GEWALTPRÄVENTION 11forum kriminalprävention 2 2019 Gewalt zu reduzieren und vor Ge walt zu schützen ist verpflichtende Aufgabe des Staates Moderne und verantwortungs volle Politik setzt dabei die Prioritäten neu Sie handelt vorausschauend und konzentriert sich auf Gewaltpräven tion mit dem Ziel das Entstehen von Gewalt weitestmöglich zu verhin dern Sie verfolgt einen in diesem Sinne nachhaltigen Präventionsan satz der auch auf neue Risiken und gesellschaftliche Herausforderun gen angewendet werden muss Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Zukunft unserer Kinder und unseres Gemeinwesens ist es an der Zeit umzusteuern Die Initiative Gesamtgesellschaft liche Gewaltprävention ruft die Bundesregierung deshalb dazu auf gemeinsam mit Ländern und Kom munen mit freien Trägern mit ein schlägigen Institutionen und Or ganisationen aus dem Bereich der Gewaltprävention mit Wissen schaftlerinnen und Wissenschaft lern sowie mit interessierten Bür gerinnen und Bürgern im Rahmen einer konzertierten Aktion eine Strategie für die Entwicklung ge samtgesellschaftlicher Gewaltprä vention zu erarbeiten Diese soll in ein bundesweit angelegtes Hand lungskonzept münden das an gepasst an die jeweiligen Umstän de vor Ort in den nächsten Jahren umgesetzt wird Nachhaltig gestaltete gesamt gesellschaftliche Gewaltprävention muss dabei als frühe Prävention möglichst im Vorfeld der Entstehung von Ge walt ansetzen insbesondere Familien Kitas Grundschulen sowie die sie um gebenden Sozialräume und Bezie hungsgefüge als Orte der Präven tion in den Blick nehmen auf Verhaltens und Verhältnisprä vention bauen gender kultursensibel und ent wicklungsorientiert gestaltet sein auf Maßnahmen deren Wirksam keit nachgewiesen ist setzen und zugleich für solche offen sein die auf wissenschaftlicher Basis als Er folg versprechend gelten die in der Verfassung verankerten Grund und Freiheitsrechte wah ren und darf keine allgemeine Le gitimation für deren Beschrän kung bedeuten Strafverschärfungen auf der Basis überkommener Strafbedürfnisse eine klare Absage erteilen kontinuierliche Forschung und vor allem die langfristig angeleg te Evaluation ihrer Maßnahmen fördern dauerhaft einen effektiven Wissen schafts Praxis und Praxis Wissen schafts Transfer implementieren flächendeckend verbindlich lang fristig und mit angemessener fi nanzieller Ausstattung als Regel praxis implementiert werden und die dafür ggf erforderlichen ge setzlichen Regelungen auf den Weg bringen auf allen Ebenen intersektional ressort und institutionenüber greifend gestaltet werden die Kooperation mit den Berei chen Bildung Erziehung Gesund heit und Public Health vertiefen angemessenen Schutz vor Gewalt sicherstellen und von Gewalt be troffene Menschen bedarfsge recht und wirksam unterstützen zur weiteren Ächtung von Gewalt beitragen die Menschenrechte und die Zie le nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen sowie euro päische Empfehlungen und Ver einbarungen als wesentliche Richtschnur ihrem Handeln zu grunde legen Mit Blick auf die Umsetzung nach haltiger gesamtgesellschaftlicher Gewaltprävention ruft die Initiati ve Gesamtgesellschaftliche Gewalt prävention die Bundesregierung dazu auf die Entwicklung einer Strategie und eines konkreten Handlungs konzepts für eine nachhaltige ge samtgesellschaftliche Gewaltprä vention zeitnah zu initiieren das Handlungskonzept in Über einstimmung mit den Zielen nachhaltiger Entwicklung und anderen staatlichen Verpflich tungen schrittweise bis 2030 um zusetzen zur Gestaltung dieses Prozesses ein Forum zu schaffen das sich aus Vertreterinnen und Vertre tern des Bundes der Länder der Kommunen von einschlägigen Verbänden der Wissenschaft der Wirtschaft und der Zivilgesell schaft zusammensetzt sowie für dessen Organisation und Durchführung eine geeignete Struktur zu schaffen und notwen dige Ressourcen zur Verfügung zu stellen Wir laden Sie ein diesen Aufruf unter www gewalt praevention info zu unterzeichnen bis zum 21 Mai 2019 als Erstunterzeichnerin Erstunter zeichner und in unserer Initiative mitzuwirken Initiative Gesamtgesellschaftliche Gewaltprävention IGG Dr Sabine Bohne selbstständig Osnabrück Prof Dr Heinz Cornel Alice Salomon Hochschule Berlin Wolfgang Kahl Stiftung Deut sches Forum für Kriminalpräven tion DFK Bonn Erich Marks Geschäftsführer des Deutschen Präventionstages Hannover Anna Rau Geschäftsführerin des Deutsch Europäischen Forums für Urbane Sicherheit e V DEFUS Hannover Dr Robert Schlack Berlin Vertr Prof Dr Monika Schröttle Forschungs und Beobachtungs stelle Gewalt Geschlecht Men schenrechte am Institut für empiri sche Soziologie IfeS Nürnberg Stephan Voß Alice Salomon Hochschule Berlin Prof Dr Klaus Wahl Psychosoziale Analysen und Prävention Informa tions System München Berlin den 13 Februar 2019 V i S d P Stephan Voß

Vorschau DFK forum kp 02-2019 Seite 13
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