EXTREMISMUSPRÄVENTION 34 forum kriminalprävention 3 2021 Psychologischen Psychotherapeut in zu verfügen oder Hochschulabschlüs se in mehreren Studienfächern zu be sitzen Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Die Beratungsfachkräfte wurden gebeten anzugeben mit welchen Stellen und Institutionen sie koope rieren Dazu wurden ihnen zunächst elf unterschiedliche Stellen genannt bei denen sie angeben sollten ob mit diesen Stellen ein regelmäßiger Kon takt ohne akuten Anlass regelmäßiger Kontakt zur Fallbesprechung Kontakt nach Anlass Bedarf oder nie besteht Weitere Stellen konnten ergänzt wer den Wie in Abbildung 3 dargestellt zeigte sich dass die Fachberatungs stellen insgesamt mit einer Vielzahl von Institutionen kooperieren Ins besondere gaben die Fachkräfte an mit der Landeskoordinierungsstel le n 7 und den Innenressorts der Länder sowie deren nachgeordne ten Behörden n 5 3 im regelmäßi gen Austausch auch ohne akuten An lass zu stehen Während die meisten Fachkräfte angaben nach Anlass Be darf mit den jeweiligen Stellen zu ko operieren wurde insbesondere in Hinblick auf Familienberatungsstellen n 6 und der Zusammenarbeit mit Ärzt innen und Psychotherapeut in nen n 5 angegeben dass keine Ko operation bestünde Insgesamt zeigte sich auch in der Heterogenität der ge nannten Kooperationspartner innen die unterschiedliche Herangehens weise der Fachberatungsstellen Als weitere Kooperationspartner wurde von den Fachkräften genannt andere Beratungsstellen die Beratungsstelle Radikalisierung des BAMF Moschee und Migrationsvereine Opferbera tung ein Präventionsprogramm Inte grationsbeauftragte Richter innen Staatsanwält innen zivilgesellschaft liche Akteure und Gemeinden Um zu erfahren wie potenziell mutmaßlich radikalisierte Personen Zugang bzw Kontakt zur Beratung erhalten wurden den Fachkräften mögliche Zugänge zu der Beratung genannt und sie wurden gebeten an zugeben ob diese häufig selten oder nie in ihrer Beratung vorkommen Ab bildung 4 gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Zugänge zur Beratung Die Schule der Hort n 10 wurde am häufigsten genannt Da rauf folgten Angehörige n 8 das Ju gendamt n 7 und die Polizei n 6 Insbesondere beim Zugang von ra dikalisierten Personen durch das Ju gendamt oder eine Haftanstalt wird deutlich dass sich die Zugänge je nach Schwerpunktsetzung der Be ratungsstellen deutlich unterschei den Als weitere Zugänge wurden Ge flüchtetenunterkünfte Sprachkurse die Bewährungshilfe Sozialarbeiten de bzw Schulsozialarbeitende der Freundeskreis der Indexperson das Bundesamt für Migration und Flücht linge Jugendeinrichtungen andere Indexpersonen und die Bekanntheit der Beratungsangebote genannt Die Beratungsfachkräfte wurden zudem befragt in wie viel Prozent der Fälle radikalisierte Personen aus Eigenin itiative die Fachberatungsstelle auf suchen würden Die Antworten lagen zwischen 0 Prozent und 100 Prozent Sieben Beratungsfachkräfte gaben an dass es entweder gar nicht vorkom me dass sich radikalisierte Personen aus Eigeninitiative bei der Beratungs stelle vorstellen würden oder dies zu mindest eine Ausnahme darstelle Je weils eine Fachkraft gab an dass dies bei etwa zwei von zehn Personen der Fall sei und eine Fachkraft schätzte ein dass etwa die Hälfte aus Eigen initiative kommen würde Vier Fach kräfte gaben an dass sich alle radika lisierten Personen aus Eigeninitiative bei der Fachberatungsstelle vorstel len würden wobei hier nicht in allen Fällen erfasst wurde ob es sich um Be ratung im Zwangskontext handelte Diskussion Die vorliegende Befragung von Fachkräften aus Fachberatungsstel len des Beratungsnetzwerks des BAMF liefert einen ersten Überblick welche Themen und Schwerpunkte in der Deradikalisierungsarbeit von Index personen und ihren Angehörigen be arbeitet werden welche Ziele dabei verfolgt werden mit welchen Institu tionen die Beratungsstellen zusam menarbeiten wie radikalisierte Per sonen Zugang zu der Beratung bzw Kontakt zur Beratungsstelle erhalten Abbildung 3 Zusammenarbeit der Fachkräfte mit Institutionen Zusammenfassung verschiedener nachgeord neter Behörden des Innenressorts der Länder z B Polizei Landeskriminalamt Abbildung 4 Zugang von radikalisierten Personen zur Beratung

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