forum kriminalprävention 2/2003 April/Mai/JuniPRO & CONTRA: Strafmündigkeit ab 12 Jahren?
Dr. Werner Hinz (Pro) und Prof. Dr. Gabriele Wolfslast (Contra)
PRO: Die Delinquenz Minderjähriger
unter 14 Jahren hat im vergangenen
Jahrzehnt dramatisch zugenommen.
Neben einem massiven Anstieg der in
der PKS registrierten Taten hat vor
allem die Gewalt bei Kindern eine völlig
neue Dimension erreicht. Aus dem
eher harmlosen Kräftemessen sind
Exzesse von unvorstellbarem Ausmaß
geworden. Bereits in den sehr frühen
Altersstufen herrscht ein ausgeprägtes
Bandenwesen. Kinder- und Jugendgangs
terrorisieren bisweilen
ganze Stadtteile. "Abziehen" von Geld
und Kleidung, massive Bedrohungen
oft über Monate und Jahre hinweg
lassen den Opfern Schulweg und
Freizeit zur Qual werden.
CONTRA: Die immer wieder vereinzelt erhobene
Forderung nach einer
Senkung des Strafmündigkeitsalters
auf 12 Jahre beruht auf der Annahme,
dass zunehmend Straftaten, zumal
schwere, von Kindern begangen würden.
Anfechtbar ist die Prämisse, verfehlt
die Schlussfolgerung:
Die Zunahme der Kriminalitätsbelastung
durch Kinder ist weit weniger
dramatisch, als vielfach behauptet
wird.
Die Langfassung des Artikels finden Sie in der Zeitschrift.
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