17forum kriminalprävention 3 2016 VERANSTALTUNGEN Sicherheit Ein Begriff mit vielen Facetten Der Begriff Sicherheit betrifft viele gesellschaftliche Bereiche z B ökonomische Existenzsicherung räumliche Sicherheit Sicherheit der Umwelt vor Katastrophen Sicherheit vor Wohnungseinbruchs diebstahl Sicherheit vor Terror Sicherheit vor gesellschaftlicher Desintegration und Parallel gesellschaften Letztlich bedeutet Sicherheit immer Schutz vor einer Bedrohung Woher aber kommen die Ängste vor einer Be drohung und die Sorge um Sicherheit Um diese und andere Fragen drehte sich der diesjährige Brandenburgische Präventionstag der auch über die Lan desgrenzen hinweg u a von Gästen aus den Bereichen der Polizei der Staatsanwaltschaft der kommunalen Verwaltungen und der Universitäten sowie von Vertretern des WEISSEN RING e V und des Deutschen Forums für Kriminalprävention DFK besucht wurde Flankiert wurde die Fachta gung von Ausstellungsständen u a des WEISSEN RING e V und des DFK Die Beeinflussung des Sicherheitsempfindens der Bevölkerung Der Brandenburgische Präventionstag in Potsdam Miriam El Bali Kaum ein Thema erfährt aktuell so viel Aufmerksamkeit wie die Sicherheit der Bevölkerung Sicherheit ist eines der wichtigsten menschlichen Grundbedürf nisse Auch wenn in Brandenburg ein Rückgang der Gesamtkriminalität zu verzeichnen und Deutschland unverändert eines der sichersten Länder der Welt ist gibt es Anzeichen zunehmender Verunsicherung in der Bevölkerung die unterschiedliche Ursachen bzw Hintergründe hat und zu Vertrauensver lusten gegenüber Politik und ihrer Problemlösungskompetenz führen kann Die aktuelle Situation in Deutschland zeigt wie wichtig es ist Ängsten rechtzeitig zu begegnen Auch in Bezug auf ein verbessertes Sicherheitsemp finden gewinnen daher präventive Maßnahmen immer mehr an Bedeutung Aus diesem Grunde kamen auf Einladung des Landespräventionsrates Bran denburg am 30 Juni 2016 rund 100 Expertinnen und Experten aus Wissen schaft und Praxis zum Meinungsaustausch in Potsdam zusammen Voraussetzungen erfolgreicher Präventionsarbeit In seiner Begrüßung betonte der Abteilungsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Brandenburgischen Innenministerium Dr Herbert Trim bach dass für ein gutes Sicherheitsge fühl der Bevölkerung zu sorgen wenn auch in erster Linie so doch nicht allein Aufgabe von Polizei und Ordnungsbehörden sondern viel mehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei Er hob hervor dass es um sich tatsächlich sicher in einem so zialen System zu fühlen weitaus mehr an Kräften bedürfe als einzig einer funktionierenden Polizeiarbeit Viel mehr sei jeder Einzelne gefordert sei nen Beitrag zu leisten Er dankte allen die sich tagtäglich für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger einset zen und sprach ihnen seine Anerken nung aus Der Polizeipräsident des Landes Brandenburg Hans Jürgen Mörke machte in seiner Begrüßungsrede dar auf aufmerksam dass Kriminalpräven tion dort ansetzen müsse wo Krimina lität wahrgenommen werde Die Bürgerinnen und Bürger in einer Stadt oder Gemeinde wüssten am besten um die dort dominierenden Ängste und Sorgen und würden soziale Pro blemlagen erkennen noch bevor die se sich im Auftreten von Kriminalität äußerten Sinnvoll sei daher die Bürger partizipieren zu lassen um ob jektiv eine erhöhte Sicherheit zu errei chen und subjektiv das Sicherheits empfinden zu verbessern Nach einer kurzen Darstellung der tatsächlichen Kriminalitätslage in Brandenburg durch den Leiter der Po lizeilichen Prävention im Polizeipräsi dium Polizeioberrat Peter Urban folgten zwei Fachvorträge von hoch karätigen Experten auf dem Gebiet des Sicherheitsempfindens Prof Dr Thomas Görgen von der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster und Prof Dr Bernhard Frevel von der Fach hochschule für öffentliche Verwal tung NRW Sicherheitsgefühl und Lebensqualität Prof Dr Görgen erörterte in seinem Vortrag die Zusammenhänge zwi schen Kriminalitätsfurcht und Beein trächtigungen von Wohlbefinden und Gesundheit Furcht reduziere die Le bensqualität sie könne die Teilhabe am sozialen Leben einschränken was Folgen für das Wohlbefinden habe Sie könne die physische Aktivität ein schränken was Gesundheitsfolgen ha ben könne Schlechte Gesundheit kön ne zu Verletzlichkeit führen und damit wiederum Furcht verstärken so Gör gen Erfreulich ist seine Aussage dass allen neueren Befragungen zufolge sich die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland sicher fühlt Sicherheit als gesellschafts politisches Paradigma In seinem Fachvortrag stellte Prof Dr Frevel fest dass die Diskussion um

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