forum kriminalprävention 2/2007 April/Mai/Juni

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser

"Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

So beschrieb bereits Sokrates die Jugend seiner Zeit. Der 12. Deutsche Präventionstag greift das Thema Jugend/Delinquenz im Jugendalter und deren Präventionsmöglichkeiten auf. Dabei ist das Grundthema in der kriminologischen Diskussion nicht neu.

Erhöhte Devianz und Auffälligkeit in einer jungen Phase des Lebens sind traditionelle Themen in der kriminologischen und kriminalpolitischen Diskussion. Aber die Situation der heutigen jungen Menschen hat sich in Teilbereichen dynamisch verändert. PISA, Jugendarbeitslosigkeit, Neue Medien, Globalisierung des Arbeitsmarktes und Integrationserfordernisse einer multikulturellen Gesellschaft sind nur einige der aktuellen Themen.

Junge Menschen müssen sich in der Vielfalt dieser Herausforderungen orientieren und behaupten. Dabei ist die überproportionale delinquente Auffälligkeit von jungen Menschen unbestritten. Gleichfalls unbestritten ist aber auch deren überproportionale Opferbelastung, gerade bei Gewaltdelikten.

Hier sind in unserer Gesellschaft alle relevanten Institutionen aufgerufen, die nötige Orientierung und Unterstützung für die Jugend bereitzustellen, damit sie all diese Herausforderungen bewältigen kann. Für die Akteure mag zur Selbstkritik, aber auch zum Schmunzeln Folgendes anregen:

"Nichts zeigt das Alter eines Menschen so sehr, als wenn er die neue Generation schlecht macht."
Adlai Stevenson (1900 - 65), amerik. Politiker

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Detlef Schröder

Chefredakteur
Detelf Schröder