44 forum kriminalprävention 4 2016 VERANSTALTUNGEN Die Fachtagung wurde vom For schungsschwerpunkt Sozial Raum Management der Technischen Hoch schule TH Köln in Kooperation mit dem Forschungspartner des Max Planck Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht MPI und der Praxispartnerin der Kreisgruppe Köln des Paritätischen NRW e V aus gerichtet Vorgestellt und diskutiert wurden die Ergebnisse des vom BMBF geförderten Forschungs und Modell projekts Sicherheit älterer Menschen im Wohnquartier Analysen und Kon zeption des Praxismodells der Senio rensicherheitskoordination Mit den Worten des Komikers Karl Valentin leitete Prof Dr Ute Lohrentz Dekanin der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften im Grußwort in das Thema der Tagung ein Sicher ist dass nichts sicher ist drum bin ich vor sichtshalber misstrauisch Vorsicht sei sinnvoll stellte sie heraus aber es sei nicht die Vorsicht sondern das tiefe Misstrauen von älteren Menschen in die eigene Wehrhaftigkeit und in die Sicherheit ihres Stadtteils das zu einer individuellen und auch sozialen Pro blemlage führen könne Vor dem Hin tergrund des demografischen Wan dels sei dem Thema Schutz und sub jektive Sicherheit einer wachsen den Bevölkerungsgruppe mit einge schränkter Wehrhaftigkeit eine hohe Bedeutung zuzuschreiben Vulnerabilität als zentraler Erklärungsansatz für Unsicherheitswahrnehmung Die These aufgreifend stellte Prof Dr Dietrich Oberwittler MPI in seinem Vortrag die besondere Relevanz per sönlicher Ressourcen sowie der Be schaffenheit des Wohnquartiers für das Sicherheitsempfinden älterer Men schen heraus Zur Erklärung der Unsi cherheitsgefühle Älterer habe sich auch bei den Forschungen des MPI der Vulnerabilitätsansatz als zentral erwie sen Danach sorge die erhöhte Verletz lichkeit durch die sich potenzielle Konsequenzen bei Opfer werdung ver schlimmerten für höhere Unsicher heitswahrnehmungen Das Viktimisie rungsrisiko gehe im Alter zwar insgesamt zurück doch die Kriminali tätsfurcht gemessen an diesem schwindenden Risiko bleibe hoch Das Kernstück der Forschungen des MPI bildete eine postalische Längs schnittbefragung der Wohnbevölke rung zwischen 25 und 89 Jahren in Köln und Essen An der Befragung beteilig ten sich 6565 zufällig ausgewählte Be fragte wobei Personen der Alters gruppen ab 60 Jahren rund zweifach häufiger gezogen wurden Durch die Verknüpfung mit soziodemografi schen Daten sowie systematischen Be obachtungen von sozialräumlichen Ri sikozeichen zu einer Mehr ebenen analyse seien Erkenntnisse früherer Studien zum Sicherheitsempfinden im Alter bestätigt und neue Erkenntnisse vor allem zum Einfluss sozialräumli cher Bedingungen der Wohngebiete gewonnen worden Bezug nehmend auf das persönliche Nahumfeld stellte Oberwittler heraus dass Ältere in der Regel eine starke Ver bundenheit mit ihrer Wohn um gebung sowie funktionierende soziale Bindun gen haben Nichtsdestotrotz trügen Sicherheitsempfinden älterer Menschen im Wohnquartier Analysen und Maßnahmen zur objektiven und subjektiven Sicherheitslage Älterer Nina Planer Lara Schartau Wie sicher sich Seniorinnen und Senioren in Großstädten fühlen und wie die Soziale Arbeit zur Verbesserung der objektiven und subjektiven Sicherheitsla ge Älterer beitragen kann stand im Mittelpunkt der Tagung Sicherheit älterer Menschen im Wohnquartier Neue Perspektiven für die Soziale Arbeit mit älteren Menschen Zusammenleben Sicherheit Teilhabe am 12 September in Köln

Vorschau DFK forum kp 04-2016 Seite 46
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