KOMMUNALE PRÄVENTION 14 forum kriminalprävention 3 2021 öffentlichen Raum Vermüllung städ tebauliche Aspekte Medienberichte eigene körperliche Fitness und viele weitere Variablen können einen Ein fluss auf die subjektiv eingeschätz te Vulnerabilität haben Opfer einer Straftat zu werden Kommunale Kri minalprävention muss also auch diese Aspekte in den Blick nehmen In Kom munen sollen die Menschen nicht nur vor Kriminalität durch Prävention ge schützt werden sondern sich auch sicher fühlen Die Leitstelle Kriminalprävention möchte dies zukünftig noch stärker gewichten Um dies zu verdeutlichen wurde die Strategie zur Förderung und Unterstützung der Kommunen deshalb Initiative Sicherheitsgefühl in Kommunen stärken kurz InSi Ko genannt Weiterhin soll zukünf tig die stetige Erweiterung und Ak tualisierung des Themenportfolios im Fokus stehen wie beispielsweise durch Fachveranstaltungen zu neu en Kriminalitätsphänomenen Paral lel möchte die Leitstelle auch ihren Methodenkoffer erweitern um den kommunalen Gremien neue Werkzeu ge und Formate an die Hand zu geben die beispielsweise Vernetzung oder Bürgerbeteiligung fördern sollen InSiKo beschreibt in den drei Hand lungsfeldern Qualifizierung Profes sionalisierung und Digitalisierung verschiedene neue sowie bereits er probte Ansätze In diesem Sinne han delt es sich auch nicht um ein abge schlossenes Produkt sondern die Konzeption wird stetig weiterge schrieben werden Handlungsfeld Professionalisierung Die kommunale Kriminalpräventi on ist in Rheinland Pfalz eine von vie len Aufgaben welche die Kommunen im Rahmen der kommunalen Selbst verwaltung wahrnehmen Finanzielle und personelle Ressourcen sind des halb nicht unerschöpflich und müssen mit Augenmaß eingesetzt werden Ein zielgerichtetes Vorgehen in der Kri minalprävention das auch Synergien nutzt ist deshalb erfolgskritisch und für die Erarbeitung langfristiger Stra tegien essenziell Erreicht werden soll dies durch die Einführung der kriminalpräventiven Arbeitsmethode Communities that Care CTC und durch lokale Analy sen des Sicherheits und Präventions gefüges Modellprojekt zur Arbeits methode Communities that Care Rheinland Pfalz wird in diesem Jahr in den CTC Prozess einsteigen Die Stadt Trier macht als Pilotkom mune den Anfang Der Erfolg von CTC in anderen Bundesländern hat Rhein land Pfalz zur Adaption angeregt Das Konzept mittels standardisierter Schüler innenbefragungen wissen schaftlich fundiert Risiko und Schutz faktoren beispielsweise delinquen tes Verhalten oder die Bindung an die Schule zu erheben und darauf auf bauend maßgeschneiderte Präven tionslösungen innerhalb einer Kom mune zu initiieren hat die Stadt Trier überzeugt Die Implementierung von CTC in Trier findet im Rahmen einer bis 2023 angelegten bundesweiten wissen schaftlichen Evaluationsstudie statt Zudem hat bereits der erste Teil der CTC Landesmultiplikator innen Ausbildung welche von der Bundes transferstelle CTC eine Kooperation des Deutschen Forums für Kriminal prävention DFK und des Deutschen Präventionstages DPT durchgeführt werden in Rheinland Pfalz stattge funden Neben Trier prüft aktuell eine weitere Kommune die Einführung von CTC in diesem Jahr Nach Be endigung des Modellzeitraums im Jahr 2023 werden die Erfahrungen in Rheinland Pfalz bewertet Bei ei nem positiven Ergebnis ist ein lan desweites Angebot an alle Kommu nen geplant Lokale Analysen des Präventions und Sicherheitsgefüges Grundsätzlicher Ausgangspunkt aller kriminalpräventiven Maßnah men sollte eine Untersuchung der Si cherheitslage des Sicherheitsgefühls und der präventiven Angebote vor Ort sein Im Rahmen der Arbeit eines kom munalen Präventionsgremiums wer den diese Informationen im besten Fall kontinuierlich erhoben und dis kutiert Insbesondere in den Kommunen ohne ein solches Gremium liegt die ses Wissen nicht immer in struktu rierter Form vor Vor allen Dingen an diese Städte und Gemeinden richtet sich das Angebot der lokalen Analy sen Neben der Bewertung der objek tiven Kriminalitätsdaten durch Ein beziehung der örtlichen Polizei dienststelle und einer Befragung zur subjektiven Sicherheitswahrnehmung sollen die bereits vorhandenen Prä ventionsstrukturen dargestellt und mit dem Fokus bewertet werden ob sie zur Lösung vorhandener sicher heitsrelevanter Problemstellungen geeignet sind Darauf aufbauend er halten die Kommunen im Ergebnis nicht nur fundiert Einsicht und damit ein noch tieferes Verständnis für die Empfindungen der Bevölkerung son dern auch konkrete Präventionsemp fehlungen Um dieses Vorhaben qualitäts gesichert umsetzen zu können hat die Leitstelle Kriminalprävention das Institut für Sozialpädagogische For schung Mainz gGmbH ism mit der Durchführung der Analyse bezie hungsweise der Unterstützung der lokalen Akteur innen betraut Die erste Analyse wird mit der Stadt Lahnstein durchgeführt Im Sinne ei nes Work in Process Ansatzes dient der erste Durchlauf auch der Erpro bung der geplanten Abläufe und des neu kreierten Fragebogens Nach Abschluss des Modellprojektes wer den weitere Kommunen die Möglich keit einer lokalen Analyse bekommen Weitere interessierte Gemeinden haben sich bereits bei der Erstaus schreibung gemeldet Handlungsfeld Qualifizierung Im Spektrum der Kriminalpräven tion die mit sich ständig anpassen den ändernden und neu hinzukom menden Kriminalitätsphänomenen und Problemstellungen konfron tiert ist stellt die Aus und Fortbil dung einen kontinuierlich andauern den Prozess dar Gleichzeitig bedarf es jedoch auch eines grundlegen den Verständnisses kriminalpräven tiver Arbeit Es gilt beispielsweise Wirkzusammenhänge zu verstehen zugrunde liegende Kriminalitäts Daten analysieren zu können und Fähigkeiten zur Netzwerkbildung zu erlangen Nur durch eine hohe Aus und Fortbildungsqualität kann die kriminalpräventive Arbeit in den Kommunen erfolgreich und langfris tig strategisch angelegt gestaltet werden Es bedarf deshalb regelmä ßiger anwendungsorientierter und für die Bedarfe der Kommunen rele vanter Informationsformate

Vorschau DFK forum kp 03-2021 Seite 16
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.