38 forum kriminalprävention 2 2021 KOMMUNALE PRÄVENTION Begründung Untersuchungen der Präventionspraxis z B Schreiber 2019 Frevel Kober 2012 kommen regelmäßig zu dem Be fund dass dem Agenda Setting den Problembeschrei bungen sowie den jeweiligen kommunalen Lösungs ansätzen nur selten systematische und methodisch durchgeführte Analysen zur Ermittlung von Problemen in den Kommunen zugrunde liegen Stattdessen formu lieren Institutionenvertreter aus ihrer jeweiligen Pers pektive Probleme und Handlungsbedarfe Selten werden die individuell festgestellten oder aus der Institution ge meldeten Probleme jedoch objektiviert Sowohl die em pirische Erfassung z B von Delikthäufigkeiten qualitati ven Veränderungen im Lagebild als auch die theoretische Aufbereitung u a von Problemursachen und wirkungen werden eher rudimentär gehandhabt Oft suchen Lösun gen nach Problemen und nicht umgekehrt vgl Berner und Groenemeyer 2000 S 108 Wurtzbacher 2008 S 257 Ziel sollte es stattdessen sein zur Ermittlung des kon kreten Handlungsbedarfs in der Gemeinde eine mög lichst umfängliche Bestandsaufnahme durchzuführen auf Grundlage derer eine zielgerichtete und ursachen orientierte kommunale Präventionsstrategie entwickelt werden kann Zu diesem Zweck sind verschiedene Instrumente ent wickelt worden von Kurzinventaren für die Durchführung von Bevölkerungsbefragungen bis hin zu umfassenden und komplexeren Kriminologischen Regionalanalysen in de nen eine Vielzahl kommunal verfügbarer Informationsquel len genutzt analysiert und in Beziehung gesetzt werden Doch sind diese Instrumente häufig nicht bekannt oder er scheinen in der Anwendung zu komplex Es werden daher existente Methoden und Instrumente der Problemanalyse ermittelt vergleichend vorgestellt und bewertet Kriteri en sind dabei u a die theoretische und methodische Fun dierung der mit der Durchführung verbundene Aufwand sowie die Aussagekraft oder Limitierung von Ergebnissen U a werden die Erhebungsinstrumente des Ansatzes Com munities that care CTC der DEFUS Monitor zur subjekti ven Sicherheit in öffentlichen Räumen ein Kurzinventar des Landeskriminalamts Baden Württemberg sowie ver schiedene Instrumente kriminologischer Regionalanalysen Lübeck Osnabrück Hamburg Bochum etc in die verglei chende Analyse einbezogen Die kommunalen Akteure erhalten im Ergebnis Entschei dungshilfen für die Frage zu welchem Zweck welche Er hebungsinstrumente und methoden besonders erfolg versprechend eingesetzt werden können Vorlagen zur Anwendung einzelner Instrumente werden digital bereit gestellt AP 5b Transferkonferenz zu Inhalten Methoden und Instrumenten kommunaler Problemanalysen Ergebnisse der Forschungssyn these AP 5a werden im Rah men einer Transferkonferenz den Vertretern der Zielgrup pen Landespräventionsgremi en als Multiplikatoren und kom munalen Präventionspraktikern vorgestellt und erörtert Insbe sondere werden die Zielgrup penrelevanz und Praktikabilität verschiedener Instrumen te mit den Tagungsteilnehmern kritisch reflektiert Begründung Ein Grund für den vorherrschenden eklatanten Mangel an empirischen Problemanalysen in der kommunalen Prä ventionspraxis wird darin gesehen dass Präventionsak teure über wenig methodische Fachkenntnisse verfügen und daher die Anwendung entsprechender Analyseinst rumente scheuen Praktikabilitätsgesichtspunkten soll daher in der Aufbereitung vorhandener Instrumente be sonderer Wert beigemessen und mit Vertretern der Ziel gruppen reflektiert werden Dabei wird eine Verknüp fung zur Vorgehensweise im Prozess von Communities that Care CTC hergestellt und dessen Relevanz sowie Ausgestaltungsoptionen für andere Bereiche der KKP dis kutiert AP 5c Publikation Instrumente kommunaler Problem analysen Um die Arbeitsergebnisse aus dem Arbeitspaket 5 für die Zielgruppen Kommunen Landespräventionsgremien Wis senschaft zugäng lich zu machen wird unter Berück sichtigung der Im pulse aus der Trans ferkonferenz eine Publikation in digi taler Form erstellt Diese wird in den modularen Trans fer Baukasten AP 2 aufgenommen und über die Öffentlichkeitsarbeit des DFK Newsletter forum kriminalprävention etc bekannt gemacht Zudem werden einzelne Methoden und Instrumente in prägnanter Form in einem zusätzlichen Format dargestellt Begründung Für die Praxis ist eine zielgruppengerechte Aufbereitung eine wichtige Voraussetzung für Akzeptanz und Adaption der Empfehlungen und Anleitungen Eine attraktive digita le Gestaltung hat daher einen hohen Stellenwert AP 6 Konzeption eines Fortbildungsangebotes für das kommunale Präventionsmanagement und Erprobung Der Erkenntnis folgend dass Wissenstransfer nicht al lein durch schriftliche oder digitale Formate zur nach haltigen Qualifikation führt wird ein modularer Fortbil dungslehrgang konzipiert der Grundlagen Methoden und Instrumente des kommunalen Präventionsma nagements vermittelt aber auch aktuelle thematische Schwerpunkte aufgreift Der Lehrgang wird erprobt und konzeptionell angepasst
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