35forum kriminalprävention 2 2021 KOMMUNALE PRÄVENTION sen der Gremienarbeit und beschreibt sie als sehr voraussetzungsvolles En gagement das insbesondere vom politischen Willen der Entscheidungs träger von der fachlichen Reife der Kooperationspartner sowie von Um fang und Qualität der Service und Beratungsstrukturen abhängt Ein besonderes Augenmerk sollte demzu folge auf die adressatengerechte Ge staltung von Informationen gerichtet werden Bereits seit Stiftungsgründung un terstützt das DFK deshalb den koope rativen Ansatz etwa durch Initiierung und Begleitung eines Städtenetzwer kes wo Präventionsverantwortliche von rund 20 deutschen Städten sehr rege ihr Wissen über aktuelle Ent wicklungen innovative Projekte und vielfältige Praxiserfahrungen austau schen Um aktuelle empirische Aussagen über die kommunale Präventionsar beit zu erhalten beauftragte das DFK im Jahre 2017 die Freiburger Jun Prof Dr Verena Schreiber mit einer bun desweiten Bestandsaufnahme kom munaler kriminalpräventiver Räte in Deutschland die an eine Untersu chung der Forscherin aus dem Jahre 2007 anknüpfte Mit Blick auf die An zahl zeigt sich eine Rückläufigkeit um rund 40 von fast 1000 aktiven Gre mien im Jahr 2007 auf nahezu 600 im Jahr 2018 Vom Rückgang sind insbesondere die ländlichen Bereiche der Flächenlän der im gesamten Bun desgebiet betroffen Zugleich sind aber auch Konsolidierung Professionalisierung und Gremienausbau in urbanen Räumen zu konstatieren Die gegenläufigen Trends sind unterschiedlich ausgeprägt und be treffen einige Bun desländer besonders Die Untersuchung liefert zudem wert volle Erkenntnisse zu Organisations strukturen Ressourcen Ausstattung Aufgabenfeldern inhaltlichen Schwer punkten externen Unterstützungs angeboten Erfolgen Problemfeldern und Schwierigkeiten Im Zuge einer Ergebnisanalyse und diskussion warfen Landespräventi onsgremien und DFK die Frage auf wie zentrale Akteure die kommuna le Ebene noch besser in ihrer struktu rierten Präventionsarbeit unterstüt zen können Tagung kommunale Prävention 2019 Impulse Vernetzung Im Herbst 2019 trafen sich deshalb DFK NZK Landespräventionsgremi en Deutscher Städte und Gemein debund Deutscher Präventionstag Deutsches Forum für urbane Sicher heit und ausgewählte kommunale Gremien sowie wissenschaftliche Ex perten im Rahmen einer Tagung zu ei nem intensiven Gedankenaustausch in Bonn Die Teilnehmenden reflektierten Erfolge und Schwierigkeiten der Kom munalen Kriminalprävention und er örterten Ansatzpunkte wie Gremien unter Berücksichtigung der Unter schiede zwischen gut etablierten Strukturen in größeren Städten und eher lose verbundenen Akteuren im ländlichen Bereich aktiviert und sta bilisiert werden können Vorgeschla gen wurde gemeinsam neue Materia lien und ggf Fortbildungsformate zu erarbeiten Zudem wurde mit Nachdruck angeregt die Vernet zungsstruktur im Handlungsfeld der Kommunalen Kriminalpräven tion systematisch zu verbessern sowie in kooperativer Art und Weise das komplementär zu den Angeboten der Landespräventi onsgremien bestehende Trans fer und Serviceportfolio beim DFK zu erweitern Neben den zu erwartenden Synergieeffekten mit den Angeboten der Landesprä ventionsgremien kann an zentraler Stelle bereitgestelltes zielgruppen gerecht auf bereitetes Wissen zum bundesweiten Kompetenzzuwachs und einer Professionalisierung der kommunalen Präventionsakteure bei tragen Zielsetzung ist kommunale Präventionsstrukturen insgesamt zu stärken und Präventionsakteuren in den unterschiedlichen Themen feldern und Arbeitskontexten Pro jektarbeit Netzwerke Gremien Quartiers management etc zielge richtete Handlungsfähigkeit zu er möglichen Komplementäre Unterstützung und Weiterentwicklung der kommunalen Prävention Zielsetzungen und Funktionen des Projektes Das Projekt fußt in theoretischer Hinsicht auch auf dem vom Natio nal Institute of Justice NIJ in den USA etablierten Konzept der trans lationalen Kriminologie deren Ziel es ist Barrieren zwischen Grundla genforschung und angewandter For schung abzubauen in dem eine dynamische Schnittstelle zwischen Forschung und Pra xis geschaffen wird Dabei gilt es einen reziproken Kommu nikationsprozess zu etablieren In einer Richtung beschreiben die Prak tiker vor Ort die Her ausforderungen de nen sie sich täglich bei ihrer Arbeit stellen müssen In der anderen Richtung entwickeln Wissenschaftler neue Werkzeuge und Lösungsansätze um diese Her ausforderungen zu bewältigen und ihre Auswirkungen zu bewerten Die translationale Kriminologie geht je doch über die konventionelle Idee von Forschung zu Praxis hinaus Dies geschieht durch eine systema tische Untersuchung des Prozesses der Wissensverbreitung wobei an erkannt wird dass ein erfolgreicher Transfer von Forschungsergebnissen mehrere Strategien erfordern kann Zentrale Handlungsbereiche sind dabei Analyse Synthese DFK beobach tet kriminalpräventive Praxis sowie kriminologische Wissenschaft wer tet systematisch Arbeitsfelder und weisen aus und führt Ergebnisse zusammen Im Bedarfsfall werden neue kriminalpräventive Methoden und Instrumente konzipiert getes tet und implementiert Transfer Qualifikation DFK bün delt und multipliziert Präventions wissen für die KKP und bildet Prä ventionsakteure der KKP fort Kooperation Vernetzung DFK vernetzt berät und unterstützt Ak teure der kommunalen Prävention im föderalen System

Vorschau DFK forum kp 02-2021 Seite 37
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