21forum kriminalprävention 3 2015 EXTREMISMUS UND PRÄVENTION gesichert und unumstritten gelten demgegenüber die Geschlechts und die Altersvariable Rechte Gewalt sei mehrheitlich männlich und ein Jugend phänomen Die Tatsache dass alters spezifische Problemlagen als Ursache für rechte Gewalt gelten und eine sol che Perspektive politische Qualitäten rechter Gewalt vernachlässigt gilt man chem Beobachter zu Recht als unbe friedigend 1 Nichtsdestotrotz spricht einiges dafür die Altersvariable zu be rücksichtigen weil sie einige wichtige Schlussfolgerungen im Sinne der sozia len Mediatisierung ermöglicht Einerseits zeichnet sich die Jugend als eigenständige Schicht durch die Suche nach neuen Lebensformen inkl Lebensplan Wertvorstellungen und Normen in einer komplexen und aus differenzierten Gesellschaft aus die dieser biografischen Phase eine un natürlich lange Dauer zugesteht wo durch sich die vollständige Integration in das Arbeits und Familienleben auf schiebt 2 Andererseits befindet sie sich in einer Situation des Heraus wachsens aus der selbstverständli chen Einbindung in die Normen und Wertvorstellungen die in der primä ren Sozialisation durch die Familie übernommen wurden 3 Folglich or ganisieren sich junge Menschen ver mehrt in gleichaltrigen Gruppen und werden auch durch die Gesellschaft beispielsweise in Bildungsinstitutio nen sozialisiert 4 Dies führt wiederum dazu dass sich die Bindung von Ju gendlichen an ihre Familien als Instan zen der informellen Sozialkontrolle etwas abschwächt während die se kundären Bildungseinrichtungen so wie tertiären Sozialisationsinstanzen Freundeskreise Freizeitcliquen an Bedeutung gewinnen Die Stärke der Bindungen bzw Einbindungen beein flussen dabei die Ausprägung der Wertvorstellungen und Normen Überdies führt die jugendliche Nei gung zu Empörung und Grenzüber schreitungen dazu dass die Wahr scheinlichkeit der Übernahme ab weichender Denkfiguren und Normen steigt 5 Erik Erikson bezeichnet die Überidentifikation mit exklusiven Cli quen und die mitunter grausame In toleranz als notwendige Abwehr ge gen ein Gefühl der Identitätsdiffusion So helfen sich die Jugendlichen für eine Weile durch diese unvertraute Lage hindurch indem sie Cliquen bil den und sich selbst ihre Ideale und ihre Feinde zu Stereotypen vereinfa chen Hieraus erklärt sich wohl auch der Anreiz den primitive und grausa me totalitäre Doktrinen auf das Den ken der Jugendlichen ausüben 6 Zu gleich vermögen es junge Menschen nicht in jeder Situation die Kosten des abweichenden Verhaltens einzuschät zen obgleich das Streben nach dem Austesten der Grenzen dieser Ent wicklungsphase immanent ist Bindungen an soziale Kontrollinstanzen Eine starke Bindung zu Eltern Schu le und konventionellen Werten in einer frühen Lebensphase halte das Individu um von Kriminalität ab 7 Bindung an de linquente Peers und Involvierung in Kri minalität schwäche dem gegenüber die 1 Vgl Dierbach Jung rechts unpolitisch S 20 2 Vgl Matz Über gesellschaftliche und politische Bedingungen S 31 3 Ebd 4 Vgl ebd 5 Vgl Zehnpfennig Extremes Denken S 40 6 Erikson Identität S 110 7 Vgl Stelly Thomas Kriminalität S 80 Aldente GmbH Niederbergheimer Straße 11b 59494 Soest mit Liebe gebacken

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