45forum kriminalprävention 2 2016 VE R BU NDP R O JEKT TAR GET meingültige Intervention gibt die auf alle Profile zutrifft sondern dass es nur maßgeschneiderte Interventionen ge ben kann Die aufgeführten als plausibel eingestuften Handlungsansätze er fordern aber eine umfangreiche em pirische Untersuchung Für zukünftige Studien macht es aber vermutlich wenig Sinn wenn schwer punktmäßig innerhalb bestimmter Typologien wie z B Untersuchung von Attentaten im Schulkontext politisch motivierten Attentaten islamistisch motivierten Attenta ten Attentaten ausgehend von Fa milientragödien geforscht wird Das Labeling der Attentate erfolgt häu fig unspezifisch durch die Medien oder anhand einer juristischen Ein ordnung Anstelle einer solchen Ein teilung zu folgen erscheint es sinn voll über die verschiedenen Fälle hinweg red flag Profile zu untersu chen Ob jemand rechtsextremistisch ist einen religiösen Extremismus verfolgt oder aber vor dem Hinter grund einer diffusen Ideologie mög lichst viele Schüler und Lehrer seine Schule in den Tod reißen möchte Jede Gruppe von Attentaten bzw massiver Gewalt zeigt eine Heteroge nität Nur wenn die Fälle aller Grup pen gemeinsam betrachtet werden ist es möglich Profile die für die Prä vention hilfreich sind zu extrahieren PD Dr Astrid Rossegger und Prof Dr Jérôme Endrass sind Fachpsychologen für Rechtspsychologie FSP beim Psychiatrisch Psychologischen Dienst im Amt für Justizvollzug Zürich und Mitglieder der Arbeitsgruppe Forensische Psychologie Fachbereich Psychologie Universität Konstanz Kontakt astrid rossegger uni konstanz de e Literatur Cohen M A Piquero A R 2009 New evidence on the monetary value of saving a high risk youth Journal of Quantitative Criminology 25 25 49 doi 10 1007 s10940 008 9057 3 Dahle K P Lehmann R J B 2013 Klinisch idiogra phische Kriminalprognose In M Rettenberger F von Franqué Eds Handbuch psychologischer Instrumen te zur Kriminalprognose pp 347 356 Göttingen Hog refe Endrass J Rossegger A 2013 Pyramidenmodell zur Risikobeurteilung bei Intimpartnergewalt Paper presented at the Internationales Symposium Forensi sche Psychologie und Psychiatrie Zürich Endrass J Rossegger A Loock F Bannenberg B 2014 Risikomodell für persönlich motivierte Attenta te Kriminalistik 7 471 475 Farrington D P Welsh B C 2005 Randomized ex periments in criminology What have we learned in the last two decades Journal of Experimental Criminolo gy 1 1 9 38 doi 10 1007 s11292 004 6460 0 Federal Bureau of Investigation 2002 Workplace vio lence Issues in response Retrieved from https www fbi gov stats services publications workplace violence workplace violence view Gerth J Graber C 2012 Identifikation von Hoch Risiko Drohungen In J Endrass A Rossegger F Urba niok B Borchard Eds Interventionen bei Gewalt und Sexualstraftätern Risk Management Methoden und Konzepte der forensischen Therapie pp 393 401 Berlin Medizinisch wissenschaftliche Verlagsgesell schaft Giebel G Rossegger A Endrass J 2016 Attentate an Schulen Ein forensisch psychologischer Vergleich aller Fälle von Attentaten an Schulen Deutschlands mit dem Attentat an der Columbine High School Krimina listik 4 260 266 Giebel G Rossegger A Seewald K Endrass J 2014 Psychopathologie von Amokläufern Ein syste matischer Vergleich der Täterprofile von Erwachse nen Amok Schul Amok und Selbstmordattentaten Kriminalistik 5 323 332 Hanson R K Morton Bourgon K E 2009 The accu racy of recidivism risk assessments for sexual offen ders a meta analysis of 118 prediction studies Psy chological assessment 21 1 1 21 Hart S D Logan C 2011 Formulation of violence risk using evidence based Assessments The structu red professional judgment approach In P Sturmey M McMurran Eds Forensic case formulation Chi chester UK Wiley Blackwell Lipsey M W Cullen F T 2007 The effectiveness of correctional rehabilitation A review of systematic re views The Annual Review of Law and Social Science 3 297 320 doi 10 1146 annurev lawsocsci 3 081806 112833 Lösel F Schmucker M 2005 The effectiveness of treatment for sexual offenders A comprehensive me ta analysis Journal of Experimental Criminology 1 1 117 146 doi 10 1007 s11292 004 6466 7 Pinker S 2011 The better angels of our nature New York NY Viking Quinsey V L Harris G T Rice M E Cormier C A 2006 Violent offenders Appraising and managing risk 2 ed Washington DC American Psychological Asso ciation Rossegger A Endrass J Fries D Urbaniok F 2012 Diagnostik und Management von Querulanten In J Endrass A Rossegger F Urbaniok B Borchard Eds Interventionen bei Gewalt und Sexualstraftätern Risk Management Methoden und Konzepte der foren sischen Therapie pp 402 413 Berlin Medizinisch Wis senschaftliche Verlagsgesellschaft Scholl J Sommer F Roth V Böckler N Stetten L Fiedler N Scheithauer H in preparation Amok Terror und andere Mehrfachtötungen in den Medien von 1999 2013 Systematische Identifizierung und kon tentanalytische Untersuchung Seto M S Marques J K Harris G T Mark Chaffin M Lalumière M L Miner M H Quinsey V L 2008 Good science and progress in sex offender treatment are intertwined Sexual Abuse A Journal of Research and Treatment 20 247 255 doi 10 1177 1079063208317733 Singh J P Serper M Reinharth J Fazel S 2011 Structured assessment of violence risk in schizophre nia and other psychiatric disorders A systematic re view of the validity reliability and item content of 10 available instruments Schizophrenia Bulletin 37 5 899 912 doi 10 1093 schbul sbr093 Urbaniok F 2012 Deliktrekonstruktion In J Endrass A Rossegger F Urbaniok B Borchard Eds Inter ventionen bei Gewalt und Sexualstraftätern Risk Ma nagement Methoden und Konzepte der forensischen Therapie pp 195 204 Berlin Medizinisch Wissen schaftliche Verlagsgesellschaft Urbaniok F 2016 FOTRES Forensisches Operationa lisiertes Therapie Risiko Evaluations System Diagnos tik Risikobeurteilung und Risikomanagement bei Straftätern Vol 3 Berlin Medizinisch Wissenschaftli che Verlagsgesellschaft Von Franqué F 2013 Strukturierte professionelle Ri sikobeurteilungen In M Rettenberger F von Franqué Eds Handbuch psychologischer Instrumen te zur Kriminalprognose pp 357 380 Göttingen Hog refe T H EMEN Neue Finanzanreize für den Wohnungseinbruchschutz und den Schutz in Flüchtlingsunterkünften KFN Studie Erfolgs faktoren der Ermittlungsarbeit Handlungsbedarf Einbruchschutz bei Neubauvorhaben Neue Initiativen für Eigentümer und Handwerk PRÄVENTIONSREPORT STIFTUNG DEUTSCHES FORUM FÜR KRIMINALPRÄVENTION Ausgabe Mai 2016 Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention Graurheindorfer Straße 198 53117 Bonn Tel 0228 99681 3471 Email dfk bmi bund de Internet www kriminalpraevention de In Kooperation mit erneut verzeichnet die Polizeiliche Kri minalstatistik 2015 einen traurigen Rekord mit rund 167 000 Fällen desWoh nungseinbruchs Dies entspricht einem Anstieg um knapp 10 im Vergleich zumVorjah r Dazu titelt DIEWELT vom 30 03 2016 Einbrecher Ein Beruf mit Zukunft Betrachtet man hierbei noch die bundesweiteWohnraumplanung mit mindestens 350 000 neuenWohnungen pro Ja hr könnten böse Zungen geneigt sein die Überschrift des Zeitungsartikels zu bejahen Hingegen verweisen wis senschaftliche Erkenntnisse sowie die Zahl der gescheiterten Einbrüche auf wir kungsvolle Ansätze zurVermeidung von Einbruchsschäden undVollendungstaten Dabei stehen Sicherheitstechnik sicher heitsbewusstesVerhalten des Einzelnen sowie eine aufmerksame Nachbarschaft im Mittelpunkt Es gibt also probate Mittel um Einbrechern das Handwerk zu erschweren und die zukunftsorien tierte Berufsaussicht zu nehmen Die Polizei und eine Vielzahl an Präventions akteuren sind hier auf einem gutenWeg und es gilt in den Bemühungen nicht nachzulassen und den oftmals geforder ten langen Atem auch tatsächlich zu praktizieren Die Stiftung Deutsches Forum für Kri minalprävention DFK stellt sich diesen Herausforderungen Sie konnte bereits zahlreiche Maßnahmen initiieren zum Beispiel einen neuen Finanzanreiz spezi ell zur Investition in den Einbruchschutz Das attraktive KfW Förderprogramm startete Ende 2015 und stieß bereits nach kurzer Zeit auf großes Interesse in der Bevölkerung Erste Auswertungser gebnisse der KfW Bankengruppe zeigen wie rege davon Gebrauch gemacht wird Ferner engagieren sich die Fachkräfte des Handwerks im Bereich der Kunden regionale maßgeschneiderte Konzepte der kommunalen Kriminalprävention zu setzen Wichtig ist deshalb die frühzei tige Berücksichtigung von Sicherheits überlegungen bei den anstehenden Neubauvorhaben und Wohnraumpla nungen der Bundesregierung Hier sollte die technische Sicherheit von Anfang an mitberücksichtigt werden da dies kostensparender ist als sie in einen Bestandsbau zu integrieren Wir freuen uns Ihnen zu den skizzierten Präventionsaspekten und Fragen in die ser Ausgabe Impulse und Anregungen geben zu können und wünschen Ihnen viel Freude sowie interessante Anregun gen beim Lesen dieser neuen Ausgabe des Präventionsreports Ihr DFK Die Inhalte in der Übersicht Neue staatliche Förderung von Ein bruchschutz als Einzelmaßnahme 2 Großes Interesse an Förderung von Ein bruchschutz 3 Baupolitische Planungen zur Bewäl tigung des steigenden Wo hnungsbe darfs 4 Sicherheit bei Neubauvorhaben ein Interview mit Staatssekretär Gunther Adler 5 Wo hnungseinbruch Polizeiliche Ermitt lung en und erfolgversprechende We ge der Prävention 7 Ausbau der Kooperationen zum Schutz gegen Wo hnungseinbruch 10 Neue Finanzanreize zur Ve rbesserung des Schutzes von Frauen und Kindern in Flüc htlingsunterkünften 11 Sehr geehrte Leserinnen und Leser beratung für den Einbruchschutz Dazu erhalten sie Unterstützung im Rahmen einer Initiative des DFK und des Zentral verbandes des Deutschen Handwerks ZDH mit dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes ProPK Mit einem erneuten Servicepaket des Deutschen Sparkas sen und Giroverbandes wird das Infor mationsangebot zum Einbruchschutz über die örtlichen Sparkassen ausge weitet Gemeinsam mit dem Verband Haus Grund Deutschland hat das DFK unter Beteiligung des ProPK eine Infor mationsoffensive für Eigentümer von Wohnimmobilien gestartet Mit Hilfe des DFK ist es schließlich ebenfalls gelungen bei der baulichen Gestaltung von Flüchtlingsunterkünften den Einbau von Sicherheitstechnik im Bereich des Gebäudeumfeldes der Gebäudezu gänge sowie derTüren und Fenster im Rahmen eines neuen speziell aufgeleg ten Förderprogramms der KfW Banken gruppe zu unterstützen Doch nach wie vor rechtfertigen es die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik nicht sich in Selbstzufriedenheit zurück zulehnen und mit den Präventionsbemü hungen nachzulassen Einerseits weist das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen KFN zwar in einer aktu ellen Studie darauf hin dass es Erfolgs faktoren für die Ermittlungsarbeit der Polizei im Bereich Wohnungseinbruch gebe und es zielführend sei darauf einen Schwerpunkt zu richten Andererseits jedoch seien die Einflussmöglichkeiten der Polizei über denWeg der Repression nach wie vor begrenzt Umso wichtiger sei es laut KFN die Möglichkeiten der Prävention umfassender zu nutzen und damit verstärkt auf Sicherheitstechnik ein aufmerksamesWohnumfeld sowie 101UW 2016 05 25 PrävReport s0001 pdf s1 210 00 x 297 00 mm 25 May 2016 09 02 18 PDF CMYK ab 150dpi für Prinergy L N Schaffrath DruckMedien PRÄVENTIONSREPORT STIFTUNG DEUTSCHES FORUM FÜR KRIMINALPRÄVENTION Ausgabe Mai 2016 2 12 Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention Graurheindorfer Straße 198 53117 Bonn Tel 0228 99681 3471 Email dfk bmi bund de Internet www kriminalpraevention de In Kooperation mit Mit dem Programmstart im Oktober 2014 waren Investitionen in Sicher heitstechnik nur förderfähig wenn sie in Kombination mit barrierereduzie renden Maßnahmen KfW Programm Altersgerecht Umbauen 159 Kredit oder 455 Zuschuss oder im Rahmen einer energetischen Sanierung KfW Programm Energieeffizient Sanie ren 151 152 Kredit 430 Zuschuss erfolgten Seit November 2015 werden nun auch gezielt Einzelmaßnahmen gegen Wohnungseinbruch außerhalb der genannten Kombinationen finanziell über das KfW Programm Alters gerecht Umbauen gefördert Dazu zählen beispielsweise folgende Maß nahmen Einbau von einbruchhemmenden Haus undWohnungseingangstüren bzw Einbau von Nachrüstsystemen für Haus und Wohnungseingangs türen Einbau von Nachrüstsystemen für Fenster Hinweis Der Einbau Aus tausch einbruchhemmender Fen ster Balkon und Terrassentüren wird im Programm Energieeffizi ent Sanieren Kredit Zuschuss Nr 151 152 430 gefördert Einbau einbruchhemmender Gitter und Rollläden Einbau von Einbruch und Überfall meldeanlagen Einbau vonTürspionen Bild Gegen sprechanlagen z B mit Video technik Die Förderung umfasst eine Zuschuss KfW Programm 455 und seit dem 01 04 2016 eine Kre ditvariante KfW Programm 159 Wer beispielsweise lediglich eine einbruchhemmende Eingangstür in seine Bestandsimmobilie einbauen lassen möchte erhält nun auch ohne Kombination mit einer barriere Neue staatliche Förderung von Einbruchschutz als Einzelmaßnahme reduzierenden Maßnahme durch die KfW Bankengruppe einen Zuschuss von 10 auf die Investitionskosten Wer neben dem Einbau von Sicher heitstechnik auch barrierereduzie rende Maßnahmen plant stellt einen Kombi Antrag und erhält unter Berücksichtigung entsprechender Voraussetzungen für beide Maßnah men eine Förderung Unabhängig davon gelten nach wie vor die im Herbst 2014 auf den Weg gebrachten Finanzanreize bei der Investition in Sicherheitstechnik in Kombination mit barrierereduzieren den Maßnahmen KfW Programm Altersgerecht Umbauen 159 Kredit oder 455 Zuschuss oder im Rahmen einer energetischen Sanierung KfW Programm Energieeffizient Sanieren 151 152 Kredit 430 Zuschuss fort Zu beachten ist bei sämtlichen Förder programmen Die KfW Förderung bezieht sich auf Bestandsimmobilien Der Antrag bei der KfW ist vor Beginn des Vorhabens zu stellen Alle Maßnahmen zum Einbruch schutz müssen den genannten Anforderungen gemäß DIN oder VDE entsprechen und sind durch spezialisierte Fachunternehmen auszuführen Für die Förderung von Einzelmaß nahmen zum Einbruchschutz gelten folgende Rahmenbedingungen Zuschuss Kredit Förderhöhe Investitionen ab 2 000 bis höchstens 15 000 Zuschusshöhe 10 Maximaler Kreditbetrag 50 000 pro Wohneinheit Förderfähig 100 einschließlich Nebenkosten z B für Planung und Beratung Förderberechtigte Jede natürliche Person Natürliche und zusätzlich juristische Personen Die Neuerungen sind in dem aktualisierten Faltblatt Einbruchschutz zahlt sich aus ein gearbeitet Es ist seit März 2016 verfügbar und über den Broschürenversand der Bundes regierung sowie das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes ProPK erhältlich 101UX 2016 05 25 PrävReport s0002 pdf s1 210 00 x 297 00 mm 25 May 2016 09 02 18 PDF CMYK ab 150dpi für Prinergy L N Schaffrath DruckMedien DFK AKTUELL

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