WISSENSKOMMUNIKATION 16 forum kriminalprävention 3 2022 von vorn Auch wenn dieser in der prä ventiven Praxis aus unterschiedlichen Gründen unterbrochen wird werden muss stellt dieses Modell der gängi gen Beurteilungspraxis von Präventi onsprogrammen eine Struktur bereit die es zu unterstützen gilt Es bie tet eine Orientierung und Strukturie rung an welchen Übergängen und mit welchen Informationen und Tools Ak teur innen der präventiven Praxis un terstützt werden können und somit evidenzbasierte Prävention gestärkt werden kann Limitationen Bei den berichteten Ergebnissen handelt es sich um erste Hinweise aber noch keine wissenschaftlich be lastbaren Erkenntnisse Auf der einen Seite ist zu betonen dass die Ergeb nisse nicht im Rahmen eines wissen schaftlichen Forschungsprojekts ent standen sind sondern Ergebnis einer Bedarfsermittlung mit dem Ziel einer praxisbezogenen Anwendung darstel len Zudem drängt sich ein anschlie ßendes quantitatives Verfahren auf mithilfe dessen die festgestellten Kriterien und Me chanismen in der Breite abgefragt werden sollten Erst dann kann davon ausgegangen werden dass das erar beitete Modell praxistauglich ist und sich für eine Anwendung in der brei ten Praxis eignet Zudem lassen sich die hier berich teten Ergebnisse in allen drei unter suchten Settings Kita Schule und Kommune einheitlich wiederfinden und nachweisen Es sei jedoch an die ser Stelle darauf verwiesen dass es selbstverständlich spezifische Unter schiede in der Ablauflogik eines Ent scheidungsprozesses insbesondere zwischen den Settings Kommune und Schule Kita gibt die an dieser Stel le zugunsten der Gemeinsamkeiten ausgespart bleiben Zudem ist darauf hinzuweisen dass die untersuchten Mechanismen nur einen Teil der Bedin gungsfaktoren der präventiven Praxis abbilden und zusammenfassen kön nen Der Blick muss folglich erweitert werden für monetäre Verbindlichkei ten die Qualität und Inhal te der Ausbil dung der Programmanbieter innen und weitere zu identifizierende Bedin gungen der Stärkung evidenzbasierter Prävention Fazit Die vorgestellten Ergebnisse liefern Ansatzpunkte für weiterführende Un terstützungsmaßnahmen der präventi ven Praxis Mit dem Ziel evidenzbasier te Prävention zu stärken lässt sich der klare Auftrag ableiten einen professio nellen und qualitätsgesicherten Aus tausch zwischen Akteur innen der Prä vention sicherzustellen Der Austausch unter Kolleg innen ist ein essentieller Rechercheweg der berücksichtigt und ausgebaut werden kann Es gilt Forma te zu entwickeln die diesen kontrol liert und systematisch zulassen Zudem ist der Wert von Empfehlungsportalen zu betonen die Akteur innen Hilfestel lung dabei bieten evidenzbasierte Prä ventionsprogramme zu recherchieren und auszuwählen Da die Evidenzbasie rung zwar als wichtiges aber gleich zeitig voraussetzungsvolles Kriterium beschrieben wird gilt es vorhandene Empfehlungen niedrigschwelliger und zielgruppenspezifisch aufzubereiten und darzustellen Darüber hinaus kann es zum abstrakten Ziel erhoben wer den Akteur innen darin zu unterstüt zen den skizzierten Zyklus evidenz basierter Präventionsentscheidungen vollständig und kontinuierlich verfol gen zu können Dazu gehören entspre chende Angebote die Akteur innen dabei unterstützen ihren Bedarf zu er mitteln sie bei der Auswahl individu ell geeigneter und passender Präven tionsmaßnahmen zu begleiten und oder Empfehlungen der Implementa tionsforschung zielgruppenspezifisch aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen Frederik Tetzlaff M A ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim DFK Kontakt frederik tetzlaff bmi bund de

Vorschau DFK forum kp 03-2022 Seite 18
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