23forum kriminalprävention 2 2016 VERBUNDPROJEKT TARGET substanzieller Drohungen machten hingegen signifikant häufiger Ankün digungen gegenüber Dritten als Schüler die nur flüchtige Drohungen aussprachen Zusammenfassung und Ausblick Die hier dargestellten Ergebnisse aus den vier Forschungsschwer punkten der Berliner Arbeitsgruppe sind zwar als vorläufig zu betrach ten jedoch lassen sich bereits zu diesem Zeitpunkt wichtige Implika tionen für die praktische meist prä ventiv ausgerichtete Arbeit ableiten siehe Beitrag von Fiedler et al in dieser Ausgabe sowie weiterführen de Forschungsschwerpunkte setzen Durch die differenzierte entwick lungspsychologische Aufbereitung der elf Hauptfälle auf Grundlage quali tativer Methoden konnten bestimm te Typen von Taten kontrastiert sowie zugrunde liegende Mechanismen von Risikokonstellationen in ihrer Dyna mik über die Zeit herausgearbeitet werden Die zentrale Erkenntnis dass es mindestens zwei unterschiedliche Entwicklungswege zur Tat gibt und der Tatort Schule in vielen Fällen kei ne symbolische Bedeutung für den Täter hatte verdeutlicht dass es sich bei schweren schulischen Gewaltta ten um kein klar abgrenzbares Phä nomen handelt Vielmehr kann ver mutet werden dass sich die Ergebnisse der Analysen auch auf an dere Fallgruppen übertragen lassen und in der Zukunft phänomen unspezifische Untersuchungen ziel führend sein könnten Neben der tä terorientierten Perspektive durch die Analyse der Taten und Entwicklungs verläufe der Täter konnten innerhalb des Berliner Teilvorhabens im Ver bundprojekt zudem erstmalig Er kenntnisse bezüglich des sozialen und institutionellen Umfelds der deutschen Fälle gewonnen werden Diese sind nicht nur für präventions wissenschaftliche Aspekte von gro ßer Bedeutung sondern führen durch den Perspektivwechsel zu ei nem umfassenderen und adäquate ren Bild des krisenhaften Prozesses des Täters und seiner Tat Die durch die qualitativen Arbeiten gewonnenen Ergebnisse erlauben eine Aufstellung spezifischer Hypo thesen die innerhalb komparativer Analysen quantitativ untersucht wer den können Die im Gesamtverbund zur Verfügung stehende Fallzahl Mord und Totschlagsdelikte sowie Androhungen von schulischen Ge walttaten stellt dabei in Deutschland eine Innovation dar und es ist erst malig möglich konkrete Aussagen über potenzielle tatspezifische Risi ko und Schutzfaktoren zu treffen bzw festzustellen ob es sich bei schweren schulischen Gewalttaten um eine spezifische Fallgruppe han delt Mit dem interdisziplinären TAR GET Codebook TARGET Research Group 2015 steht auch für zukünfti ge Forschungsvorhaben ein Instru ment zur Verfügung welches sich auf eine heterogene Fallgruppe von Mord und Totschlags delikten an wenden lässt Gerade in Anbetracht der definitorischen Unklarheiten bei der Beschreibung hochexpressiver Gewalttaten und aufgrund der Er gebnisse aus den Fallanalysen wird KNOWHOW IN STAHL WWW CUM STAHL DE C M Stahlhandel GmbH Co KG C M Stahl Service GmbH Co KG Klutestraße 9 59063 Hamm Tel 0 23 81 95 00 5 0 Fax 0 23 81 95 00 5 19 Mail info cum stahl de

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