PRÄVENTION DURCH DIALOG 24 forum kriminalprävention 2 2023 Akzeptanz durch persönliche Begegnungen aber wie Einblicke in das Begegnungs und Dialogprojekt Begegnung schafft Akzeptanz Irene Colombi Begegnungen zwischen Menschen mit Migrationsbiografie und Polizist innen er möglichen Vertrauen stärken und Vorurteile abbauen Das ist das Ziel des bun desweiten Begegnungs und Dialogprojekt Begegnung schafft Akzeptanz der Kurdischen Gemeinde Deutschland e V KGD das seit 2021 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Rahmen des Kooperationsnetzwerks Sicher Zusam menleben gefördert wird Zwei Jahre nach dem Projektbeginn möchte dieser Beitrag am Beispiel von den in Hamburg durchgeführten Begegnungen einen Ein blick in die Projektarbeit geben und einige der bisherigen Erkenntnisse aus dem Projekt zeigen Dabei soll der Frage nachgegangen werden ob und unter welchen Bedingungen Begegnungsformate zu mehr Akzeptanz zwischen den beschriebe nen Zielgruppen führen Aktueller Stand des Projektes Seit dem Projektbeginn haben an den projektbezogenen Aktivitäten mehr als 80 Teilnehmende zwischen Menschen mit Migrationsbiografie ins besondere Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie Polizeibeamt in nen in Baden Württemberg Berlin Hamburg Schleswig Holstein teilge nommen Um einen Perspektivwech sel zu ermöglichen und den gemein samen Austausch zu fördern wurden in den genannten Orten über mehre re Treffen hinweg unterschiedliche Methoden eingesetzt von der Thea ter und Erlebnispädagogik bis hin zur Open Space Methode und dem Peer to Peer Ansatz Doch was lässt sich anhand der durchgeführten Projekt inhalte schlussfolgern Schaffen Be gegnungen wirklich Akzeptanz Hintergründe Warum ein Begegnungsprojekt Vorurteile Diskriminierungserfah rungen Kommunikationshürden so wie unterschiedliche Erfahrungen mit Strafverfolgungssystemen können das Vertrauen und die Zusammenar beit zwischen Menschen mit Migrati onsbiografie und Polizeibeamt innen erschweren Dass sich daraus eine ex plosive Gemengelage bilden kann zei gen jüngste betrübliche Ereignisse wie der Tod von Nahel Merzouk im Juni 2023 in Frankreich sowie von Mohamed Dramé im Jahr 2022 in Dortmund aber auch die Verletzung von 28 Polizeibe amt innen in Gießen im Juli 2023 infol ge eines Eritreafestivals Wörz 2022 Bender 2023 Munziger Niewel 2023 Nicht nur sind diese Ereignisse für sich genommen tragisch sondern es es besteht durch ihre mediale Aufar beitung die Gefahr dass Menschen aus der Mehrheitsgesellschaft die Migra tionsbiographien anderer mit Krimina lität verbinden Auf der anderen Seite wird Polizei mit Gewalt und schreck lichen Ereignissen assoziiert obwohl der Großteil der Einsätze nicht so en den Ein Begegnungsprojekt kann prä ventiv dazu dienen diese Stereoty pe über migrantische Menschen und Polizist innen abzubauen indem die angesprochenen gesellschaftlichen Gruppen ihre Ansichten in einem ge schützten und konstruktiven Rahmen ansprechen sich kennenlernen und Vorurteile abbauen können Folglich sollte mit diesen Formaten zur Demo kratiebildung als wirksamster Form der Extremismusprävention beigetra gen werden Doch wie können solche Formate genau aussehen Um einen bildhaften Eindruck über die bisherige Projekt durchführung zu vermitteln wird im Folgenden über die zwei Begegnungs veranstaltungen berichtet die 2022 in Hamburg in Kooperation mit dem Insti tut für transkulturelle Kompetenz ITK bei der Akademie der Polizei Hamburg durchgeführt wurden Die Darstellung ist ein Auszug des Berichts den das ITK zwecks Auswertung und Bekanntma chung der Maßnahmen in Zusammen arbeit mit dem Projektteam verfasst hat Die vollständige Version ist auf der Webseite des ITKs abrufbar ITK 2022 Begegnung schafft Akzeptanz in Hamburg Die erste Begegnungsveranstal tung in Hamburg fand im April 2022 im Auswanderermuseum der Ballinstadt statt Daran nahmen neun Jugendliche kurdischer Herkunft teil die teilweise Fluchterfahrung hatten erst seit we nigen Jahren in Deutschland lebten und Deutsch als Fremdsprache gelernt hatten sowie sechs Polizeibeamt innen aus dem Jugendschutz Durch die Ver anstaltung führte ein theaterpädago gischer Trainer aus dem Verein MUT Theater Nach einem interaktiven Kennenler nen kamen die Teilnehmenden dank ei ner kooperativen Übung schnell näher zusammen Die Übung bestand aus ei ner Variation des bekannten Spiels Reise nach Jerusalem wobei der Stuhlkreis ein Boot simulierte Jede Runde wurden aus dem Boot Stühle entfernt Die Teilnehmenden mussten sicherstellen dass alle einen Platz auf den Stuhlreihen finden mit anderen Worten mussten sie sich solidarisch verhalten um sicherzustellen dass niemand ertrank Dies führte zu ei nem persönlichen Austausch über Bio grafien und die Frage ob die im Spiel wahrgenommene Solidarität und Zu sammenhalt auch im wirklichen Leben existieren Einige Geflüchtete berich teten dass sie diese Solidarität auf ih
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