammen her ausgearbeitet die erwiesenermaßen effektiv in der Reduktion und Verhin derung von Gewalt sind Erfolgreiche Programme sind theoretisch gut be gründet individuums und umwelt zentriert sowie settingübergreifend Sie sprechen Ressourcen und Defizite Entwicklungsaufgaben und übergän ge an und sind oftmals Multikompo nenten Programme Sie sind kultu rell anpassbar und berücksichtigen dabei Alters und Geschlechterunter schiede Weiterhin sind sie hochstruk turiert z B manualisiert und dabei trotzdem variabel in der Didaktik Sie werden in angeleiteten Trainings durchgeführt Insbesondere sollten Programme über einen längeren Zeit raum mind neun Monate regelmä Christine Liermann Wolfgang Kahl Die allgemeine soziale Förderung des Heranwachsens und primärpräventi ve Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben fließende Übergänge und ergänzen sich in ihren Wirkungen Sie werden beim DFK begrifflich und konzeptionell als Entwicklungsförderung und Gewaltprävention E G zu sammengeführt Im Folgenden soll gezeigt werden wie sich ein wissenschaftlich fundierter Präventionsansatz in einem strategisch angelegten Prozess schrittweise ge stalten und entfalten lässt sowie welche Schwierigkeiten auftreten und wie Hindernisse überwunden werden können Entwicklungsförderung Gewaltprävention für junge Menschen Beiträge des DFK zur systematischen Verbreitung wirksamer und praxistauglicher Präventionsansätze in Deutschland1 1 Der Artikel ist eine Kurzfassung des Beitrages Ent wicklungsförderung Gewaltprävention für junge Menschen Meilensteine auf dem Weg zu einer Stra tegie der systematischen Verbreitung wirksamer und praxistauglicher Präventionsansätze in Deutschland Wolfgang Kahl in Evidenzorientierte Kriminalprä vention Ein Leitfaden für Politik und Praxis Hrsg Maria Walsh Benjamin Pniewski Marcus Kober Andreas Armborst Erschienen bei Springer VS 2018 Literatur verweise und verzeichnis sind dort zu finden

Vorschau DFK forum kp 01-2019 Seite 40
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