POLIZEILICHE KRIMINALPRÄVENTION 35forum kriminalprävention 3 2019 Damit die Botschaften der Prävention gehört werden Warum neue Kommunikationskanäle die alten Publikationswege nicht ersetzen können Viktoria Jerke Julia Christiani Viele Zielgruppen eine Frage Wie können sie mit den Inhalten der Kriminal prävention erreicht werden Diese Frage beschäftigt die Polizeiliche Krimi nalprävention der Länder und des Bundes ProPK seit fast 50 Jahren Fest steht Die Kommunikationswege der digitalen Welt machen mehr mög lich als je zuvor aber sie ersetzen nicht die klassische Öffentlichkeitsar beit Eine kommunikative Herausforderung der sich auch die Polizei stellen muss Die Bevölkerung über Kriminali tät und die Schutzmöglichkeiten auf zuklären ist die wichtigste Aufgabe der Polizeilichen Kriminalpräventi on Auch nach fast 50 Jahren gemein schaftlicher polizeilicher Präventi onsarbeit von Bund und Ländern im Programm Polizeiliche Kriminalprä vention ist dieses Vorhaben so aktu ell und dringend wie nie Das sehen auch die Zielgruppen der Polizei so Die Polizei ist für die meisten Bürge rinnen und Bürger Ansprechpartner Nr 1 wenn es um Informationen zum Schutz vor Einbruch Gewalt oder In ternetkriminalität geht Für die Arbeit der Polizei bedeutet dies Viele Wege gehen damit entscheidende Informa tionen ihre Zielgruppen bestmöglich und nachhaltig erreichen Eine 2017 in Auftrag gegebene re präsentative Bevölkerungsbefragung unterstreicht die Bedeutung der Po lizeilichen Kriminalprävention für die Bürgerinnen und Bürger Laut Befra gung sind für jeden Vierten die Infor mationen der Polizei zum Schutz vor Straftaten wichtig oder sehr wichtig Die Mehrheit der Befragten würde sich daher auch zuerst an die Polizei wenden bevor sie in der Familie oder im Bekanntenkreis nach Informatio nen suchen Das Internet spielt nur bei der Suche nach Hinweisen über Inter netkriminalität eine Rolle Zudem weiß die Mehrheit 59 Prozent der Befrag ten dass es Polizeiliche Beratungs stellen zur Kriminalprävention gibt Dort werden persönliche Beratung so wie Medien zu allen Arten von Krimi nalität angeboten Diese Auszüge aus der Befragung zeigen wie relevant die Verbreitung polizeilicher Präven tionsempfehlungen ist Aber diese Er gebnisse bedeuten auch dass die Poli zei kriminalpräventive Empfehlungen nicht nur zielgruppengerecht aufbe reiten sondern ihre Zielgruppen auch erreichen muss Nur jeder Dritte fühlt sich gut informiert Das ist angesichts der wachsenden Zahl an Verbreitungsarten von Infor mationen von den klassischen Me dien über Internetformate bis hin zu sozialen Netzwerken gar nicht so einfach Zwar vertrauen die meisten Zielgruppen den klassischen Medien wie TV Tageszeitung oder Radio sie he Grafik und nehmen dort auch In formationen wahr jedoch fühlt sich laut der Befragung von 2017 nur je der Dritte gut oder sehr gut darüber informiert wie er sich vor Straftaten schützen kann Zudem kann die Poli zei direkt z B bei Veranstaltungen oder in der persönlichen Beratung immer weniger Menschen erreichen Dementsprechend nutzt die Polizeili che Kriminalprävention unterschiedli che Instrumente um diesem Umstand gerecht zu werden Das Online Portal www polizei be ratung de gehört mit jährlich knapp einer Million Nutzerinnen und Nutzer zum wichtigsten Medium um mög lichst viele Zielgruppen zu erreichen Dazu zählen nicht nur Bürgerinnen und Bürger jeden Alters sondern auch die Polizei selbst Denn die Themen der Kriminalprävention sind so viel fältig wie veränderlich Auch die nicht primär mit Kriminalprävention betrau ten Kolleginnen und Kollegen müssen sich über neue Entwicklungen infor Abb 1 Die Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention informiert umfassend zu Kriminalitätsphänome nen und bietet Tipps zur Kriminalitätsvorbeugung Polizeiliche Kriminalprävention

Vorschau DFK forum kp 03-2019 Seite 37
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