forum kriminalprävention 1/2001 November/Dezember

Geleitwort

Kurt BeckVorbeugen ist besser als heilen. Diese langjährige Erkenntnis aus der Medizin hat sich inzwischen auch bei der Straftatenbekämpfung durchgesetzt. Dennoch wurde bisher auf der Bundesebene Kriminalprävention nur partiell ausgeübt.

Diese defizitäre Lage hat sich mit der Gründung der LinkStiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) deutlich verändert. Das DFK, das von Bund und Ländern sowie von privaten Stiftern getragen wird, ist dem gesamtgesellschaftlichen Präventionsansatz verpflichtet. Hierzu nimmt das DFK eine umfassende Initiierungs-, Beratungs- und Koordinierungsfunktion wahr, die vor allem auch den Präventionseinrichtungen der Länder und Kommunen zugute kommt. Im Interesse einer Gewährleistung der Inneren Sicherheit – gerade in Zeiten akuter Gefahren für unser Land – muss alles Vertretbare unternommen werden, was der effektiven Verhütung besonders sozialschädlicher Kriminalität dient. Insoweit kommt allen Präventionsinstanzen eine hervorragende Verantwortung zu.

Wesentliches Medium der Informationsvermittlung stellt für das DFK die neu herausgegebene Zeitschrift „forum kriminalprävention“ dar. Sie soll die Plattform für einen interdisziplinären Dialog zwischen Fachleuten bilden sowie erfolgreiche und erfolgversprechende Programme und Projekte zur Diskussion stellen. Es ist zu hoffen, dass sich das DFK mit seinen wichtigen Anliegen nicht zuletzt mittels der neuen Zeitschrift nachhaltig Gehör verschaffen kann. In diesem Sinne wünsche ich dem DFK und seinem Publikationsorgan ein gutes Gelingen zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger.

Berlin, im Oktober 2001

Kurt Beck
Ministerpräsident Rheinland-Pfalz
Kurt Beck
Präsident des Deutschen Bundesrates

 

Editorial

In unregelmäßigen, aber zeitlich immer kürzeren Abständen werden wir mit technologischen Neuerungen und wissenschaftlichem Erkenntniszuwachs konfrontiert. Wir stehen – wie manche meinen – an der Schwelle zum Aufbruch in eine lernende Wissensgesellschaft. Selbst die Deutsche Post AG erinnert uns mittels Briefmarke an den bereits von Wilhelm Busch so trefflich postulierten Grundsatz des lebenslangen Lernens.
Ein Blick in unser Aufgabenfeld Kriminalprävention macht deutlich, dass auch hier die Palette immer neuer Initiativen, Programme, Projekte und Maßnahmen inzwischen nahezu unüberschaubar ist. Vieles geht im Bermudadreieck von Nachrichtenpools, Aktensammlungen und Bibliotheken unter, was für die Praxis anderswo aufgreifenswert wäre.
Was bisher weitgehend bei der Kriminalprävention fehlte, war eine bundesweite Informations-, Unterstützungs- und Koordinierungsstelle. Als solche Einrichtung versteht sich die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK). Das als Stiftung des privaten Rechts organisierte DFK ist dabei satzungsgemäß einem gesamtgesellschaftlichen Ansatz verpflichtet.
Das hinter dem DFK stehende politische und gesellschaftliche Potential bietet eine Gewähr dafür, dass das anspruchsvolle Vorhaben gelingen wird.
Die Zeitschrift „forum kriminalprävention“, die vom DFK herausgegeben wird, bietet sich als Sprachrohr für alle mit Kriminalprävention befassten Stellen und Personen an. „forum kriminalprävention“ will die Funktion einer aktuellen, interdisziplinären Informationsbörse wahrnehmen, die internationale Entwicklungen – und dabei auch neue dramatische Herausforderungen an die Kriminalprävention – ebenso thematisiert wie die vielfältigen, akut vor Ort gemachten Erfahrungen.
Nur mit tatkräftiger Unterstützung unserer Leserinnen und Leser kann die neue Zeitschrift diesem Anspruch genügen. Wir wollen dazu beitragen, dass – überspitzt formuliert – nicht stets dieselben denselben dasselbe sagen, sondern ein reger ressort- und fachübergreifender Informationsaustausch stattfindet, der einer lernenden Wissensgesellschaft auch tatsächlich gerecht wird.

Ihr
Prof. Dr. Edwin Kube,
Chefredakteur
Edwin Kube