40 forum kriminalprävention 1 2016 SICHERHEITSGEFÜHL rung sich in den öffentlichen Räumen unbehaglich bis unsicher fühlt ohne dass die Anlässe greifbar werden wird damit sinnvoll ergänzt Ausgehend von den in der repräsentativen Befragung ermittelten Räumen mit hohem Unsi cherheitspotenzial und oder beson ders betroffenen Bevölkerungsgrup pen wird eine tiefer gehende Analyse nachgeschaltet in der Verfahren der Bürgerbeteiligung genutzt werden Erster Teil Standardisierte Befragung In der quantitativen Bevölkerungs befragung werden die subjektiven Einschätzungen und Wahrnehmun gen zu Gefährdungen und Aufent haltsbeeinträchtigungen in öffentli chen Räumen erhoben Dabei werden die drei Dimensionen der Kriminali tätsfurcht die in der Kriminologie un terschieden werden einbezogen 3 Vorgeschlagen wird ein Fragenkatalog aus 25 geschlossenen und offenen Fragen davon 5 Fragen zum empfundenen allge meinen Bedrohungspotenzial af fektive Komponente 2 Fragen zur spezifischen Beurtei lung der Wahrscheinlichkeit selbst Opfer zu werden kognitive Kompo nente 4 Fragen zu den Auswirkungen der Kriminalitätsfurcht auf das Verhal ten konative Komponente 3 Fragen nach Wünschen und Bedar fen sowie der Einschätzung beste hender kommunaler Maßnahmen 11 Fragen zu sozialstatistischen An gaben die eine differenzierte Aus wertung der Ergebnisse bezüglich besonders betroffener Gruppen er möglichen Mit diesem Instrument kann abge bildet werden welche Sicherheitspro bleme aus Sicht der erwachsenen Be völkerung bestehen Der Grad der Verunsicherung kann im Zeitverlauf in seinen Schwankungen beobachtet werden Orte die als besonders unsi cher erlebt werden lassen sich klein räumig lokalisieren Besorgnisse zu verschiedenen Deliktarten sowie hinsichtlich der Verkehrssicherheit werden identifiziert Außerdem wird deutlich welche Maßnahmen die Be völkerung für vordringlich hält und welche Bedarfe bestehen um die Le bensqualität in puncto Sicherheit in öffentlichen Räumen zu erhöhen Diese Erhebung kann auch im soge nannten Rucksackverfahren an eine allgemeine Bevölkerungsbefragung gekoppelt werden Eine Fokussierung auf einen bestimmten Teilraum der Stadt ist ebenfalls möglich Zweiter Teil Stadtteilrundgänge und oder fokussierte Workshops Als ergänzendes qualitatives Modul sieht das Konzept des DEFUS Monitors Gespräche mit Bewohnergruppen im Rahmen von fokussierten Workshops und oder Stadtteilrundgängen vor Grundsätzlich eignen sich diese Ver fahren dazu die Ansichten der Be wohnerschaft über ihre Wohngegend zu erfahren Planungsprozesse zu de mokratisieren und die Bewohner in nen zu bestärken sich für ihre Nach barschaft und ihr Wohnumfeld verantwortlich zu fühlen 4 Im Rahmen des DEFUS Monitors dienen sie dazu die repräsentativ erfragten Ergebnis se zu vertiefen und zwar im Hinblick auf konkrete Räume spezifische Prob lematiken und besonders betroffene Bevölkerungsgruppen Entsprechende Veranstaltungen können von Kriminalpräventiven Räten Quartiersmanagern innen oder ande ren Akteuren im Stadtteil organisiert werden Ziel dieses Bausteins ist die de taillierte Erhebung der Hintergründe und genauen Lokalisierungen von Ver unsicherungen und unbehaglichen Räumen In der gemeinsamen Diskussi on können sowohl Ursachen als auch Verbesserungsmaßnahmen ausgelotet und differenziert werden Diese Ange bote können sich auch an Teilgruppen wenden Beispielsweise können sie ein 3 Vgl u a Skogan W G 1993 The Various Meanings of Fear in Bilsky W Pfeiffer C Wetzels P Eds Fear of Crime and Criminal Victimization Stuttgart pp 131 140 Hohage C 2004 Incivilities und Kriminalitätsfurcht in Soziale Probleme Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle 15 Jg Heft 1 S 77 95 4 Vgl European Forum for Urban Security Practice Sheet Exploratory Walks Safety and security walks Experiences Examples p 2 URL http efus eu en topics tools and methods audits and evaluation efus 665 Zugriff vom 28 1 2015 s a Swedish National Council for Crime Prevention Brottsförebyggande rådet Brå Neighbourhood security survey a guide URL https www bra se bra bra in english home publications archive publications 2011 02 24 neighbourhood security survey a guide html Zugriff vom 4 3 2016

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