KOMMUNALE PRÄVENTION 13forum kriminalprävention 3 2021 Initiative Sicherheitsgefühl in Kommunen stärken Leitstelle Kriminalprävention in Rheinland Pfalz startet neue Offensive zur Unterstützung der kommunalen Präventions gremien Hanne Hall Maria Messerschmidt Die kommunale Kriminalprävention stellt einen wichtigen Baustein in der Si cherheitsarchitektur in Rheinland Pfalz dar Insbesondere die kriminalpräven tiven Gremien können Motor des lokalen Präventionswirkens sein Diese Arbeit gilt es bestmöglich zu unterstützen Durch die Initiative Sicherheitsgefühl in Kommunen stärken kurz InSiKo baut die Leitstelle Kriminalprävention im rheinland pfälzischen Innenministerium ihr Unterstützungs und Servicean gebot für die kommunalen Gremien weiter aus In den drei Handlungsfeldern Qualifizierung Professionalisierung und Digitalisierung werden verschiedene Maßnahmen und Initiativen beschrieben um eine bestmögliche Unterstüt zung zu gewährleisten Die rheinland pfälzische Landesregierung misst dem Thema einen hohen Stellenwert bei und hat die Unterstützung der kommu nalen Kriminalprävention im Mai 2021 im Koalitionsvertrag festgeschrieben Kooperativer Ansatz Gemeinsames Wirken vieler In Rheinland Pfalz gibt es rund 60 kriminalpräventive Gremien Wie eine wissenschaftliche Untersuchung durch das Institut für Sozialpädago gische Forschung Mainz gGmbH ism im Jahr 2017 herausarbeiten konnte unterscheiden diese sich in ihrer in haltlichen Ausrichtung Struktur und hinsichtlich ihres Aktivitätsgrades mit unter erheblich Unbestritten ist das Potenzial welches die Räte bieten vor Ort gemeinsam Herausforderungen identifizieren und lösen In der Realität stellt sich das ge meinsame Wirken Vieler mitunter als herausfordernd dar Vertreter innen der Polizei der Verwaltung der Schu len aus dem Jugend und dem Seni or innenbereich aus der Zivilgesell schaft und der Wirtschaft bringen unterschiedliche Perspektiven in den Rat ein Das ist vorteilhaft und ge wünscht Gleichzeitig treffen hetero gene Verständnisse von Prävention sowie Ideen und Erwartungen über das richtige Vorgehen aufeinander Das kann die Zusammenarbeit erheb lich erschweren Wichtig ist dass sich alle über das gemeinsame übergeordnete Ziel be wusst sind eine sichere und lebens werte Kommune mit einem starken sozialen Zusammenhalt Durch die Be reitschaft sich über die unterschiedli chen Sichtweisen und Ansichten aus zutauschen kann die gemeinsame Präventionsarbeit gelingen Nur ein tatsächlich gelebter integrativer An satz kann die Ressourcen der kommu nalen Kriminal Prävention vollstän dig ausschöpfen Grundsätzlich bieten die kriminal präventiven Gremien den passenden Raum und Rahmen um einen ganz heitlich und kooperativen Präven tionsansatz zu gestalten Durch die Arbeit an konkreten lokalen Heraus forderungen bei der jede Profes sion ihren Beitrag einbringen kann können Synergieeffekte genutzt und somit Ressourcen gespart wer den Gleichzeitig entstehen belastba re Netzwerke auf die im Bedarfsfall aber auch im normalen Berufsall tag zurückgegriffen werden kann Man kennt seine Ansprechpartner in nen und kann auf diese auch fernab von kriminalpräventiven Problemstel lungen zurückgreifen Der Nutzen ei nes kriminalpräventiven Rates in ei ner Kommune geht also im besten Fall weit über die Intention hinaus Krimi nalität vorzubeugen Zumal wie die Erfahrung im Rahmen der Betreuung zeigt in den kommunalen Gremien nicht nur eng kriminalitäts assoziier te Themen bearbeitet werden Fragen der Verkehrsprävention der Nutzung des öffentlichen Raumes durch ver schiedene Alters oder Interessen gruppen aber auch die Punkte Ord nung und Sauberkeit sind regelmäßig Diskussionsgegenstand in den Gremi ensitzungen Dies wird verstärkt durch die struk turellen Gebietsmerkmale in Rhein land Pfalz viele ländliche Strukturen mit kleinteiligen Gebietskörperschaf ten So sind die kommunalen Präven tionsgremien oftmals auf Ebene der Verbandsgemeinden angesiedelt Für alle kommunalen Präventionsgremi en gilt Neben der tatsächlichen Kri minalität steht die subjektive Sicher heitswahrnehmung der Bevölkerung im Fokus Warum die Initiative Sicherheitsgefühl in Kommunen stärken InSiKo Wie zahlreiche wissenschaftli che Studien zeigen lässt sich das Sicher heitsgefühl nur bis zu einem bestimmten Punkt mit dem tat sächlichen Kriminalitätsaufkommen erklären wie es beispielsweise in der Polizeilichen Kriminalstatistik PKS abgebildet ist Nutzungskonflikte im

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