27forum kriminalprävention 3 2016 ISLAMFEINDLICHKEIT auf 61 a a O 7 Durch die vielen Muslime fühlten sich 40 der Bürger manchmal wie ein Fremder im eige nen Land Während die Befunde zur Bedrohlichkeit des Islam die Kontakt hypothese tendenziell bestätigen wird sie hier eher infrage gestellt a a O 8 Aufschlussreich sind die Angaben zur Abhängigkeit der Bedrohungs wahrnehmung von der politischen Selbstpositionierung Nach dem Reli gionsmonitor sind es vor allem die sich politisch links oder mitte rechts einordnenden Befragten die sich am stärksten durch den Islam bedroht fühlen Gering seien auch die Bildungseinflüsse ein deutlicher Gegensatz zu fremdenfeindlichen Einstellungen Lediglich ein abge schlossenes Hochschulstudium soll sich geringfügig positiv auf das Islambild auswirken Aber auch hier beträgt der Anteil mit einer Bedro hungswahrnehmung 46 a a O 9 Etwas größer seien die Bildungsef fekte im Hinblick auf die Beurteilung der Vereinbarkeit des Islam mit den westlichen Werten 52 der Perso nen mit mittlerer Reife 45 der Befragten mit Abitur und 40 der Hochschulabsolventen vertraten die Meinung der Islam passe nicht in die westliche Welt Somit bestätigt die Umfrage nur bedingt einen von Wil helm Heitmeyer im Jahr 2006 be schriebenen Trend vgl Reinecke Seidel 2006 Zusammenfassend interpretieren die Autoren der Studie ihre Befunde dahingehend dass 1 die Muslime unabhängig von der Intensität ihres Glaubens mit Staat und Gesellschaft eng verbunden seien während 2 die Islamfeindlichkeit aus der Mitte der Gesellschaft käme und einen sa lonfähigen Trend darstelle Die Mitte Studie Von fragiler Mitte ist auch in der Mitte Studie von Andreas Zick und Anna Klein 2014 die Rede Die Bielefel der Forscher ziehen im Gegensatz zum Forschungsteam der Bertels mann Stiftung Statements heran wel che ausschließlich auf die Wahrneh mung und die Behandlung der Muslime abheben Durch die vielen Muslime fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land und Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden Die Autoren beanspruchen die Bedro Abbildung 1 Einstellungen zum Islam und zu Muslimen Items Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutsch land untersagt werden Durch die vielen Muslime fühle ich mich manchmal wie ein Fremder im eigenen Land Der Islam passt nicht in die westliche Welt Als wie bedrohlich bzw wie bereichernd nehmen Sie den Islam wahr Zustimmung in eigene Darstellung nach Bertelsmann Stiftung 2015 8 hungsgefühle gegenüber den und die Abwertung von Muslimen ihrer Kultur und ihren öffentlich politischen wie religiösen Aktivitäten zu messen a a O 73 Islamfeindlich seien der Studie zufolge 17 5 der Bevölkerung 16 im Westen und 23 5 im Osten des Landes Durch die vielen Musli me fühlten sich 31 5 der Bürger manchmal wie ein Fremder im eige nen Land Dem harten Statement zur Einschränkung der Zuwanderung für Muslime stimmen demgegenüber 18 2 der Befragten zu Nach Altersgruppen ergibt sich fol gendes Antwortverhalten 20 der zwischen 16 und 30 Jährigen sowie 21 3 der über 60 Jahre alten waren im Vergleich zu den am wenigsten be lasteten Gruppe der zwischen 31 und 60 Jährigen 14 2 der Befragten is lamfeindlich Soziale Stratifikation er gab folgende Effekte 27 1 der Be fragten die sich unten verorteten 16 1 aus der Mittelschicht und 22 1 aus der Oberschicht hatten islam feindliche Einstellungen Gegensätz lich zu den Befunden des Religions monitors ist die politische Selbst Verortung laut der Mitte Studie ein entscheidender Faktor für die zu mes senden Bedrohungsgefühle Am we nigsten islamfeindlich seien demnach Personen die sich links eher links einordneten 7 7 genau in der Mit te seien es 17 9 der Befragten und rechts eher rechts 32 3 der Perso nen gewesen die den Items zustimm ten Studie Die Furcht vor dem Morgenland im Abendland Hervorgehoben sei auch eine unter dem Titel Die Furcht vor dem Morgen land im Abendland bekannt geworde ne Studie des Instituts für Demosko pie Allensbach 2012 die ein facettenreiches Islambild der deut schen Bevölkerung zeichnete Der Au tor der Studie Thomas Petersen be tonte eingangs vor dem Hintergrund der EU Beitrittsdebatte der Türkei die bereits beschriebene historische Prä gung der europäischen Mentalitäts geschichte Die Türken und mit ih nen die gesamte islamische Welt das waren stets die Anderen und stell te nüchtern fest dass die Deutschen einen EU Beitritt der Türkei offen sichtlich nicht aus einer besonderen Abneigung gegenüber der Türkei her aus ablehnt sondern einfach deswe gen weil die Türkei für die meisten Deutschen schlicht und einfach nicht zu Europa dazu gehört a a O 2 Statt Islamophobie oder Islamfeind lichkeit machte die Umfrage ein über wiegendes Gefühl der Fremdheit und des Misstrauens in der Bevölkerung aus Ein wesentliches Ergebnis der Um frage mit Blick auf kulturelle Gren zen so das theoretische Konstrukt der Studie lässt sich wie folgt formu lieren Für die Mehrheit der Deutschen gehört der Islam noch nicht zu Deutschland Der Frage ob der Islam inzwischen auch zu Deutschland wie das Christentum gehörte stimmten nur 22 der Befragten zu 64 ver neinten die Aussage während 22 unentschieden waren bzw keine An gaben machten Ein beachtlicher Teil der Befragten nämlich 47 war der Meinung dass die Muslime die hier leben auch nicht zu Deutschland ge hörten 29 der Befragten widerspra chen während 24 unentschieden waren bzw keine Angaben machten Obwohl 48 der Befragten glaub ten dass es in nächster Zeit auch

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