EINBRUCHSCHUTZ 11forum kriminalprävention 2 2020 hinderung von Einbrüchen durch die eingebaute Sicherheitstechnik wur den eine Kostenentlastung der Haus halte sowie Versicherungen und die Steigerung der Produktion erreicht Für einbruchhemmende Maßnahmen wurden zwischen 2014 und 2018 ins gesamt ca 136 000 Zusagen mit ei nem Fördervolumen von rund 107 Mil lionen Euro abgerufen und dadurch ca 166 400 Wohneinheiten gefördert Damit wurde ein Investitionsvolumen von etwa 912 Millionen Euro angesto ßen vgl Kurzfassung Evaluationsbe richt S 2 Die Zuschussförderung wurde für Einbruchschutzmaßnahmen bedeu tend häufiger in Anspruch genom men als die Kreditförderung Von den geförderten Wohneinheiten wurden etwa 95 mit einem Zuschuss geför dert vgl S 136 Die mit dem Förderprogramm an gestoßenen Investitionen zur Ein bruchsicherung wirken sich positiv auf die Nachfrage nach Bauleistungen und damit verbundene Sektoren aus Insgesamt wurden Investitionen von etwa 900 Millionen Euro im Baugewer be angestoßen verbunden mit einer Produktionssteigerung vgl S 170 Wer die Einbruchschutzförderung in Anspruch nimmt Über 90 der Zuschussempfän ger der bisherigen Förderung von Be standsbauten sind selbstnutzende Ei gentümer und Eigentümerinnen Der Anteil der Ein und Zweifamilienhäuser sowie Haushalte mit überdurchschnitt lichen Einkommen ist dabei überreprä sentiert Die Bedarfsdeckung bei nied rigen Haushaltseinkommen ist damit erwartungsgemäß gering Dabei wur den 2017 Anreize für die Umsetzung kleinerer Maßnahmen und insbeson dere für Mieter geschaffen Die Min destinvestitionssumme für einbruch hemmende Maßnahmen wurde auf 500 Euro gesenkt und eine Staffelung der Förderung eingeführt 20 für die ers ten 1000 Euro und 10 für die weiteren Investitionskosten Zuvor wurden 10 der Summe pauschal gefördert Hoher Bedarf an einbruch geschütztem Wohnraum Ausgehend von dem ermittelten Sicherheitsdefizit auf Grundlage ei ner Umfrage des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen KFN unter Betroffenen in fünf deut schen Großstädten Gina Rosa Wollin ger Arne Dreißigacker Katharina Blau ert Tillmann Bartsch und Dirk Baier 2014 Wohnungseinbruch Tat und Folgen Ergebnisse einer Betroffenen befragung ergibt sich gemessen an dem deutschen Gesamtwohnungsbe stand von etwa 37 Millionen bewohn ter Wohnungen Mikrozensus 2018 eine Versorgungslücke an einbruch geschützten Wohnungen von etwa 9 25 Millionen vgl S 140 f Insgesamt wurden in dem Zeitraum 2015 bis 2018 ca 166 400 Wohneinhei ten von der KfW mit Krediten und Zu schüssen für den Einbruchschutz ge fördert Dies entspricht einem Anteil von 0 5 gemessen am deutschen Ge samtwohnungsbestand vgl S 145 Zudem haben sich die geförderten Einbruchschutzmaßnahmen propor tional zum Neuzugang an Wohnungen entwickelt Basierend auf den aktuell geförderten etwa 61 000 Wohnein heiten pro Jahr ergibt sich daraus ein jährlicher Zuwachs von unter einem Prozent des Gesamtwohnungsbe stands vgl S 141 Weder der Neubau noch andere von der KfW unabhängige Förderpro gramme tragen bedeutend dazu bei dass der Anteil an einbruchgeschütz ten Wohnungen erhöht wird da ent sprechende Vorgaben für den Neu bau und alternative flächendeckende Fördermöglichkeiten nicht existieren S 145 Aktuell sind insgesamt zu wenige Wohnungen vor einem Einbruch ge schützt insbesondere der zahlen mäßig äußerst relevante Mietwoh nungsbestand Mangels rechtlicher Vorgaben trägt auch der Neubau kaum zur Verbesserung des Einbruch schutzes bei Stärkung des Mietwohnungsbestandes Die Zahl der einbruchgesicherten Wohnungen im Bestand steigt nur langsam und hauptsächlich bei selbst nutzenden Eigentümern Wegen der fehlenden Förderung wie auch Rege lungen für den Neubau kommt der Be standsförderung eine anhaltend gro ße Bedeutung zu die jedoch in den vergangenen Jahren quantitativ nicht ausgereicht hat um die dargestellte Bedarfslücke zu schließen vgl S 148 Hinzu kommt das Phänomen der regionalen Verteilung der bisherigen Förderung Gemessen am tatsächli chen Einbruchsrisiko wurden in Regi onen mit den niedrigsten Einbruchs quoten also im Süden Deutschlands die meisten Wohnungen einbruch hemmend umgebaut Abbildung 61 S 160 Dies sei auch zurückzuführen auf eine höhere Eigentumsquote und damit auch auf die Einkommensver hältnisse Um den Einbruchschutz im gesamten Bundesgebiet zu erhöhen sollte die Förderung in besonders be troffenen Regionen intensiviert und die Bewohner besser erreicht werden insbesondere im Mietwohnungsbe stand vgl S 160 ff dessen Anteil im Mikrozensus bei ca 47 liegt Statis tische Ämter des Bundes und der Län der 2019 Nur 2 der Zuschussemp fänger sind Mieter und Mieterinnen Es dominieren Selbstnutzer mit einem Anteil von 94 private Vermieter ma chen 4 aus S 147 Informationen zur Förderung von Einbruchschutz und weiter gehende Materialien sind auf der DFK Website zu finden Im aktualisierten Faltblatt finden Sie ebenfalls alle Informationen zu der Förderung von Ein bruchschutz Es ist im August 2019 neu erschie nen DFK

Vorschau DFK forum kp 02-2020 Seite 13
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.