DEMOKRATIE UND PRÄVENTION 19forum kriminalprävention 2 2019 paart mit Globalisierungsängsten ei ner ausgeprägten Identität als Deut sche bei gleichzeitig mangelnder Erfahrung von Kontakt und Austausch mit Eingewanderten erklären rechts populistische Orientierungen Das Leben in unterschiedlichen Systemen lässt sich nicht einfach wegwischen Erfahrungen und Gefühle muss man ernst nehmen und zusammenden ken Doch entlässt dies bei allem Ver ständnis nicht aus der Verantwortung für die eigene politische Haltung Wer dem vergifteten Angebot folgt über die Abwertung der anderen das eige ne Selbstwertgefühl zu stärken geht einen gefährlichen Weg Vielmehr gilt es sich sowohl den eigenen Erfahrun gen wie auch der anspruchsvollen Auf gabe der Demokratie zu stellen meint Beate Küpper Positive Entwicklungen Die Studie zeichnet neben der Sta bilität vieler antidemokratischer Ein stellungen in der Mitte auch positive Entwicklungen die nach Ansicht des Forschungsteams mehr Aufmerksam keit verdienen Zu den positiven Ergebnissen zählt eine starke zivilgesellschaftliche Ori entierung Mehr als 80 der Befrag ten finden es gut wenn Menschen sich gegen die Hetze gegen Minder heiten einsetzen und sie fordern eine vielfältige Gesellschaft Etwa 60 fin den der Rechtspopulismus bedrohe die Demokratie Kurz vor der Europa wahl spielen auch die Einstellungen der Mitte gegenüber Europa eine gro ße Rolle meinen die Forscher innen Dabei zeichnet die Studie ein positi ves Bild der Befragten zu Europa nach Nur 17 der Befragten sind der An sicht Deutschland wäre ohne die EU besser dran Aber 86 der Befragten fordern Der Zusammenhalt in der EU muss gestärkt werden Das sind 4 mehr als im Jahr 2016 Nur jede r Die Mitte Studie verbindet die Langzeitstudie Gruppenbezogene Menschen feindlichkeit des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt und Gewaltforschung IKG der Universität Bielefeld die seit dem Jahr 2002 also seit nunmehr 16 Jahren Vorurteile Diskriminierungen und Abwertungen von Gruppen untersucht mit der Mitte Studie der Friedrich Ebert Stiftung die seit dem Jahr 2006 vor allem rechtsextreme Einstellungen in der Mitte der Gesell schaft analysiert 2006 2012 in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig Weitere Informationen Grafiken und Kontaktdaten unter www fes de mitte studie Hashtag MitteStudie Zehnte teilt die Ansicht Deutschland sei in den letzten Jahren zu weit nach links gerückt ein Drittel meint im Ge genteil Deutschland sei zu weit nach rechts gerückt knapp 60 sagen kei nes von beidem Insgesamt Insgesamt zeichnet die Studie ei nerseits eine mehrheitlich demokra tisch orientierte Gesellschaft ande rerseits eine weitere Verhärtung von menschenfeindlichen und antidemo kratischen Meinungen nach Deutsch lands Demokratie lebt von einer Mitte die extreme Meinungen ausgleichen kann konstatiert die Studie die als Buch im Dietz Verlag vorliegt Dar in wird am Ende herausgestellt dass insbesondere neurechte Einstellun gen die den Glauben an ein homo genes Volk Gefahren von Überfrem dung wie auch Widerstand gegen Eliten Medien und Politik behaup ten die Mitte schwächen Lippen bekenntnisse zur Demokratie werden nach der Studie nicht reichen meint Andreas Zick Es brauche mehr Demo kratiebildung Arbeit gegen Vorurtei le und weniger Verharmlosung von menschenfeindlichen und demokra tiemissachtenden Meinungen Datengrundlage der repräsen tativen Umfrage 2018 19 Telefonische Befragung CATI von 1890 repräsentativ ausgewählten Personen mit deutscher Staatsan gehörigkeit Befragungszeitraum September 2018 bis Februar 2019 Durchführung Sozialwissenschaftli ches Umfragezentrum GmbH Duis burg Daten von insgesamt 986 52 2 Frauen und 904 47 8 Männern Alter der Befragten 18 97 Jahre Al tersdurchschnitt 51 4 Jahre Alle Mitte Studien auf einen Blick

Vorschau DFK forum kp 02-2019 Seite 21
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