4 forum kriminalprävention 3 2015 EXTREMISMUS UND PRÄVENTION Abb 1 Explorative Systematisierung finden die bisher kaum bekannt sind oder zwar zur Prävention geeignet wären aber in ihrer aktuellen Form nicht primär präventiv angelegt sind Hierzu gehören beispielsweise Demo kratieprojekte die gewissermaßen am Rande Radikalisierung ansprechen so wie Ansätze der Gewalt Aggressions oder Krisenprävention bzw auch Bera tungsansätze Ebenso wäre zu sichten inwieweit Ansätze des Risk Assessment bzw Bedrohungsmanagements auch präventive Beiträge zur Deradikalisie rung bei islamistisch motiviertem Ex tremismus bieten Dazu müssen zunächst entspre chende Recherchen in den Literatur datenbanken sowie im Internet durch geführt werden um sie anschließend im Kontext der Prävention zu diskutie ren Aufgrund des spezifischen Settings sollten Präventions Programme im Rahmen des Strafvollzugs für eine ers te Systematisierung gesondert be trachtet werden sodass sich das Projekt zunächst ausschließlich auf einschlägige Programme außerhalb des Strafvollzugs konzentriert 4 Eine Systematik die hier spezifisch auf islamistisch motivierte Radikalisie rung ausgerichtet ist muss heuris tisch offen sein und fortlaufend erwei tert werden können Zum Teil liegen hierzu natürlich erste Versuche in Be hörden oder auch in der Radikalisie rungsforschung vor allerdings sind diese nicht an einem mehr oder min der klar umgrenzten Präventionskon zept ausgerichtet vgl auch Horgan Altier 2012 Abbildung 1 veranschaulicht einen Ansatz für eine explorative Systemati sierung die im Verlauf des Projektes ergänzt werden wird Sie orientiert sich eng am Präventionskonzept wie es auch das DFK verfolgt aber auch in anderen Wissenschaftsbereichen an gewandt wird vgl Hafen 2001 Gor don 1983 Demnach wird nach primärer se kundärer und tertiärer Radikalisie rungsprävention in unterschiedlichen Räumen Feldern5 unterschieden nach Trägern aber auch nach Kriterien der Ansätze sowie nach Zielgruppen und strukturellen Gegebenheiten der Programme 6 Die zu erarbeitende Übersicht soll sich auf den islamistisch motivierten Extremismus konzentrieren und trennscharfe Kategorien liefern Diese Kategorien werden basierend auf ei ner Recherche von Ansätzen und Kon zepten entwickelt sowie entspre chend systematisiert um wesentliche Aspekte zur Einschätzung von Präven tionspotenzialen abzubilden und da bei der Komplexität des Feldes ge recht zu werden Ausblick An die Ergebnisse können weitere Forschungsfragen anknüpfen die in 2016 etwa in Zusammenarbeit mit der zurzeit im Aufbau befindlichen For schungsstelle Nationales Zentrum für Kriminalprävention die beim DFK an gegliedert sein wird weiterverfolgt werden können Prof Dr Andreas Zick ist Leiter des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt und Gewaltforschung IKG an der Universität Bielefeld Catrin Trautmann M Ed ist wissenschaftliche Projektmitarbeiterin Kontakt catrin trautmann uni bielefeld de 4 Eine ergänzende Systematisierung der tertiären Präventionsansätze im Strafvollzug ist bei der Forschungsstelle Nationales Zentrum für Kriminalpräven tion in der Planung 5 Siehe Abb 1 Bereich D 6 Siehe Abb 1 Bereich C

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