14 forum kriminalprävention 3 2020 KOMMUNALE PRÄVENTION gen der Präventionsansätze beizu tragen Sowohl institutionell als auch inhaltlich müssen für eine aktive Teil nahme der Bürger daher förderliche Rahmenbedingungen und Anreize ge schaffen werden Ressortübergreifende Vernetzung Kriminalitätsverhütung auf kom munaler Ebene stellt wegen der Viel schichtigkeit möglicher Einflussfak toren eine Querschnittsaufgabe dar der sich neben relevanter Fachres sorts der Kommunalverwaltungen eine möglichst große Zahl weiterer In stitutionen und zivilgesellschaftlicher Akteure in den Städten und Gemein den stellen muss Abb 5 Es gilt vorhandene Tätigkeitsfelder in ihrer kriminalpräventiven Bedeu tung zu erkennen sie durch Vernet zung vorhandener Ressourcen effizi enter und effektiver zu erfüllen und die Nebenwirkungen kommunalen Handelns in kriminalpräventiver Hin sicht mitzubedenken Heinz 1997 Die Polizei sowie verschiedene Ressorts der Kommunalverwaltun gen verfügen zumeist über fach und ortsspezifische Kenntnisse der Ent stehungszusammenhänge und räum lichen Schwerpunkte delinquenten Verhaltens Für das Anliegen einer ur sachenorientierten Prävention sind sie daher wichtige und unbedingt einzubeziehende Kooperationspart ner Gleiches gilt für eine Vielzahl nicht staatlicher Akteure deren Be reitschaft zur interdisziplinären Mit arbeit geweckt werden sollte Dazu zählen z B Wohlfahrts Verbände Kirchen Schulen Vereine Medieno der die Wirtschaft Bürgermeisterpflicht institutio nelle Verankerung und Präventionsmanagement Als konstituierend für den Erfolg kommunaler Kriminalprävention wird eine hohe personelle Repräsentanz im Verwaltungsaufbau angesehen Unter dem Schlagwort Prävention ist Bür germeisterpflicht hat diese Basisan forderung erfolgreicher Präventions arbeit auf kommunaler Ebene weite Verbreitung gefunden Für die Struktur und Organisati on kriminalpräventiver Gremien sind grundsätzlich keine einheitlichen Vor gaben möglich weil diese von den je weiligen Rahmenbedingungen ab hängig gemacht werden sollten Ein exemplarisches Strukturmodell mit ei nem mehrstufigen Organisationsauf bau findet sich in manchen groß städ tischen Kommunen wieder Abb 6 Koordination im Sinne einer Ge schäftsführung ist notwendige Vor aussetzung für eine kontinuierliche Arbeit des Präventionsgremiums Daher erscheint die Schaffung der Funktion eines fest angestellten oder trägergebundenen Präventionsbe auftragten oder managers in größe ren Kommunen sinnvoll Neben den genannten administrativen Verpflich tungen könnten dem Präventionsma nager weitere Aufgabenfelder zufal len die für die Professionalisierung der Kommunalen Kriminalprävention eine große Bedeutung besitzen die Integration der Kriminalpräven tion als eigener Planungsgegen stand in die Kommunalverwaltung die Gewährleistung einer wissen schaftlich abgesicherten strategi schen Ausrichtung der kriminalprä ventiven Handlungsansätze eine soziale Integrationsfunktion als Moderator zwischen differie renden Partikularinteressen eine Scharnierfunktion zwischen den Top down Strategien kommu naler Entscheidungsträger und den Bottom up Interessen der Bürge rinnen und Bürger in ihrem nahen sozialräumlichen Umfeld Ergänzend zu einem zwei oder dreistufigen Organisationsaufbau hat die Bedeutung der Stadtteile für die Ausgestaltung der lokalen Gremien struktur stark zugenommen Unter dem Stichwort der Sozialraumnä he wird vielerorts ein noch engerer räumlicher Bezugsrahmen zwischen Abb 4 Strukturprinzipien der Kommunalen Kriminalprävention Abb 5 Ressortübergreifende Vernetzung van den Brink 2005 Abb 6 Exemplarischer Aufbau eines kommunalen Präventionsgremiums

Vorschau DFK forum kp 03-2020 Seite 16
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