37forum kriminalprävention 2 2019 Die Veröffentlichung der polizeili chen Präventionsbotschaften sowohl über die sogenannten alten Medien für die potenziellen Geschädigten als auch über das Internet inklusive der sozialen Medien in erster Linie für das soziale Umfeld führt zu einem hohen Informationsfluss innerhalb der Ziel gruppen geschädigte Seniorinnen und Senioren sowie das soziale Um feld Insbesondere durch Pressekonfe renzen mit entsprechender Falldar stellung u a zum Auftakt von Prä ventionsgroßkampagnen konnten polizeiliche Botschaften in den Medi en aufmerksamkeitswirksam platziert werden Als eine weitere sehr positi ve Präventionsmaßnahme stellt sich das Versenden von Flyern Merkblät tern zusammen mit Bürgerversamm lungseinladungen heraus Über diese Einladungen konnten mehrere Hun derttausend Haushalte erreicht wer den Die Befragung zeigt des Wei teren dass die Informationsstände sowie Vortragstätigkeiten der Polizei einen wichtigen Beitrag in der Prä ventionsarbeit leisten Die persönli chen Kontakte zur Polizei Communi ty Policing sorgen für einen hohen Erinnerungswert nicht zuletzt im Be trugsversuchsfall Das bayerische Konzept zur Be kämpfung des Callcenterbetruges setzt auf einfache und klare Botschaf ten Übergeben Sie nie Geld an Unbe kannte oder Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit sind Kernaussa gen die sich auf das Wesentliche be schränken Legt man die Ergebnisse der Befra gung zugrunde so ist der Ansatz als Zielgruppe polizeilicher Präventions arbeit das gesamte soziale Umfeld der potenziell Betroffenen mit einzubin den als richtig zu bezeichnen Um grundsätzlich auf das Thema aufmerksam zu machen bieten sich auch die digitalen Verbreitungsmög lichkeiten polizeilicher Botschaften über Infoscreen Fahrgast TV oder und Großbildschirmen sowie Plaka tierungsaktionen an wie sogenannte tubes an den U Bahn Auf und Ab gängen Des Weiteren sollte generell die Zu sammenarbeit mit deliktrelevanten Kooperationspartnern forciert wer den z B mit Banken Pflegediens ten Kirchen Seniorenberatern der LH München Besonders die Polizei vereine Münchner Sicherheitsforum e V Münchner Blaulicht e V und Po lizisten helfen e V sind wertvolle Un terstützer der polizeilichen Präventi onsarbeit Im Fazit sah das Polizeipräsidium München seine Präventionsarbeit durch die Befragung bestätigt Da für spräche auch die Tatsache dass nur 1 aller bekanntgewordenen betrügerischen Anrufe in eine Tat vollendung mündeten Ein hundert prozentiger Erfolg wird wohl nicht erreichbar sein Harald Frießner ist Kriminalhauptkommissar beim Polizei präsidium München und Werner Gloss ist Polizeihauptkom missar beim Polizeipräsidium Mittelfranken Kontakt harald friessner polzei bayern de und werner gloss polizei bayern de Kindeswohlgefährdung im Kontext fundamentalis tischer Pädagogik Michail Logvinov Im Zusammenhang mit der Rückkehrerproblematik und den voranschrei tenden Radikalisierungsprozessen in den salafistischen Milieus gewinnt die Diskussion über die Kindeswohlgefährdung an Schärfe Deshalb widmet sich dieser Beitrag einigen relevanten Aspekten des Eltern und Kindschafts rechts im Hinblick auf die religiösen Erziehungsstile und fundamentalisti schen Pädagogikkonzeptionen Kindschafts und Elternrecht Im Dreiecksverhältnis Kind Eltern Staat gilt Pflege und Erziehung der Kinder und Jugendlichen als das na türliche d h nicht staatlich verliehe ne Recht der Eltern und die zuvör derst ihnen obliegende Pflicht Diese im Art 6 Abs 2 GG verankerte und im 1 Abs 2 SGB VIII KJHG wiederhol te Rechtsnorm besagt dass das Ver hältnis zwischen der Familie und dem Staat nachrangig organisiert ist 1 Die Familie ist vor ungerechtfertigten staatlichen Eingriffen geschützt und steht grundsätzlich unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung Eltern können demnach grundsätzlich frei von staatlichen Einflüssen und Eingriffen nach eige nen Vorstellungen darüber entschei den wie sie die Pflege und Erziehung ihrer Kinder gestalten 2 Die Annah me dass Eltern das Wohl ihrer Kinder besonders am Herzen liegt begrün det diesen besonderen Charakter des Elternrechts 3 Vorrangig sind daher die Erziehungs und Personensorge berechtigten für ihre Kinder verant wortlich Welchen Erziehungsstil sie wählen welche Religion und Weltan schauung sie den Kindern vermitteln auf welche Schule sie die Kinder schi cken etc obliegt der Entscheidung der Erziehungs und Personensorge berechtigten 4 1 Vgl Dieter Spürk Wie ist die Zugehörigkeit von Eltern Sorgeberechtigten zu sog Sekten und Psychogrup pen in Bezug auf Kindeswohlgefährdung einzuschät zen In Heinz Kindler Susanna Lillig Herbert Blüml Thomas Meysen Annegret Werner Hrsg Handbuch Kindeswohlgefährdung nach 1666 BGB und All gemeiner Sozialer Dienst ASD München 2006 S 23 1 23 4 hier 23 2 2 BVerfGE 59 360 376 3 Vgl BVerfGE 59 360 4 Regina Rätz Wolfgang Schröer Mechthild Wolff Lehrbuch Kinder und Jugendhilfe Grundlagen Hand lungsfelder Strukturen und Perspektiven Weinheim 2014 S 48 Martin Raack Wie sind religiös geprägte Erziehungs und Sozialisationsstile im Hinblick auf Kindeswohlgefährdungen einzuschätzen In Heinz Kindler Susanna Lillig Herbert Blüml Thomas Meysen Annegret Werner Hrsg Handbuch Kindeswohlge fährdung nach 1666 BGB und Allgemeiner Sozialer Dienst ASD München 2006 S 22 1 22 4 SOZIALE ARBEIT UND PRÄVENTION
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