3forum kriminalprävention 1 2016 INTEGRATION UND PRÄVENTION Prävention hilft Integration Prävention und Integration sind in mehrfacher Hinsicht eng miteinander verbunden Präventives und integrati ves Handeln sind jeweils dann beson ders erfolgreich wenn sie einerseits frühzeitig auf konkrete Lagen reagie ren sowie andererseits langfristig und nachhaltig orientiert sind Welche un terstützenden Beiträge können nun Projekte Programme und Strategien des weiten Arbeitsfeldes der Präventi on für die Integration von geflüchte ten Menschen in den Kommunen leis ten Bundesweit existiert eine Vielzahl von Projekten und Initiativen in den Kommunen die dabei unterstützen Vorurteile abzubauen und ein gesell schaftliches Miteinander herzustellen Trotzdem sind präventive Initiativen zur Förderung der Integration von Asylbegehrenden noch nicht flächen deckend in den Kommunen etabliert An dieser Stelle setzt die Idee für das neu eingerichtete Fachkräfte und In formationsportal pufii de an Das Ziel des Webportals ist es funktionierende Projekte zu bündeln und anderen Kommunen zugänglich zu machen In formationen bereitzustellen den Aus tausch zwischen den Fachkräften zu stärken und somit einen Beitrag der Prävention für die Integrationsarbeit in den Kommunen zu leisten Hintergrund Weltweit befinden sich zurzeit bei nahe 60 Millionen Menschen auf der Flucht Gewalttätige und bewaffnete Konflikte Verfolgung Naturkatastro phen die Liste der Fluchtgründe ist lang Noch nie war eine derart hohe www pufii de Präventive Unterstützung für Integrations Initiativen Erich Marks Isabell Plich Der Deutsche Präventionstag der Landespräventionsrat Niedersachsen sowie das Deutsch Europäische Forum für Urbane Sicherheit haben in den vergan genen Monaten ein Fachkräfte und Informationsportal entwickelt das Anfang März 2016 freigeschaltet wurde Anzahl von Menschen dazu gezwun gen die eigene Heimat zu verlassen 1 Allein in Deutschland wurden für das Jahr 2015 Stand Dezember 2015 ca 441 899 Asylerstanträge beim Bundes amt für Migration und Flüchtlinge BAMF gestellt Dies stellt einen An stieg der Antragszahlen von ca 155 im Vergleich zum Jahr 2014 dar 2 Die Zahl der sich aktuell tatsächlich in Deutschland aufhaltenden Asylbegeh renden dürfte jedoch deutlich höher anzusetzen sein Durch die Vielzahl der vorzunehmenden Registrierun gen und Antragsstellungen in den Ländern verzögern sich diese Vorgän ge derzeit 3 Der stark gestiegene Bedarf hin sichtlich der Unterbringung und Ver sorgung der Asylbegehrenden stellt die Länder und Kommunen vor große Herausforderungen Bestehende Un terkünfte wurden hierfür vergrößert und die Anzahl der Erstaufnahmeein richtungen und Gemeinschaftsunter künfte erweitert Die Unterkünfte sind meist vollständig ausgelastet und trotz aller Bemühungen ließen sich vielerorts Überbelegungen nicht ver meiden Die große Anzahl der Asylbe gehrenden hat 2015 zu erheblichen Engpässen bei deren Unterbringung durch die Länder und Kommunen ge führt Nicht nur die Erstaufnahmeein richtungen der Länder hatten zeitwei se mit erheblichem Platzmangel umzugehen 4 auch die Kommunen kommen nach Angaben des Deut schen Städte und Gemeindebundes bei der Unterbringung der zugewiese nen Asylbegehrenden an das Ende der Kapazitäten 5 Allerdings stellt nicht bloß die Unterbringung und Versor gung die Kommunen vor immer grö ßere Herausforderungen Bereits jetzt sind auch die Weichen für die Zukunft zu stellen Um den Asylbegehrenden eine umfassende und gleichberech tigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen muss der Pro zess der Integration früh beginnen Vor allem die Kommunen sind hierbei gefragt und spielen eine wichtige Rol le denn das Zusammenleben der Men schen findet vor Ort in den Städten und Gemeinden statt Gelungene Integration hängt dabei von vielen Faktoren ab auch die Prä ventionsarbeit kann ihren Beitrag zur Förderung der Integration leisten In tegration durch Präventionsarbeit in den Kommunen stellt dabei insbeson dere ein Zuvorkommen gegenüber Unsicherheit und Unwissenheit dar Nur durch die allgemeine Vorbeugung gegenüber Ängsten Wut und Furcht 1 http www unhcr org 558193896 html Abruf 14 2 2016 http www unhcr de no cache service zahlen und statistiken html cid 11687 did 10634 sech ash dafecbb1 Abruf 14 2 2016 2 Asylgeschäftsstatistik 12 2015 des BAMF S 2 http www bamf de SharedDocs Anlagen DE Downloads Infothek Statistik Asyl 201511 statistik anlage asyl geschaeftsbericht pdf blob publicationFile Abruf 14 2 2016 3 Vgl z B https www lpb bw de fluechtlinge baden wuerttemberg html Abruf 14 02 2016 http www mi niedersachsen de portal live php navigation id 14797 article id 139579 psmand 33 Abruf 14 2 2016 4 Die Landesaufnahmebehörde Braunschweig Nds beherbergte zwischenzeitlich ca 2000 Personen bei 700 Plätzen vgl http www ndr de nachrichten niedersachsen braunschweig harz goettingen Ueberbelegung foerdert Konflikte unter Fluechtlingen massenschlaegerei120 html Abruf 14 2 2016 die Erstaufnahmeeinrichtung Dortmund Hacheney NRW verzeichnete eine dreifache Überbelegung vgl http www dortmund de de leben in dortmund nachrichten portal alle nachrichten nachricht jsp nid 364740 Abruf 14 2 2016 die thüringische Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl war mit 600 Personen überbelegt vgl http www sueddeutsche de news panorama kriminalitaet gewalt ausbruch in uebervollem thueringer fluechtlingsheim dpa urn newsml dpa com 20090101 150820 99 01338 Abruf 14 2 2016 5 Positionspapier des Deutschen Städte und Gemeinde bundes S 2 http www dstgb de dstgb Homepage Publikationen Positionspapiere Solidarit C3 A4t 20 mit 20Fl C3 BCchtlingen 20weiter 20st C3 A4rken PP 20Solidarit C3 A4t 20mit 20Fl C3 BC chtlingen 20weiter 20st C3 A4rken 20150624 281 29 pdf Abruf 14 2 2016

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