forum kriminalprävention 2/2002 März/April
TITELTHEMA: Pro & Contra: Brauchen wir Glen Mills Schools in Deutschland?
Bernd Rüdeger Sonnen (pro) und
Wolfgang Trede (contra)
PRO
Die Glen Mills Schools (Service to youth since 1826) in Concordville,
Pennsylvania - was sind sie eigentlich?
Ein Boot Camp, in dem ein Jugendlicher
sogar schon einmal zu Tode gefoltert
worden sein soll, ein „Internat
für Nachwuchsverbrecher“, ein „Seelen
Mac Donalds für kleine Menschen“
mit einem „totalitären Normensystem“,
aber immer noch besser als
der „Sauhaufen deutsche Jugendhilfe“?
- Immer noch besser als ... damit
ist die Ausgangsfrage bereits positiv
beantwortet.
CONTRA
Über die „Glen Mills Schools“ in
Pennsylvania/USA wurde in den
vergangenen Jahren eine intensive
öffentliche Debatte geführt (u.a. im
SPIEGEL: „Angriff auf die bösen
Jungs”). Die Aufgeregtheit dieser Debatte
speiste sich u.a. aus dem Unbehagen
der Fachszene angesichts eines
vermeintlichen oder tatsächlichen
Bermuda-Dreiecks zwischen der
Jugendhilfe und der Jugendstraffälligenhilfe,
geeignete Angebote für
„besonders schwierige” Jugendliche
zur Verfügung zu haben. Brauchen
wir demnach vielleicht einen deutschen
Glen Mills-Ableger für all die
schwierigen Fälle noch nicht oder gerade
strafmündig gewordener delinproquenter Jugendlicher, die scheinbar
weder in Heimen der Jugendhilfe
noch im Jugendstrafvollzug richtig
aufgehoben sind? Meine Antwort lautet:
Nein!
Die Langfassung des Artikels finden Sie in der Zeitschrift.
|