27forum kriminalprävention 4 2015 EINBRUCHSCHUTZ he oben für die Bürgerinnen und Bür ger in NRW insgesamt ein seltenes Er eignis darstellt und schon deshalb kaum als ein weit verbreiteter Grund für die Einrichtung von Schutzmaßnah men auftreten kann Ein Wohnungsein bruch bei Verwandten oder Bekannten wurde etwas häufiger als Grund für die Installation von Präventionsmaßnah men genannt die Anteile lagen hier je nach Maßnahme zwischen 32 1 330 und 46 7 401 Zwischen 55 1 98 und 67 0 6894 der Befragten bewer teten die Anschaffung der genannten Schutzvorkehrungen als eine Selbst verständlichkeit Der am häufigsten genannte Grund für die Installation von Alarmanlagen Außenbeleuchtun gen bzw Bewegungsmeldern oder zu sätzlichen Schlössern bzw Gittern war dass die Befragten gehört oder gelesen hatten dass eine bestimmte Maßnah me vor Einbruch schützt Zwischen 63 4 652 und 79 5 682 der Befrag ten haben Informationen über die Nützlichkeit als ausschlaggebend für die Entscheidung zur Anschaffung ei ner Schutzmaßnahme angeführt Damit wird deutlich dass der geziel ten Verbreitung von Informationen zum Thema Einbruchschutz eine zen trale Bedeutung zukommt Im Krimi nalitätsmonitor NRW wurde daher er hoben auf welchem Wege die Befragten Informationen zu wirksa men Präven tionsmaßnahmen bevor zugt erhalten möchten Die Frage wur de nur an diejenigen Personen gerichtet die zuvor in der Befragung einen weitergehenden Informations bedarf zu Schutzmaßnahmen geäu ßert hatten Mehrfachnennungen wa ren hierbei möglich Die Ergebnisse verdeutlichen dass telefonische Beratungen von den Befragten am wenigsten gewünscht wurden Nur 10 0 89 nannten diese als bevorzugte Informationsquelle Auch persönliche Beratungsgespräche waren mit 31 2 278 im Vergleich eher schwach nachgefragt Am belieb testen schienen hingegen Informa tionsbroschüren 90 0 800 und Fern sehsendungen 90 4 803 zu sein um weitere Informationen zu Schutzmög lichkeiten gegen Wohnungseinbruch zu erhalten Gründe für diesen Befund lassen sich in einer stärkeren Kontrolle über die Situation der Informations aufnahme vermuten In einem tele fonischen oder persönlichen Bera tungsgespräch d h einer direkten Kommunikationssituation kann der subjektiv empfundene Verbindlich keitsgrad eines Gesprächs recht hoch sein das Gespräch kann schwerer abge brochen werden Dagegen kann im Falle von Fernsehsendungen oder Informationsbroschüren die Informa tions aufnahme stets eigenständig vom Rezipienten gesteuert und einfach un terbrochen werden Abschließend wurden die Beweg gründe erfragt gewisse Präventions maßnahmen nicht zu nutzen Hierzu wurde diejenige Teilmenge der Befragten bestimmt die keine zusätzli chen Schlösser oder Gitter keine Au ßenbeleuchtung bzw Bewegungs mel der oder keine Alarmanlage installiert hatten Wieder wurden im Fragebogen verschiedene Gründe vorgegeben von denen ein Befragter auch mehreren zu stimmen konnte Insgesamt zeigte sich zwischen den verschiedenen Schutz maßnahmen eine hohe Übereinstim mung der Gründe die von den Befrag ten dagegen vorgebracht wurden Am seltensten wurde zwischen 33 6 287 im Zusammenhang mit zusätzli chen Schlössern oder Gittern und 35 7 221 im Kontext der Außenbe leuchtung bzw Bewegungsmelder als Grund für den Verzicht genannt man habe noch nicht über die betreffende Maßnahme nachgedacht Dies zeigt im Umkehrschluss dass Personen über wiegend nicht aus einem fehlenden Bewusstsein heraus auf Maßnahmen zum Einbruchschutz verzichtet haben Dagegen schienen sie sich überwie gend auf die bereits bestehenden Präventions einrichtungen zu verlas sen Der be deutendste Grund gegen alle drei Sicherungsmaßnahmen war die Einschätzung die bisher bestehen den Maßnahmen würden ausreichen um Einbrüche zu verhindern Diesem Beweggrund wurde zwischen 72 5 617 im Zusammenhang mit zusätzli chen Schlössern oder Gittern und 77 5 1337 im Zusammenhang mit Alarmanlagen zugestimmt Als weiterer wesentlicher Grund für den Verzicht auf Maßnahmen zum Einbruchschutz erwiesen sich deren eingeschätzte Kos ten Im Falle der Alarmanlagen 56 8 938 und der zusätzlichen Schlösser bzw Gitter 60 2 504 sind zu hohe Kosten der am zweithäufigsten ge nannte Grund für einen Verzicht auf die jeweilige Maßnahme In Bezug auf Au ßenbeleuchtungen bzw Bewegungs melder wurden finanzielle Erwägungen als dritthäufigster Grund 52 3 314 für ein Absehen von dieser Maßnahme genannt Einflussfaktoren auf die Installa tion von Schutzmaßnahmen Neben der Verbreitung und Ein schätzung verschiedener Präventions maßnahmen war im Kriminalitäts monitor NRW von Interesse welche Merkmale von Personen mit der Instal lation bestimmter Schutzmaßnahmen zusammenhängen bzw ob es Grup pen von Personen gibt die besser Abbildung 2 Gründe für die Installation von Schutzmaßnahmen 4 Die stark unterschiedlichen absoluten Häufigkeiten sind dadurch begründet dass die abgefragten Schutzmaßnah men unterschiedlich weit verbreitet waren und nur diejenigen Personen befragt wurden die die betreffende Schutzmaßnahme installiert hatten Anteile Zustimmung in Erhebungsjahr 2008 Mehrfachantworten

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