forum kriminalprävention 3/2004 Juli/August/September

DAS INTERVIEW:
Jugendkulturarbeit: Prävention pur?

Interview mit dem Publizisten Klaus Farin

FRAGE:
Herr Farin, außerhalb des Wissenschaftsbetriebs sind Sie wohl der Autor, wenn es um Jugendszenen, Gewalt, Rechtsextreme und Prävention geht. Bekannt sind vor allem "Krieg in den Städten" (1991) und "Skinheads" (1993/2002) - beide mit Seidel. Sie sind kein Pädagoge, sondern als Publizist Begründer des "Archiv der Jugendkulturen" (www. jugendkulturen.de), ein Verein, der auch das entimon-Programm "Culture on the Road" überregional anbietet. Können Sie dem fk kurz das Berliner "Archiv" beschreiben?

ANTWORT:
Das "Archiv der Jugendkulturen" ist 1998 entstanden, weil einerseits Jugendliche und ihre Szenen in den Medien zunehmend stigmatisiert wurden, es aber an Hochschulen keine qualitative Jugendkulturforschung gab und gibt; nirgendwo wurde Material bzw. graue Literatur sorgfältig gesammelt - also Fanzines, Flyer, T-Shirts oder Tonträger, alles Dinge, die für die Jugendlichen existentiell wichtig sind. Also haben wir eine Bibliothek aufgebaut, in der man Bücher, Diplomarbeiten, Zeitschriften, 15 000 Fanzines usw. findet; das "Archiv" macht Szeneforschung und es publiziert. So haben wir eine populärwissenschaftliche Buchreihe aufgelegt und geben die Zeitschrift "Journal der Jugendkulturen" heraus. Schließlich entwickeln wir Projekte. Der Kern des "Archivs" erhält keine Regelförderung, sondern lebt von rund 20 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, von Spenden und Buchverkauf.

Die Langfassung des Artikels finden Sie in der LinkZeitschrift.