32 forum kriminalprävention 4 2016 EINBRUCHSPRÄVENTION Postwurfsendung mit Informatio nen zum Einbruchschutz Kriminalpräventives Theaterstück Der ungebetene Gast am 25 Feb ruar 2015 im Eberhard Ludwig Gym nasium Herdweg siehe Bild 4 Zweite Befragung Frühjahr 2015 Nach Durchführung der Präventi onsaktion wurde eine erneute freiwil lige Befragung von insgesamt 2500 zu fällig ausgewählten Haushalten im Zeitraum März bis Anfang April 2015 durchgeführt Folgende Aspekte wur den abgefragt Wahrnehmung der polizeilichen Ak tionen Hat sich das Präventionsverhalten verändert Wurden weitere Informationen zum Thema Einbruchschutz eingeholt Fand ein Austausch im Bekannten kreis statt Werden weitere Informationen ge wünscht Wurde ein Termin bei der Kriminal polizeilichen Beratungsstelle verein bart Gab es Unterschiede zwischen Ei gentümer oder Mieter Finanzierung des Projekts Das Gesamtbudget des Stuttgarter EFUS Projekts belief sich auf etwa 22 000 Euro die sich wie folgt auf teilen 12 000 Euro Sachkosten für die zwei Befragungen 4000 Euro Sachkosten für die Prä ventionsmaßnahmen 6000 Euro Personalkosten für die Durchführung des Audits in Stutt gart Erkenntnisse und Schluss folgerungen für die Einbruchs prävention in Thesen Alleine durch Befragungen an sich kann man die Bevölkerung für das Prä ventionsthema interessieren und sen sibilisieren Der außergewöhnlich hohe Rücklauf 57 und 64 bei den Befra gungen zeigt die hohe Sensibilität der Bürger beim Thema Einbrüche Die Be völkerung kann deutlich unterschei den ob es sich um eine generelle Be drohungslage handelt die auch durch entsprechende Medienberichterstat tung befördert werden kann oder um eine reale Bedrohung im Wohn gebiet Einbrüche Einbruchsversuche oder die Angst davor sind für das Sicherheitsgefühl ab träglich es wird nachgewie sen dass darunter auch die Lebensqualität leidet Ergriffene zusätzliche und gezielte Präventionsmaß nahmen führen zu einem spürbaren Rückgang des Be drohungsgefühls es lohnt sich Im Stadtbezirk Nord in dem das Untersuchungs gebiet liegt haben die Ein bruchsfallzahlen nach Er greifen der Präventions maßnahmen signifikant und deutlich überdurchschnitt lich abgenommen inwieweit dies auf die ergriffenen Maß nahmen ganz oder teilweise zurückzuführen ist muss aber offen bleiben Ergriffe ne zusätzliche und gezielte Präventi onsmaßnahmen verbessern nachweis lich den Informationsstand der Be völkerung befördern das Ergreifen von Maßnahmen durch die Bürger oder wecken zumindest das Verständ nis dafür Einbruchspräventionsmaß nahmen werden mehrheitlich ergrif fen auch wenn keine eigene Ein bruchserfahrung vorliegt Soziale Netzwerke Partner Freunde Bekann te und die Medien sind vorrangig die Auslöser für das Ergreifen von Maß nahmen Bei eigener Einbruchserfah rung oder einem Einbruch in der Nach barschaft ergreifen drei Viertel der Befragten danach Einbruchsvorsorge maßnahmen Es zeigt sich aber auch dass die po lizeiliche Informationsarbeit und Be ratungstätigkeit Anlass für die Be schäftigung mit dem Thema ist Präventionsarbeit muss sowohl ein Grundinteresse am Thema und seiner Relevanz wecken als auch eine geziel te technische Maßnahmenberatung leisten Es hat sich herausgestellt dass bei Mietwohnungen Ansprechpartner für die Präventionsarbeit in erster Li nie der Vermieter sein muss da nur dieser berechtigt und in der Regel auch für bauliche Veränderungen ver traglich verantwortlich ist Präventi onsarbeit über entsprechende Kanäle einzuleiten Architektenkammer Haus Grund Banken etc ist daher ein er folgversprechender Weg Überraschenderweise zeigt sich aber auch eine große Bereitschaft der Mieter selbst zumindest in eine me chanische Grundsicherung Türen Fenster zu investieren die Vermieter erlaubnis vorausgesetzt Die Bereit schaft zu weiteren Präventionsinvesti tionen ist vielfach vorhanden sodass es sich auch lohnt Personen anzu sprechen die schon Maßnahmen er griffen haben Die Bevölkerung nimmt gezielte Präventionsarbeit Infostand Fußstreife Ansprechpartner vor Ort auf Schwachstellen erstaunlich gut wahr Sehr positiv angenommen wer den das Ansprechen der Polizei auf Schwachstellen an Gebäude Woh nung und Fußstreifen der Polizei im Wohngebiet Aber auch Informations stände und Flyer im Briefkasten sind adäquate Mittel der Präventionsar beit Bei Flyern ist der konkrete lokale Bezug für die Wahrnehmung wichtig Es ist ein über den Erwartungen lie gender hoher Kenntnisstand der Be völkerung zum Thema Einbruchsprä vention im Allgemeinen und zum technischen Einbruchschutz im Be sonderen festzustellen Eine Beratung muss nicht bei Null anfangen son dern kann oft gewisse Grundkenntnis se und ein Grundverständnis für die Problematik voraussetzen Sehr aufschlussreich ist zu erfahren wie sich die Bürger über technischen Einbruchschutz informieren Informa tionsquellen sind die sozialen Kon takte Freunde Nachbarn Verwandte die hier als Multiplikatoren wirken das Internet aber auch Fachfirmen für Si cherheitstechnik An erster Stelle wer den freilich die Beratungsstellen der Polizei genannt Das bestätigt die Not wendigkeit polizeilicher Präventions arbeit da diese offenbar deutlich stär ker nachgefragt wird und ihr hohes Vertrauen auch als wirtschaftlich un abhängige Beratungsinstanz entge gengebracht wird Investiert wird in Foto Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes www polizei beratung de

Vorschau DFK forum kp 04-2016 Seite 34
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