48 forum kriminalprävention 4 2016 VERANSTALTUNGEN Der dritte Aspekt umfasse die Wirt schaft Es herrsche Sorge um Wohl standsniveau und Verteilungsgerech tigkeit Zwar gebe es vor dem Hintergrund demografischen Wandels keine generelle Ablehnung von Zu wanderung aber den Fokus auf nütz liche Migranten und Migrantinnen Aufruf zum produktiven Zweifeln Prof Schammann führte weiter aus dass die Politik auch symbolisch auf die Sorgen der Bevölkerung re agiere um ihre Handlungsfähigkeit zu demonstrieren was sich auch im aktuellen Integrationsgesetz zeige So sei beispielhaft die Niederlassungser laubnis an die Integrationsleistung in den oben genannten Debattenfel dern gekoppelt Im Fazit arbeitete Prof Schammann heraus dass eine Polari sierung der Gesellschaft zur Flücht lingsfrage festzustellen sei Das permanente Schwanken zwischen Of fenheit und Geschlossenheit sei je doch eine Konstante liberaler Demo kratien Einfache Lösungen dürften nicht das Mittel der Wahl sein Prof Schammann schloss seinen Vortrag mit dem Appell zum produktiven Zweifeln Für seinen Beitrag erhielt Prof Schammann viel Zustimmung An schließend sprach Ulrich Mädge Ober bürgermeister der Stadt Lüneburg und Vizepräsident des Niedersächsi schen Städtetages über Prävention als Chance für eine gelungene Integra tion Mädge hob hervor dass die Kom munen nun vor der großen Aufgabe stünden die Integration der geflüch teten Menschen zu bewältigen Hier für seien wiederum die Anstrengun gen vieler gesellschaftlicher Gruppen erforderlich Bildung Beschäftigung und gesellschaftliche Teilhabe seien grundlegende Pfeiler von Integration Nach einem informativen Vormit tag mit fachkundigen Referentinnen und Referenten sowie anregenden Beiträgen des Poetry Slammers Tobias Kunze stand nach der Mittagspause die Praxis im Vordergrund Die Teil nehmenden konnten sich zwischen insgesamt zwölf Praxisworkshops ent scheiden die jeweils unterschiedliche Facetten des Themas Integration be leuchteten Neben der Frage wie Kita und Schule Schutzorte sein können und zur Integration geflüchteter Kin der und Jugendlicher beitragen wur den auch spezielle Angebote für trau matisierte Flüchtlingskinder vorge stellt Zudem wurden Erfahrungen und Herausforderungen in der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im Rahmen eines Work shops bearbeitet Wie die Integration von Kindern und Jugendlichen durch Sport speziell im Fußballverein gelin gen kann war Thema eines weiteren Workshops Ein sekundärpräventiv Foto Sven Brauers Foto LPR Niedersachsen ausgerichtetes Beratungsangebot für junge Menschen und Angehörige die von neosalafistischer Radikalisierung betroffen sind bietet der Verein BeRA Ten e V aus Hannover der seine Ar beit ebenfalls vorstellte Zum Angebot des Vereins gehört es auch Wege für eine Abwendung von gewaltbezoge ner und extremistischer Ideologie auf zuzeigen Auf großes Interesse stießen über dies alle Workshops die sich der Frage der Ankunftsorte der unmittelbaren Integration in der Kommune und im Stadtteil sowie der Frage des Zusam menwachsens neuer Nachbarschaften widmeten Integration in der Kommu ne bedeutet auch eine demokratische Zivilgesellschaft zu fördern und sich gegen Rechtsextremismus Rassismus und Menschenfeindlichkeit einzuset zen Hierzu können Kommunen bzw lokale Akteure das Angebot der Mobi len Beratung in Niedersachsen in An spruch nehmen welches ebenfalls präsentiert wurde Begleitend zur Ver anstaltung fand ein Markt der Mög lichkeiten statt Die über 20 Ausstelle rinnen und Aussteller boten mit ihren auf die Inhalte der Veranstaltung ab gestimmten Informationsangeboten zahlreiche Gelegenheiten zu Gesprä chen und Networking Susanne Wolter ist stellvertretende Geschäftsführerin des Landespräventionsrates Niedersachsen LPR Kontakt susanne wolter mj niedersachsen de

Vorschau DFK forum kp 04-2016 Seite 50
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