13 forum kriminalprävention 1 2017 PRÄVENTION IM SPORT Diskriminierungsfreiheit als normativer Anspruch Infolge europäischer und nationa ler Gesetzgebungen seit 2006 in Deutschland das Allgemeine Gleichbe handlungsgesetz AAG ist der Schutz von Menschen vor Benachteiligung aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft des Geschlechts der Religion oder Weltanschauung einer Behinderung des Alters oder der sexuellen Identität ein im Alltag etabliertes Rechtsgut geworden Die Antidiskriminierungs stelle des Bundes ADS wirkt als eine unabhängige Anlaufstelle für Men schen die von Diskriminierung betrof fen sind an der Durchsetzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes mit Der Weltfußballverband FIFA und der europäische Dachverband UEFA haben in den letzten 15 Jahren Regle ments der Antidiskriminierungsarbeit entwickelt die auf nationaler Ebene vom Deutschen Fußballverband DFB aufgegriffen wurden In der Vereins satzung bekennt sich der DFB zum Grundsatz der Diskriminierungsfrei heit im Fußballsport Sowohl die Aus lobung von Preisen für vorbildlich fai res bzw integrierendes Verhalten als auch Sanktionsnormen für Fälle diskri minierenden Verhaltens beispielswei se Geldstrafen von 12 000 bis zu 100 000 Punktabzug bis hin zum Zwangsabstieg oder Spielbetrieb un ter Ausschluss der Öffentlichkeit kon kretisieren den zivilisatorischen An spruch Der DFB Bundestag verankerte 2013 in einem Masterplan im Hinblick auf Gewaltvorfälle im Amateurfußball das Ziel Entwicklung angemessener Prä ventions und Reaktionsmaßnahmen für Vereine DFB 2013 10 f Zur Trans parenz über Umfang und Klassifizie rung von Gewaltvorfällen im Amateur fußball wird eine flächendeckende Datenerfassung zur Erhebung von Ge waltvorfällen angestrebt ebd In den Sitzungen der damals zuständigen DFB ArbeitsgruppeGewalt prävention im Amateurfußball heute Fair Play Gewaltprävention entschieden sich die Verantwortlichen recht rasch da für neben der Erfassung von klassi scher Gewalt auch den Sachverhalt der Diskriminierung zu berücksichti gen nicht zuletzt da solche zumeist verbale Entgleisungen häufig Auslö ser für Gewalttaten darstellen Diskriminierungsfreiheit im Fußballsport Zur Er Fassbarkeit von Diskriminierungen im deutschen Amateurfußball Thaya Vester Stephan Osnabrügge Es steht außer Frage dass Diskriminierungen im Fußball keine Seltenheit sind Dennoch war bisher vor allem über das quantitative Ausmaß solcher Vorfälle so gut wie nichts bekannt Der Beitrag setzt sich kurz mit dem Status quo der Antidiskriminierungsarbeit im deutschen Fußball auseinander und beleuchtet anschließend den aktuellen Versuch des Deutschen Fußball Bundes ein umfassendes Lagebild zum Thema Diskriminierung zu realisieren Dabei soll aufgezeigt werden inwieweit Diskriminierungen im Amateurfußball in Zukunft sichtbar gemacht werden können aber auch welche Probleme hierbei auftreten

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