KOMMUNALE PRÄVENTION 8 forum kriminalprävention 3 2021 chen und die zu erreichenden Zie le zu verständigen Nehmen sich die Kooperationspartner innen zu Be ginn der Kooperation aber nicht die Zeit sich über diese grundsätzlich strategischen Fragen abzustimmen besteht die Gefahr dass Missver ständnisse und Frustration bei den Teilnehmer innen auftreten oder die Wirksamkeit der Maßnahmen schnell verpufft Nicht selten führt dies dazu dass Teilnehmende den Kooperati onstreffen fernbleiben oder sogar aktiv versuchen die Kooperation zu torpedieren Vor diesem Hintergrund hilft eine systematische Strategieentwicklung eine Verständigung über gemeinsa me Handlungsfelder Ziele und infra ge kommende Maßnahmen zu errei chen Dabei sollte eine umfassende Situationsanalyse am Anfang stehen in der neben behördlichen Zahlen und Statistiken alle Beteiligten und insbesondere die Bürger innen ihre subjektive Sicht auf die Situation vor Ort einbringen können Das Ziel ist ein gemeinsames Verständnis der Lage zu entwickeln Handlungsfel der festzulegen und in den Quartie ren und Kommunen zur Verfügung stehende Ressourcen und Kompe tenzen zu identifizieren Auf dieser Grundlage können über und unter geordnete Ziele sowie mögliche Mei lensteine abgeleitet und überprüf bare Bewertungskriterien vereinbart werden So lassen sich Enttäuschun gen über erwartete aber nicht aus gesprochene Ziele vermeiden Bei der Absprache konkreter Maßnah men geht es neben der Identifikation wirkungsvoller Projekte auch darum die Akzeptanz unterschiedlicher Vor gehensweisen zwischen den Part ner innen auszuloten In der Praxis zeigt sich häufig dass Situationsana lyse Maßnahmen und Ziele sich ge genseitig beeinflussen Oft werden Ziele zunächst nur vage oder impli zit formuliert Erst wenn mit ersten Maßnahmen vor Ort Erfahrungen gesammelt wurden lassen sich die Ziele konkretisieren und das Situati onsverständnis präzisieren Aus stra tegischer Sicht stellt sich schließlich die Frage nach der Dokumentati on und kontinuierlichen Fortschrei bung der strategischen Vereinba rungen Dies sollte im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung erfolgen die auch strittige Punkte enthalten darf und zugleich die Grundlage für kontinuierliche Evaluation und Wei terentwicklung darstellt Quelle Auszug aus Burgold Hahne Wilhelm 2021 S 180f Die Kulturperspektive Leitfrage Wie können wir als Team zusammenarbeiten Herausforderungen Missverständnisse und Vorurteile Macht und Ressourcen unterschiede Fragestellungen Wie kann Vertrauen geschaffen werden Wie kann man ein positives Arbeitsklima herstellen Wie können Konflikte bewältigt werden Handlungsempfehlungen Austausch über Interessen Erwartungen Möglichkeiten und Grenzen Gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse Offene und fehlertolerante Kommunikation Konflikte frühzeitig ansprechen Externe Hilfe in Anspruch nehmen Strukturelle und strategische Aus handlungen gelingen in der Regel nur dann wenn zwischen den Akteur in nen ein Minimum an Vertrauen und geteiltem Sicherheitsverständnis be steht In anderen Worten kommt es entscheidend darauf an dass eine gute Kooperationskultur besteht Aus der Kulturperspektive geht es da her um die Frage wie ein wertschät zendes konstruktives und lösungs orientiertes Miteinander geschaffen werden kann Diese Arbeit beginnt un mittelbar mit dem Kennenlernen der Akteur innen In formellen und in formellen Formaten sollten alle Be teiligten die Gelegenheit haben sich über ihre Interessen und Erwartun gen sowie über ihre Möglichkeiten und Grenzen auszutauschen Dies ist eine wichtige Grundlage damit Ver trauen wachsen und sich über die Zeit bewähren kann Über das Kennenler nen hinaus sollte die Zusammenar beit daher so gestaltet werden dass die Akteur innen sich nicht nur konti nuierlich über Belange und Verände rungen austauschen können sondern dass zudem gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse ermöglicht und Gele genheiten geschaffen werden sich immer wieder auch informell zu be gegnen Dennoch funktionieren die meisten Kooperationen nur wenn da rüber hinaus auch gemeinsame Spiel regeln verabredet werden Neben ei ner Klärung des Turnus und Umfangs sollte dabei auch geklärt werden wo die Herkunftsorganisationen oder der Datenschutz dem Informationsaus tausch Grenzen setzen Des Weiteren sollten sich die Beteiligten auch über Regeln im Umgang miteinander ver ständigen Gerade dann wenn nicht alle Partner innen in gleicher Wei se Ressourcen zur Kooperation bei tragen oder Machtasymmetrien be stehen können sich schnell auch im Umgang untereinander negative Ver haltensweisen zeigen Beruhen Ko operationen auf Freiwilligkeit sollten alle Beteiligten gehalten sein sich auf Augenhöhe zu begegnen und ein of fenes kreativitätsförderndes Kom munikations und Arbeitsklima zu schaffen Dennoch werden Konflikte aufgrund unterschiedlicher Interes sen und Arbeitsziele nicht zu vermei den sein Dies ist an sich nicht prob Methodischer Impuls Kreative Maßnahmenplanung Anhand einer Vielzahl von kreativen Methoden lassen sich festgelegte Zie le in einem gemeinsamen Verständigungsprozess mit konkreten Maßnah men verknüpfen Alle diese Methoden zeichnet aus dass es in einem ersten Schritt darum geht möglichst viele Ideen einzusammeln und in einem zwei ten Schritt dann zu priorisieren und zu konkretisieren Bei der Ausarbeitung einer methodischen Vorgehensweise ist es jeweils sinnvoll aus einem grö ßeren Methodenpool auswählen zu können Die Auswahl und Konkretisie rung der Methode hängen unter anderem davon ab mit wie vielen Personen die Maßnahmen geplant werden sollen welches Zeitfenster zur Verfügung steht ob es bereits konkretisierte Vorüberlegungen gibt und wie viel Platz in Anspruch genommen werden kann Dabei lässt sich die Maßnahmenpla nung in unterschiedlichen und wechselnden sozialen Formen realisieren in der Großgruppe in parallel arbeitenden Kleingruppen und in Einzelarbeit

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