50 forum kriminalprävention 4 2015 OP F E R SCHUTZ lediglich in 4 der Fälle vorkommt werden Diebstähle von 92 oder aus Kraftfahrzeugen 78 und vollendete Wohnungseinbrüche 84 ganz über wiegend der Polizei zur Kenntnis ge bracht Bei den Gründen für eine Straf tatanzeige dominieren der Wunsch nach Ergreifung des Täters 50 bis 74 3 und die Hoffnung auf Verhin derung einer weiteren Tat 42 7 bis 86 7 bei allen abgefragten Delikten Das Anliegen nach Rückgabe des ent wendeten Gegenstands 65 8 ist vor allem bei Eigentumsdelikten von Be deutung Der Verzicht auf eine Anzeige beruht den Angaben zufolge auf der Geringfügigkeit des Schadens 20 7 bis 51 2 31 der eigenen Regelung der Angelegenheit 4 1 bis 51 2 32 und der als nicht möglich erachteten Auf klärung durch die Polizei 10 3 bis 64 2 Aus viktimologischer Perspek 31 Der höchste Wert betrifft hier die Sexualdelikte 32 Erneut die Sexualdelikte mit dem höchsten Wert 33 Kiefl Lamnek Fn 6 S 15 34 Ebenso wie im Hellfeld kehrt sich die Opferwerdung bei den Sexualstraftaten um Nach der niedersächsischen Dunkelfeldstudie ist die Prävalenz bei Frauen höher tive ist eine Erhöhung der Anzeigebe reitschaft als kriminogener und vikti misierender Faktor wünschenswert 33 Im Vergleich zu den Befunden aus der PKS lässt sich konstatieren dass in den beiden berichteten Viktimisie rungsstudien junge Männer ebenfalls häufiger als Frauen und ältere Men schen Opfer werden 34 Senioren äu ßern deutlich seltener Erfahrungen der Opferwerdung als jüngere Men schen In der nächsten Ausgabe 1 2016 In rechtlicher Hinsicht kommen vie le Impulse für nationale Reformen aus Regelwerken und Vorgaben supra und internationaler Organisationen Vereinte Nationen Europarat Euro päische Union EU von denen wichti ge Instrumente dargelegt und deren Wirkungen für die Gesetzgebung in Deutschland und aktuelle Reformvor haben aufgezeigt werden Neben der Bedeutung der Medien für den Opfer schutz interessiert ebenfalls die Pra xis der Opferhilfe in der Kriminalprä vention am Beispiel des WEISSEN RINGS Im Fazit geht es einerseits um die Grenzen des Opferschutzes und andererseits um Handlungsfelder für eine opferorientierte und evidenzba sierte Kriminalprävention Nathalie Guzy Christoph Birkel Robert Mischkowitz Hrsg Viktimisierungsbefragungen in Deutschland Band 1 Ziele Nutzen und Forschungsstand Band 2 Methodik und Methodologie Bundeskriminalamt Kriminalistisches Institut Polizei Forschung Band 47 1 47 2 Wiesbaden 2015 zu beziehen beim BKA und demnächst im Internet verfügbar www bka de Polizeiliche Kriminalstatistiken ge ben leider nur ein ungenaues Bild der Kriminalitätswirklichkeit wieder da sie stark an das Anzeigeverhalten der Bür ger innen sowie an polizeiliche Schwer punktsetzungen gebunden sind Viele Straftaten verbleiben in ei nem kriminalstatistischen Dunkelfeld das aber vor allem mittels sogenann ter Opferbefragungen untersucht werden kann Diese ergänzen das Ge samtbild der Kriminalität nun nicht nur im Hinblick auf das Ausmaß der be richteten Straftaten die der Polizei nicht bekannt gemacht werden son dern liefern überdies wichtige Infor mationen zur Kriminalitätsfurcht dem Anzeigeverhalten und den Strafein stellungen Im vorliegenden Sammelband wer den sowohl der aktuelle Forschungs stand im Bereich von Opferbefragun gen systematisch zusammengetragen als auch die methodischen und me thodologischen Grundlagen und Pro bleme bei der Durchführung und Be wertung solcher Erhebungen in Deutschland beschrieben und disku tiert Ein besonderer Fokus liegt da bei auch auf dem Aspekt der prakti schen Relevanz wobei sowohl die Not wendigkeit als auch insbesondere die Ziele und Nutzungsmöglichkeiten der Ergebnisse von Opferbefragun gen heraus gearbeitet werden Der erste Band konzentriert sich auf die Erkenntnisse bisheriger Viktimisie rungsbefragungen und thematisiert u a Geschichte und Forschungsüber blick Ziele und Nutzen von Opferbefra gungen und Erkenntnisse zu delikt und grup penspezifischen Viktimisierungser fahrungen hier u a sexuelle Gewalt in Paarbeziehungen Hasskriminali tät Gewalt gegen Ältere Erfahrun gen mit und Reaktionen auf Krimina lität Der zweite Band beschäftigt sich mit den method olog ischen Grundla gen von Opferbefragungen und geht u a ein auf Stichprobenziehung Gewichtung und Nonresponse datenschutzrechtliche Grundlagen Effekte des Erhebungsmodus und soziale Erwünschtheit Die diskutierten methodischen Pro bleme und praktischen Anwendungs und Interpretationshilfen geben den Leser innen das für die kritische In terpretation und Würdigung der Er gebnisse von Viktimisierungsbefra gungen benötigte Wissen an die Hand sodass die Publikation eine Bereiche rung für Vertreter innen aus Wissen schaft Politik und insbesondere poli zeilicher Praxis darstellt wk BUCHTIPP
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