forum kriminalprävention 2/2004 April/Mai/Juni

HASS-/VORURTEILSKRIMINALITÄT:
„Primäre Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige – insbesondere: junge Menschen –“ Ergebnisse der Arbeitsgruppe

Dieter Rössner/Britta Bannenberg/Marc Coester

Im August 2001 trat das Bundesministerium der Justiz an das Deutsche Forum für Kriminalprävention mit dem Anliegen heran, das Konzept der sogenannten Hate Crimes1, welches vor allem in den USA schon weite Verbreitung gefunden hat, in einer Expertengruppe für die deutsche Situation zu diskutieren und hierbei insbesondere Aspekte der Prävention verstärkt zu berücksichtigen.

Mit der Thematisierung der Hate Crimes sollte einem internationalen Forschungsstand Rechnung getragen werden, der schon seit längerem Phänomene wie z. B. die auch die deutsche Öffentlichkeit beunruhigenden rechtsextremistischen und fremdenfeindlichen Gewalttaten theoretisch wie kriminalpolitisch in einen größeren Zusammenhang stellt. Der Projekttitel „Primäre Prävention von Gewalt gegen Gruppenangehörige – insbesondere: junge Menschen –“ richtet den Fokus genau auf diese Erweiterung: Die hassgefährdeten Gruppen – Ausländer, Homosexuelle, Behinderte, etc. – werden Opfer aufgrund ihres symbolischen Status und der Zugehörigkeit zu einer vom Täter als fremd eingestuften sozialen Gruppe (vgl. Conklin 2001). Die Wirkungen dieser Taten sind verheerend, da sie erstens auf Merkmale abzielen, welche das Opfer nicht beeinflussen kann, weil sie zweitens der gesamten Opfergruppe eine einschüchternde Botschaft der Ablehnung, des Hasses und der Angst signalisieren und weil ihnen drittens ein Aufforderungscharakter an die eigene Gruppe innewohnt (vgl. Schneider 2001).
Fortsetzung in LinkAusgabe 3/2004

Die Langfassung des Artikels finden Sie in der LinkZeitschrift.