POLIZEILICHE KRIMINALPRÄVENTION 36 forum kriminalprävention 3 2019 mieren Internetseiten sind insgesamt gut geeignet um Informationen zu verbreiten Diese nutzt die Polizeili che Kriminalprävention thematisch wie zum Beispiel mit www k einbruch de zum Thema Einbruchschutz oder zielgruppenspezifisch wie mit dem Kinder und Jugendportal www poli zeifürdich de mit Inhalten speziell für die Zielgruppe der 12 bis 15 Jährigen Allerdings müssen diese Websites immer wieder mehr oder weniger in tensiv beworben werden Das liegt zum einen Teil an der Konkurrenz in der digitalen Welt zum anderen dar an dass Zielgruppen in der Regel erst im Problemfall auf eine polizeiliche Seite zurückgreifen Grundsätzlich hat die Polizeiliche Kriminalpräven tion erkannt dass sie teils sehr spe zielle Themenbereiche anbietet die nicht für jeden zu jedem Zeitpunkt relevant sind Daher liegt ein wichti ges Augenmerk ihrer Presse und Öf fentlichkeitsarbeit neben der Vermitt lung von Schutzempfehlungen auch darin die von der Polizei zur Verfü gung gestellten Informationsquel len selbst darunter insbesondere die Publikationen zu bewerben Publika tionen wiederum wie beispielswei se Broschüren Faltblätter oder Hand reichungen für Fachkräfte müssen für unsere Zielgruppen attraktiv blei ben Optik und Inhalt sind daher einem ständigen Wandel ausgesetzt Schwer erreichbare Zielgruppen in den Fokus nehmen Wie entscheidend Medien und ein zelne Medienvertreter als Verbrei tungskanal sind zeigt die Presse resonanzanalyse der Polizeilichen Kriminalprävention Seit über einem Jahrzehnt wird diese sukzessiv ausge wertet Sie verdeutlicht wie sehr ge rade Tageszeitungen Anzeigenblät ter oder Fachmedien die Themen der Kriminalprävention aufgreifen weil sie für ihre Leserschaft relevant sind und weil die Medienvertreter pass genaue Informationen über Kriminali tätsvorbeugung erhalten Im Jahr 2018 erschienen bundesweit beispielswei se 7894 Beiträge mit Bezug zur Poli zeilichen Kriminalprävention in den Tageszeitungen in Internetmedien waren es 2028 Artikel Besonders nachhaltig kann die Po lizei Empfehlungen in direktem Kon takt beispielsweise bei Veranstaltun gen Messen Beratungsgesprächen oder im Schulunterricht an die Ziel gruppen vermitteln Allerdings er reicht sie damit nur einen Bruchteil derjenigen für welche die kriminal präventiven Inhalte wesentlich wä ren Dies gilt gerade für die Zielgrup pe der Heranwachsenden und jungen Erwachsenen Damit handelt es sich um diejenigen die durch präventive Maßnahmen an Schulen nicht mehr er reicht werden und sich aufgrund ihrer Lebenssituation z B Berufseinstieg alleinstehend erst in der Phase der Familiengründung eher weniger für die Themen der Kriminalprävention in teressieren Was nicht bedeutet dass sie weniger beispielsweise von Dieb stahl Gewalt in Beziehungen oder von Internetkriminalität betroffen sind Um Jugendliche und internetaffi ne junge Erwachsene zu erreichen werden daher immer wieder soziale Netzwerke als erfolgversprechende Alternative zu klassischen Informati onswegen gesehen Diesem Ansatz folgend werden im Forschungspro jekt PräDiSiKo und der Kampagne Zi vile Helden unterschiedliche soziale Netzwerke auf ihre Zielgruppener reichung getestet und wissenschaft lich analysiert Die Ergebnisse des Forschungsprojektes das im Oktober 2019 endet werden neue Erkenntnis se zur Kommunikation bringen und dadurch den kommunikativen Rah men der Polizei wieder erweitern Festzuhalten bleibt Es gibt keinen goldenen Weg um alle Zielgruppen zu erreichen Vielmehr gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten und Kanäle die die Gewohnheiten der je weiligen Zielgruppe abbilden Das be deutet auch dass neue Wege wie so ziale Netzwerke nicht automatisch ein Ersatz beispielsweise für gedruckte Broschüren oder Flyer sind Sonst hät te die Polizeiliche Kriminalprävention 2018 nicht über 3 6 Millionen Medien an die unterschiedlichsten Zielgrup pen verteilen können Neue Wege er setzen die alten nicht sie ergänzen sie Die Bereitstellung von vielen Infor mationskanälen ist daher die Heraus forderung für die Polizeiliche Krimi nalprävention heute und in Zukunft Viktoria Jerke Dipl Germ und Julia Christiani Germ M A sind bei der Zentralen Geschäftsstelle der Polizeilichen Kriminalprävention für Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich Kontakt presse polizei beratung de Abb 3 Für jeden Vierten sind die Informationen der Polizei zum Schutz vor Straftaten wichtig oder sehr wich tig so ein Ergebnis der Bevölkerungsbefragung von 2017 Die Mehrheit der Befragten würde sich zuerst an die Polizei wenden bevor sie in der Familie oder im Bekanntenkreis nach Informationen suchen Tilmann Kübler Abb 2 Die Publikationen der Polizeilichen Kriminal prävention müssen für die jeweiligen Zielgruppen at traktiv bleiben Optik und Inhalt sind daher einem ständigen Wandel ausgesetzt Polizeiliche Kriminalprävention

Vorschau DFK forum kp 03-2019 Seite 38
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