forum kriminalprävention 3/2004 Juli/August/September

Editorial

Kriminalprävention ist derzeit "in". Der 9. Deutsche Präventionstag (DPT) am 17. und 18. Mai 2004 in Stuttgart mit mehr als 1300 Teilnehmern verdeutlichte das immense Interesse, das an der Prävention besteht.

Aber nicht nur bundesweite Veranstaltungen zeigen eine beeindruckende Kulisse und eine fast unüberschaubare Themenvielfalt der Projekte. Gerade auch auf Länderebene wird Prävention innovativ und zunehmend professionell gestaltet und begleitet.

So hat etwa der Hessische Justizminister auf der am 19. Mai 2004 stattgefundenen Veranstaltung des Landespräventionsrates (die schon teilweise in Bayern als Modellprojekt erprobte) Einrichtung sog. Teen-Courts angekündigt. Jugendliche fungieren in geeigneten Fällen als "Richter", weil sie als Gleichaltrige oft mehr bewirken können als Erwachsene - natürlich vor dem Hintergrund der das Verfahren begleitenden Staatsanwaltschaft: Sicherlich ein interessanter Ansatz tertiärer Prävention.

Der professionellen Erfolgsausrichtung von Programmen und Projekten dient zweifellos die Prozess- und Wirkungs-Evaluation im Rahmen von Qualitätsmanagement. Nach Vorlage einer polizeiorientierten Anleitung zur Evaluierung durch die Kommission Vorbeugende Kriminalitätsbekämpfung wurde nunmehr - anlässlich des 2. Kriminalpräventiven Forums des Landespräventionsrates NRW - der Leitfaden "Kommunale Kriminalprävention" vorgestellt.

Bei der inzwischen komplexen Vielfalt präventiver Projekte und Maßnahmen ist es nur bei Einhaltung bestimmter methodischer Mindeststandards möglich, tatsächlich erfolgreiche Projekte zu erkennen und auf Transferierbarkeit zu überprüfen.

Ihr
Prof. Dr. Edwin Kube,
Chefredakteur
Edwin Kube