24 forum kriminalprävention 4 2020 BMBF Verbundprojekt Sicherheit im Bahnhofsviertel SiBa Das Verbundprojekt SiBa1 gehör te zur Ausschreibung Zukünftige Sicherheit in Urbanen Räumen im Programm Forschung für die zivile Si cherheit 2012 bis 2017 des Bundesmi nisteriums für Bildung und Forschung BMBF 2 In diesem Rahmen wurden im Verbund nicht nur Gefährdungs potenziale sondern auch Ressourcen und Sicherheitspotenziale der Bahn hofsgebiete untersucht Zur Bearbeitung verwendeten die Forschenden unterschiedliche Me thodenzugänge Nach vergleichen den Sozialstruktur und Kriminali tätsanalysen auf gesamtstädtischer Ebene und in den Bahnhofsgebieten der Partnerstädte fanden mit den Verbundpartnern und weiteren lo kalen Akteuren Polizei kommunaler Ordnungsdienst Sozialarbeit stan dardisierte Begehungen und Beob achtungen zur Dokumentation der Sicherheitssituation in den drei Bahn hofsgebieten statt An einer quanti tativen schriftlich postalischen Be völkerungsbefragung beteiligten sich 5586 zufällig ausgewählte Ange schriebene Deren Antworten gaben u a Aufschluss über das allgemeine KOMMUNALE KRIMINALPRÄVENTION Ein Werkzeugkasten für die Kriminalprävention Rita Haverkamp Meike Hecker Ina Hennen Ines Hohendorf Sicherheit ist ein allgemeines Grundbedürfnis der Menschen Ihre Gewährleis tung ist Aufgabe von Bund Ländern und Kommunen und hat in den vergan genen Jahren einen erheblichen Bedeutungszuwachs erfahren In den Fokus rückte insbesondere das Sicherheitsempfinden hinter dem sich ein Bündel an unterschiedlichen oder gar widersprüchlichen Sicherheitsansprüchen ver birgt Hieran knüpfte das BMBF Verbundprojekt Sicherheit im Bahnhofsviertel SiBa der Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanage ment der Eberhard Karls Universität Tübingen sowie des Lehrstuhls für Be völkerungsschutz Katastrophenhilfe und Objektsicherheit der Bergischen Universität Wuppertal an Den Forschungsverbund komplettierten als Mul tiplikatoren die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention DFK das Deutsch Europäische Forum für Urbane Sicherheit e V DEFUS und der Deut sche Präventionstag DPT Ein Ergebnis ist der Werkzeugkasten für die Kriminalprävention den die Stif tungsprofessur unter Mitarbeit der Universität Wuppertal erstellte Sicherheitsbefinden das Sicherheits gefühl im Bahnhofsgebiet und in der Nachbarschaft eigene Opfererfah rungen sowie Gentrifizierungsprozes se Um ein präziseres und vielfältigeres Bild vom Lebens und Sicherheitsge fühl aus unterschiedlichen Perspek tiven zu gewinnen erfolgten in den drei Bahnhofsgebieten insgesamt 68 Interviews mit 82 Befragten aus dem Gewerbe der Immobilienwirtschaft sozialen Einrichtungen Sicherheits akteuren der Stadtverwaltung der Politik der Landschafts Architektur der Kultur engagierten Bewohnenden und Suchtkranken Mit diesem Vorgehen gelang es Strategien im Umgang mit Konflikten im öffentlichen Raum und Hotspots zur gezielten Implementierung krimi nalpräventiver Maßnahmen zu iden tifizieren Daran anschließend erar beitete die Universität Wuppertal ein kriminalpräventives und städtebauli ches Handlungskonzept für die beiden Partnerstädte Düsseldorf und Leipzig und die Stiftungsprofessur für die Partnerstadt München Unter der Fe derführung der Stiftungsprofessur entstand der nun vorgestellte Werk zeugkasten für die Kriminalpräventi on die Universität Wuppertal steu erte überwiegend Maßnahmen zur Stadtentwicklung bei Der Werkzeugkasten im Überblick Der Werkzeugkasten besteht aus vier Teilen s Abb 1 Teil I führt in die Thematik ein und enthält allgemeine Hinweise für die Planung und Konzep tion von kommunaler Kriminalpräven tion im Bahnhofsviertel Einführung Diese wichtigen Vorüberlegungen werden in Teil II anhand zentraler Fra gen in einer kurzen Checkliste für die Implementation zusammengefasst In Teil III wird eine tabellarische Übersicht über mögliche Präventionsmaßnah men gegeben die jeweils unterschied lichen Handlungsfeldern in sieben übergeordneten Themenbereichen zugeordnet sind Maßnahmenüber sicht Die Präventionsmaßnahmen werden in Teil IV einzeln vorgestellt Sammlung der Maßnahmen Teil I Die Einführung Die Einführung des Werkzeugkas tens beginnt mit der Ausgangslage IST Situation Es werden grundle gende Fragen aufgeworfen die hel fen sollen die IST Situation besser zu verstehen Was ist klar was ist unklar Was ist kritisch Wer sind die Schlüs selpersonen 3 Zentrales Thema sind dann die er hofften Ziele von Kriminalprävention SOLL Situation und die möglichen 1 www siba projekt de 2 https www bmbf de foerderungen bekannt machung php B 1125 22 3 2017 3 Angelehnt an die KUSS Methode s Ries 2019 101 Klar Unklar Strittig Schlüsselpersonen Abb 1 Die vier Teile des Werkzeugkastens

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