55forum kriminalprävention 3 2015 VERANSTALTUNGEN innen Glaube und die damit verbun denen Lebensentwürfe können zum Kontakteinstieg im thematischen Aus tausch der Interkulturalität und zu kri tischer Weltanschauung genutzt wer den Für Dieter Wolfer ist Straßenschule und Kompetenzbildung eine didakti sche Möglichkeit in offenen Treffange boten Straßenpädagogik sei ein er folgreiches Konzept bei der Arbeit mit bisher vermeintlich Erfolglosen Di daktik werde themen und zielorien tiert eingesetzt Straßenpädagogik in Straßenschulen sei ein hilfreicher An satz und eine besondere Form und Ergänzung der Straßensozialarbeit bzw Straßenpädagogik Neben einer Beschulung und Vorbereitung zur Schulfremdenprüfung werde dort de mokratie sozial kreativ und res sourcenorientiertes Lernen ermög licht Gemäß Paulo Freire lernen sowohl Lehrende vom Lernenden als auch Lernende vom Lehrenden Als erstes würden so Wolfer weiter das Selbstwertgefühl sowie soziale und praktische Kompetenzen in der außer schulischen Projektarbeit und im Tun gestärkt Zieldienlich seien bildende Künste altes Handwerk und musische Projekte Am Ende des zweiten Tages stellten Verena Lüers und Dieter Wolfer die Arbeit im Bündnis für Straßenkin der in Deutschland e V sowie die Ar beit um die Konferenz der Straßen und Flüchtlingskinder im September in Berlin vor Christiane Grabe Diakonie Rhein land begann den dritten Tagungstag mit Formaten in Bewegung Metho den und Instrumente der Spazier gangsforschung als Baustein der Ge meinwesenarbeit Im Sinne Bertram Weishars Mit Herumlaufen allein ist es nicht getan lernten die Teilnehmen den die Kunst des Flanierens als ele mentaren Bestandteil der Sozial raumerkundung kennen Streetworker und Flaneure sind im Idealfall enge Verwandte Formate in Bewegung sollen auch Bewegung in die Köpfe bringen für notwendige Perspektiv und Paradigmenwechsel Helmut Heitmann bot Argumentati onstrainings zum Umgang mit extre mistischen Positionen an Die Teilneh menden wurden mit den Grundsätzen der Kommunikation vertraut gemacht um persönliche Sicherheit zu gewin nen Argumentationsfäden geschick ter aufzubauen oder grundsätzlich faktensicherer zu werden In dem Zu sammenhang wurden einige Daten vorgestellt um in der aktuellen Flücht lingsdebatte sachlich begründet argu mentieren zu können Theoretisch zurückgegriffen wurde u a auf Kom munikationsmodelle für konflikthafte Auseinandersetzungen Frie demann Schulz von Thun Inhaltlich geprobt wurde der Umgang mit provokanten Angriffen und couragierten eigenen Argumentationen Deutlich wurde Entscheidend sind die Situa tion im All tag und die persönliche Handlungs stärke Dazu gehört die Vorabplanung Was könnte passieren und das Wis sen sowohl über die eigenen Stärken und Ziele als auch die eigenen per sönlichen Grenzen Was ist in der ge gebenen Konstellation erreichbar Tom Küchler LAK Sachsen zeigte Möglichkeiten der politischen Ein flussnahme und Empowerment auf Um adressatenorientiert zu arbeiten soll der Gedanke dass Kontinuität Ab hängigkeit schaffen kann regelmäßig vergegenwärtigt werden Der Erfolg der Sozialen Arbeit könnte im positi ven überflüssig sein gemessen wer den Küchler beobachtet die apoka lyptische Streetwork Mobile Jugend arbeit die belegt sei von der Einzel fallhilfe Somit leide Streetwork Mobile Jugendarbeit an sozialräumli cher Erblindung Projektitis Arbeits weltbezug Kinderfokus Jugend schutz und verdecke dies unter der Maßgabe der Prävention Es mangele zunehmend an eigener Identität Pro vokation und Interessenvertretung Seine Wünsche sind ein klares Selbst bild und Profil das Ernstnehmen des Empowerment Ansatzes und progres sives Einmischen Verena Lüers und Dieter Wolfer stell ten Erste Hilfe und Gesundheitsvor sorge sowie den Aufbau von Ersthel ferkursen für Risikoadressaten innen vor Am Rande der Tagung versammel ten sich Mitarbeitende unterschied licher Landesarbeitsgemeinschaften und Landesarbeitskreise oder Arbeits gemeinschaften von Städten zum Thema Überarbeitung der Fachstan dards Lasst uns die Bundesstandards ins Jahr 2015 holen so Sascha Rusch vom LAK Mobile Jugendarbeit Sachsen der die Arbeitsgruppe die diese Dis kussion aufgriff moderierte und strukturierte Stefan Gillich Diakonie Hessen referierte zu Anwaltschaft Parteilichkeit und Lobbyarbeit als Her ausforderungen für die Arbeitsfelder Streetwork Mobile Jugendarbeit Fazit Streetwork Mobile Jugendarbeit bewegt sich in heißen Praxisfeldern Sie wirkt mit Partizipation und ist Lob byarbeit für Benachteiligte und Rand gruppen Die Tagung zeigte die unter schiedlichen Ansätze und Strategien bei aktuellen gesellschaftlichen Heraus forderungen in der Arbeit mit Einzel nen mit Gruppen und im Gemeinwe sen Im Zusammenspiel von Erfahrung und Training von Austausch und Su pervision erreicht Streetwork Mobile Jugendarbeit auch politisch und reli giös motivierte Gruppen in der Hoff nung praktikable und für die Jugend lichen akzeptable Alternativen zu entwickeln Gesellschaftliche Teilhabe und mehr Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung im sozialen Nahraum er scheinen auch vor diesem Hinter grund wichtiger denn je Johanna Wagner ist Studentin im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda Dieter Wolfer ist Geschäftsführer der Treberhilfe Dresden Frank Dölker ist Dozent an der Bundesak ademie für Kirche und Diakonie Berlin Kontakt frank doelker ba kd de www bag streetwork org

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