forum kriminalprävention 1/2004 Januar/Februar/März

EXPERTENMEINUNG:
Polizeiliche Zuführung von Schulschwänzern?

Karin Wolff, Hessische Kultusministerin

Notorisches Schuleschwänzen ist ein drängendes Problem. Nicht, dass die Zahl der Schulverweigerer signifikant zugenommen hätte. Doch der Blick auf den einzelnen Schulflüchtling ist ein anderer geworden. Sorgen machen nicht die Schüler, die mal eben einen Tag "blau machen", um dann, geplagt vom schlechten Gewissen und nach einer gehörigen Standpauke der Eltern, wieder in die Schule zurückkehren. Sorgen machen uns vielmehr diejenigen Jugendlichen, für die das Schuleschwänzen zum Lebensinhalt wird. Sie verlieren meist schnell den Anschluss an den Unterricht und laufen so Gefahr, in eine Abwärtsspirale zu geraten, an deren Ende fehlende Schulabschlüsse, Arbeitslosigkeit und nicht selten ein Abrutschen in die Kriminalität stehen.
Verantwortlich für den regelmäßigen Schulbesuch ihrer Kinder sind in erster Linie die Eltern. Schuleschwänzen wird nicht zum Problem, wenn es im Elternhaus durch familiäre Sanktionen von vornherein im Kern unterbunden wird. Was aber tun, wenn selbstverständliche Verhaltensweisen, wie der regelmäßige Schulbesuch durch das Elternhaus nicht mehr gewährleistet werden?

Die Langfassung des Artikels finden Sie in der LinkZeitschrift.