KOMMUNALE PRÄVENTION 10 forum kriminalprävention 1 2020 perten z B Quartiersmanagement soziale Einrichtungen Sicherheitskräf te zu Perspektiven Bedürfnissen und Handlungskonzepten verschiedener Akteurinnen und Akteure durch An hand einer ersten vorläufigen Fallana lyse zu einer Stadt erläuterten sie das Auswertungsschema exemplarisch an hand von Zuwanderung als Heraus forderung Anschließend erweiterten die Vortragenden die Perspektive auf erste vorläufige Erkenntnisse die vie len Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Kriminalprävention ge läufig sind Vielfach wurden Müll und Lärm junge Menschen im öffentlichen Raum Handel und Konsum von Can nabis und der schlechte mediale Ruf der Viertel als belastend empfunden Hieraus ergeben sich eine untergeord nete Rolle der Kriminalität eine Beein trächtigung der subjektiven Sicherheit durch als störend empfundene Perso nengruppen eine Entwicklung sozial homogener Quartiere durch Zuzug eher wirtschaftliche Segregation als ethnische Segregation und Etablier te Außenseiter Figurationen Neues aus der kommunalen Kriminalprävention Nach der Mittagspause stand die Praxis im Mittelpunkt Wolfgang Kahl vom DFK steuerte einen Beitrag zur jüngsten Entwicklung bei wobei er zunächst ein Schlaglicht auf die Aus gangspunkte der kommunalen Krimi nalprävention warf In diesem Rah men betonte er dass kein offiziell bundesweit gültiges Konzept mit ein heitlicher Struktur und Aufgabenbe schreibung existiert Allerdings gibt es einen gewissen Konsens über we sentliche Strukturmerkmale und Auf gabenfelder wie umfangreiche Lite ratur als auch eine beachtliche Praxis belegen Bereits früh setzte die Refle xion über die beiden entscheidenden Fragen ein ob konzeptionell das Rich tige getan wird und ob das konzep tionell Richtige auch effektiv funk tioniert Diese Fragen richten sich darauf welche Narrative der kommu nalen Kriminalprävention entstanden sind und wie sie sich wandeln Für die Unterstützung der kommunalen Pra xis gab das DFK erstmals im Jahr 2006 die Broschüre Impulse für die kom munale Kriminalprävention heraus deren Drittauflage in diesem Jahr er scheinen wird Die Drittauflage wird auch eine Synthese praxisrelevanter Erkenntnisse qualitativer Studien zur kommunalen Kriminalprävention ent halten Anschließend stellte Wolfgang Kahl die bundesweite Bestandsaufnah me zu kommunalen Kriminalpräventi ven Räten in Deutschland vor die von Jun Prof Dr Verena Schreiber erst mals 2007 durchgeführt und 2018 im Auftrag von DFK und dem Nationa len Zentrum für Kriminalprävention NZK mit ergänzenden Items wieder holt wurde Im Vergleich zeigt sich ein auffallender Rückgang von fast 1000 aktiven Gremien im Jahr 2007 auf na hezu 600 im Jahr 2018 Vom Rückgang sind insbesondere die ländlichen Be reiche der Flächenländer im gesam ten Bundesgebiet betroffen Herr Kahl warf die Frage auf inwiefern es sich hier um eine kriminalpolitische Schieflage handelt wenn nur so we nige Kommunen in Deutschland ein kooperatives Präventionsgremium installieren Er bejahte dies insofern als bislang zu wenig politische Über zeugung und kaum Wille etwa auf Län derebene zur Weiterentwicklung und Umsetzung des flexiblen Konzepts als Gestaltungsrahmen für kommuna le Sicherheitspolitik erkennbar sind Zum Schluss betonte Herr Kahl dass das DFK mit seinen Partnern im Städ tenetzwerk Kriminalprävention dem Deutschen Präventionstag DPT dem Deutsch Europäischen Forum für Ur bane Sicherheit DEFUS der Polizei lichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes ProPK den Landes präventionsräten und den kommu nalen Verbänden neue Formate der kommunalen Kriminalprävention ent wickeln und empfehlen wird Kommunale Kriminalprävention in Augsburg Im Anschluss ging es um die kom munale Kriminalprävention der Stadt Augsburg die als vorbildlich gilt Dies kommt auch in der Auszeichnung des Kommunalen Präventionsrates mit dem Städtepreis der Stiftung Krimi nalprävention zum Ausdruck Über die Strukturen Ziele und Maßnahmen berichtete Diana Schubert Sie ist Lei terin des dortigen Büros für Kommu nale Prävention das aus dem 2007 ins Leben gerufenen Kommunalen Prä ventionsrates hervorging und dessen Geschäftsführerin sie ebenfalls ist 10 Dessen Einrichtung entsprang dem Bedürfnis nach einer akzeptierten und koordinierten kommunalen Kri minalprävention Der dreistufige Rat besteht aus dem Lenkungsausschuss zur Steuerung der Tätigkeit der Ge schäftsstelle zur Koordination und zehn themenbezogenen Arbeitskrei sen Ursprünglich kamen die Mitglie der des Lenkungsausschusses aus der Politik und Verwaltung Um weiteren Sachverstand einzuholen sind mittler weile zwei Professoren der Universität Augsburg aus der Kriminologie sowie der Friedens und Konfliktforschung im Lenkungsausschuss vertreten Frau 10 Vgl auch Schubert Hentschel 2017 Wolfgang Kahl Daniel Diana Schubert und Prof Rita Haverkamp Hecker

Vorschau DFK forum kp 01-2020 Seite 12
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