30 forum kriminalprävention 3 2015 EXTREMISMUS UND PRÄVENTION besuch genutzt werden Die Inhalte unterstützen die allgemeine pädago gische bzw präventive Arbeit mit Ju gendlichen und helfen darüber hin aus z B in konkreten Situationen von Alltagsrassismus angemessen zu re agieren Es werden Wege für einen respekt volleren und fairen Umgang innerhalb einer Gruppe sowie auch in der jewei ligen Institution Schule Jugendein richtung Sportverein insgesamt auf gezeigt was sich wiederum positiv auf das Lern und Trainingsumfeld aus wirkt Die Reaktion auf einen proble matischen Zwischenfall ist zunächst immer notwendig um das bzw die Opfer zu schützen Die eigene Vorbild rolle entsteht wenn eine klare Hal tung dabei gezeigt wird Ein weiteres Ziel ist einem Klima der Gleichgültig keit gegenüber bzw der Duldung von Diskriminierungen jeglicher Art entge genzutreten Rechtsextreme Einstellungs und Verhaltensmuster lassen sich in allen Alters und Bevölkerungsgruppen fin den Jugendliche und junge Erwachse ne sind auf der Suche nach Zugehörig keit Anerkennung Abenteuer und der eigenen Identität jedoch besonders gefährdet rechtsorientierte Ansich ten und Verhaltensformen unreflek tiert zu übernehmen negative Vorur teile zu verstärken und letztlich in die Fänge von Rechtsextremisten zu ge langen Die Stärkung von demokratischen Entwicklungsprozessen und der Kampf gegen Rechtsextremismus sind in erster Linie bildungspolitische Auf gaben Eine politisch demokratische Bildungsarbeit setzt zum einen auf die Förderung von sozialen und demokra tischen Kompetenzen wie Konfliktfä higkeit Perspektiven und Rollen übernahme sowie eigenständige Meinungsbildung Zum anderen hat sie die Vermittlung der Grundlagen ei ner demokratisch pluralistischen Kul tur zum Ziel Dabei ist es von zentraler Bedeutung dass die jungen Heran wachsenden im Sinne einer ge und erlebten Demokratievermittlung per sönliche Erfahrungen mit Teilhabe Selbstbestimmung und Selbstwirk samkeit also der Glaube und die Erfah rung selbst etwas bewegen zu kön nen machen Vor diesem Hintergrund richtet sich diese Handreichung insbesondere an Fachkräfte die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab einem Alter von zwölf Jahren sowohl im schuli schen als auch im außerschulischen Bereich der Jugendarbeit tätig sind also u a an Lehrer Schul und Jugend sozialarbeiter sowie an Übungsleiter und Trainer in Sportvereinen Konzept und Inhalte Neben einem Einführungsteil in dem sowohl allgemeine Informatio nen zu Kampagne und Ausstellung als auch Erläuterungen zur Handreichung im Speziellen gegeben werden glie dert sich die Handreichung in drei Hauptteile In Teil A steht zunächst ein Leitfa den zur Konfliktmoderation im Vorder grund Ausgehend von einem beispiel haften Konfliktgespräch werden die einzelnen Moderationsphasen an schaulich vermittelt Weiterhin werden vier Themen komplexe vertieft Vielfalt und Toleranz statt Diskrimi nierung und Ausgrenzung Fair Play statt Gewalt Engagement und Zivilcourage gegen Diskriminierung Rassismus und Rechtsextremismus Abkehr von Diskriminierung Rassis mus und Rechtsextremismus Zu jedem Themenschwerpunkt gibt es einerseits Sachinformationen Hin tergrund praktische Hilfestellungen sowie Handlungs und Literaturemp fehlungen andererseits pädagogisch didaktische Arbeitsimpulse4 Pädago gikteil Und was meinst Du Für die Pädagogikteile stehen ver schiedene Arbeitsmittel wie bspw Bildpaare aus der Fotoserie Filmspots zur Kampagne sowie Ein und Aus stiegsgeschichten von ehemaligen Rechtsextremen zur Verfügung Die darauf aufbauenden Leitfragen und Ar beitsaufträge sollen zur inhaltlichen Auseinandersetzung dienen sowie zu einer kritischen Betrachtungsweise der eigenen Einstellungs und Verhal tensweisen anregen Damit Jugendli che und junge Erwachsene die heuti gen Formen von Diskriminierung Rassismus und Rechtsextremismus sowie die von ihnen ausgehenden Ge fahren besser einordnen und verste hen können bietet die Handreichung ergänzend jeweils themenbezogen ei nen Arbeitsimpuls für den Bereich der Erinnerungskultur an Geschichtsver klärung wirkt nicht selten unter Die Kampagne Sport und Politik verein t gegen Rechtsextremismus 3 wurde im Januar 2011 auf Initiative des Bundesmi nisteriums des Innern des Bundesministeriums für Familie Senioren Frauen und Jugend des Deut schen Fußball Bundes und der Deutschen Sportju gend gestartet Sie wird von diversen Akteuren aus Politik und Sport auf Bundes Landes und kommunaler Ebene getragen Ziel ist es Rechtsextre mismus und Diskriminierung im Sport im Umfeld des Sports aber auch mit den Mitteln des Sports vorzubeugen und zu bekämpfen So sollen Vereine insbesondere darin bestärkt werden sich klar gegen Rechtsextremismus und Diskrimi nierung zu positionieren Satzungen und Hausordnungen mit Klauseln versehen die den Ausschluss von Rechtsextremisten ermöglichen motiviert werden bei rassistischen und sonstigen diskriminierenden Vor fällen auch unterhalb der Strafbarkeitsschwelle aktiv zu werden eine engagierte werte und teilhabeorientierte Jugendarbeit gewährleis ten ein offenes und tolerantes Vereinsklima schaffen Außerdem gilt es die Rahmenbedingungen für die Arbeit gegen Rechtsex tremismus zu verbessern Insbesondere soll für möglichst flächendeckende zielgruppenspezifische Informations und Schulungsangebote sowie An sprechpartner im Sport gesorgt und eine Vernetzung der im Themenfeld tätigen Personen und Institutionen aus Politik und Sport auf allen Ebenen herbeigeführt werden 3 Für nähere Informationen zur Kampagne und ihren Materialien www vereint gegen rechtsextremismus de forum kriminalprävention hat im Heft 1 2014 ausführlich berichtet 4 Die Arbeitsimpulse wurden in Zusammenarbeit mit Dr Roland Bertet Diplom Pädagoge Schulleiter einer Gemeinschaftsschule in Kornwestheim Stuttgart konzipiert

Vorschau DFK forum kp 03-2015 Seite 32
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.