46 VERANSTALTUNGEN forum kriminalprävention 3 2015 Implementierung bzw Implementa tion mittlerweile in vieler Munde zur Klarstellung worum geht es bei diesem Begriff Implementierung meint ja die Um setzung von bestimmten Strukturen oder Prozessen in einem System des sen Rahmenbedingungen dabei im mer mit zu berücksichtigen sind Da her sollte Gewaltprävention GP im Schulkontext sowohl auf der System ebene der Ebene der Organisation von Schule und der Mikroebene des Handelns berücksichtigt werden Maß nahmen und Programme schulischer GP sind in den institutionellen Kontext einzubetten Erst dann können sie die gewünschte Wirkung erzielen vgl All gemeine Informationen zur schuli schen Gewaltprävention Gewaltprävention in der Schule ist kein neues Thema es gibt eine vielfäl tige Praxis in Deutschland Vielfach zeigt sich aber dass die Ansätze schnell im Sande verlaufen und weni ge Veränderungen bewirken Der ei gentliche Erfolg bleibt dann häufig aus Der Misserfolg ist sicherlich nicht gewollt Wolfgang Kahl Jutta Wedemann Der beim 19 DPT 2014 in Karlsruhe präsentierte Wegweiser Entwicklungsför derung Gewaltprävention www wegweiser praevention de ein Koopera tionsprojekt von Deutschem Forum für Kriminalprävention DFK und Landes präventionsrat Niedersachsen LPR NI hat sich weiterentwickelt und gibt wichtige Impulse für die Implementierung von Präventionsprogrammen Dr Jutta Wedemann hat für das Wegweiser Portal das Thema Gewaltprävention im Kontext von Schule vertieft u a beschreibt ein fiktives Fallbeispiel die einzelnen Implementierungsphasen Es gibt zudem Materialien und Hinweise zu weiterführenden Informationen Hindernisse bzw Bewältigungsaufgaben und mögliche Lösungen bzw Hilfestellungen werden für die Phasen der Implementierung im Präventionsfeld Schule anwendungsorientiert themati siert und vorgestellt Beim 20 DPT 2015 in Frankfurt Main hat sich die Bildungsexpertin Dr Jutta Wedemann den Fragen von Wolfgang Kahl als DFK Auftraggeber gestellt Was scheint ein Hauptproblem schulischer Gewaltprävention in der beschriebenen Weise zu sein Schulische Gewaltprävention wird häufig durch zeitlich befristete und auf einzelne Jahrgangsstufen be grenzte Einzelmaßnahmen umge setzt Diese werden nicht systema tisch geplant oder in Abhängigkeit von der schulspezifischen Ausgangsla ge ausgewählt Das Angebot bestimmt hier häufig die Nachfrage Die Maßnah men oder Programme werden dann aber teilweise auch nur z T umge setzt was wiederum einen Punkt dar stellt der ihrer Wirksamkeit entge genstehen kann Darüber hinaus braucht schulische GP eigentlich eine Einbettung in den institutionellen Kontext d h sie sollte von der ganzen Schule getragen werden und in der Schulorganisation verankert sein Es ist wichtig dass alle Beteiligten an ei nem Strang ziehen Die Schulleitung Lehrkräfte pädagogisches und nicht pädagogisches Personal Schüler und Eltern Dafür sind entsprechende Fortbildungen notwendig da das The ma nicht zu den Standards der Lehrer ausbildung gehört Schulische GP ist daher stark abhängig von dem Enga gement einzelner Lehrkräfte oder der Schulleitung Schulleiter werden auch als gatekeeper für Präventionsmaß nahmen empfunden Vor dem Hinter grund der ohnehin großen Fülle an Aufgaben bedarf es dann häufig erst eines Anlasses der auf das Thema auf merksam macht Und um dann GP eben nicht nur punktuell umzuset zen muss ein Konsens im Kollegium erreicht werden die Schüler und El ternschaft sind zu informieren und am besten in den Implementierungs prozess einzubeziehen Insgesamt also ein zeit und arbeitsintensiver Prozess Sie haben drei Leitideen formuliert die ein Verständnis von Gewaltprä vention verdeutlichen das konzeptio nell mit einem bewussten und länger fristigen Veränderungsprozess des Schullebens verbunden ist Welche Leitideen sind es Ja die lauten 1 Gewaltprävention von Anfang an 2 Schulweite Implementierung von Gewaltprävention 3 Schulkulturentwicklung Präventionsarbeit in Schulen und ihr Implementierungsprozess Fachgespräch beim 20 Deutschen Präventionstag in Frankfurt Main

Vorschau DFK forum kp 03-2015 Seite 48
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