6 forum kriminalprävention 3 2016 KOMMUNALE KRIMINALPRÄVENTION Präventionsrat und Sondergre mium eine größere Bandbreite an staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren wie z B Schulamt Grup penvertreter10 Wohnungsgesellschaf ten und Vereine Verbände In über der Hälfte der Netzwerke findet keine In tegration der Bürgerinnen und Bürger in die Präventionsarbeit statt Falls eine Einbindung gegeben ist dann so wohl direkt als auch indirekt in gerin ger Ausprägung 3 Konzept Drei Viertel der Netzwerke führen eine Bestandsaufnahme der örtlichen Problemlage durch Hierbei erstellt die Polizei auf Grundlage der Polizeili chen Kriminalstatistik PKS ein örtli ches Kriminalitätslagebild Überdies hat in rund 41 der Gremien eine Be fragung zum Sicherheitsempfinden stattgefunden Hinsichtlich der kon zeptionellen Ansätze herrscht in Zielen und Aufgaben ein breites Antwortspektrum Die Ziele der Ver besserung der objektiven Sicherheits lage und des subjektiven Sicherheits gefühls stimmen jedoch nicht mit der Benennung der Erfolge überein Hier überwiegen mit jeweils 22 die ver besserte Kommunikation und die er folgreiche Umsetzung von Maßnah men Projekten Abb 3 Dabei spielen bei den Zielen Aufgaben und Erfolgen die weichen Parameter der Vernet zung und des Informationsaustau sches eine erhebliche Rolle Der Fokus der Präventionsarbeit liegt also auf ei ner Art des Kontaktknüpfens 4 Themen Die bedeutendsten Themen im Be fragungszeitraum 2013 bis Mitte 2015 sind mit 23 Eigentumskriminalität und mit 20 Demokratieerziehung Rechtsextremismus Fremdenfeindlich keit Abb 4 Einige Gremien führen Thematiken ohne direkte Kriminali täts und Sicherheitsrelevanz auf Dazu gehören mit rund 9 die soge nannten Ordnungsstörungen Sau berkeit wie z B Ordnungswidrigkei ten Lärm oder Jugendliche im öffentlichen Raum Weiterhin sind mit einem geringen Anteil ca 6 The men der Verkehrssicherheit vertre ten Die kommunalen Alltagsaufga ben die keinen unmittelbaren Bezug zur Kriminalität aufweisen machen ungefähr 5 der Nennungen aus Dazu zählt die Unterstützung bei Ver anstaltungen Weiterhin gibt es Ko operationsformen mit explizit einem Themenschwerpunkt und Kommissio nen mit bis zu sieben unterschiedli chen Thematiken 5 Aktivitäten Projekte Die Präventionsgremien wurden dazu befragt mit welchen konkreten Maßnahmen sie ihre Themen umsetz ten Es konnten drei Hauptkategorien klassifiziert werden Verhaltensorientierte Prävention Maßnahmen mit dem Schwerpunkt der Stärkung des Rechts und Wer tebewusstseins beziehen sich auf die Änderung individuellen Verhal tens Bsp Informationsveranstal tungen Kinder und Elternkurse Projekttage Situative Prävention Kontrollstra tegien z B verstärkte Streifen konsequente Strafverfolgung Maß nahmen zur Beeinflussung der Tat gelegenheitsstruktur z B techni sche Prävention oder Sauberkeits und Ordnungsmaßnahmen Sonstige Maßnahmen Verkehrssi cherheits und Alltagsarbeit Vorab maßnahmen z B Erarbeitung von Strategieansätzen Untersuchung von Stadtteilgebieten Netzwerkar beit Es überwiegen mit knapp über die Hälfte der Nennungen Aktivitäten der verhaltensorientierten Prävention be sonders in den Themenfeldern Demo kratieerziehung Rechtsextremismus Fremdenfeindlichkeit Eigentums kri mi na li tät sowie Gewaltprävention Bei rund 22 der Anstrengungen gibt es keinen vordergründig konkret er kennbaren Präventionsbezug Hierbei dominiert die Netzwerkarbeit Es fol gen mit ca 18 Aktivitäten im Bereich der situativen Prävention Weiterhin sind die Maßnahmen bzw Projekte selten evaluiert Wenn eine entspre chende Überprüfung stattfindet dann meistens in Form von Selbstevaluatio nen 6 Bewertung der eigenen Präventionsarbeit Im Fragebogen sollte Stellung zu den Vorteilen der jeweiligen Koopera tionsform genommen werden Bei den Antworten überwiegen mit rund 47 die Vernetzung bzw der persön liche Kontakt Danach folgen die Kate gorien kurze Entscheidungswege schneller Austausch sowie Vertrau ensbildung Verbindlichkeit Fast die Hälfte der Kommissionen die geant wortet haben sehen jedoch keine Probleme in ihrer Gremienarbeit Beim Rest bemängeln 20 die fehlende Mit arbeit der Zivilgesellschaft z B Wirt schaft Kirche Jugendarbeit und drei Gremien beziehen sich auf Nachteile beim Wechsel von Ansprechpartnern bzw aufgrund von Personalknapp heit Empfehlungen für die Praxis Aus den Ergebnissen der Untersu chung lassen sich insbesondere fol gende Anregungen ableiten Eine Verordnung von oben ohne tat sächliche Probleme vor Ort verspricht allein genommen wenig Nachhaltig keit und Erfolg in der Präventionsar beit Grundvoraussetzung ist daher die Identifizierung der kommunalen Kriminalitäts und Problemlage deren Beseitigung vorrangiges Ziel sein muss Speziell in einem Flächenland wie Brandenburg empfiehlt sich ein Abb 4 Häufigkeit der Themenbereiche Mehrfachnennungen möglich 10 Unter dieser Kategorie wurden folgende Gruppen zusammengefasst Seniorenbeirat Jugendbeirat Kreisjugendring Kinder und Jugendbeauftragte r Gleichstellungs und Integrationsbeauftragte r Polizeibeirat

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