forum kriminalprävention 1/2008 Januar/Februar/März

WAS UNS BEWEGT
Abschied und Neubeginn

Jeder Mensch kennt Umbrüche in seinem Leben. Jeder dieser Umbrüche bedeutet Veränderung. Es gab die Zeit davor - die Umbruchsituation selbst - den Neubeginn danach.
Seit Mitte 2002 hat Norbert Seitz als Direktor der Stiftung "Deutsches Forum für Kriminalprävention" deren Entwicklung wesentlich geprägt. Hierfür gilt ihm Dank und hohe Anerkennung. Mit großem persönlichen Engagement sucht er nach Möglichkeiten, alle Chancen für Prävention in möglichst großem Umfang zu nutzen. Der Kriminalität im Sinne des Wortes "zuvor zu kommen", Risiken in diesem Sinne gar nicht erst entstehen zu lassen, ist sein Ziel. Er betrachtet Prävention als gesamtgesellschaftliches Anliegen und ist dabei immer bestrebt, Staat, Wirtschaft und den Einzelnen mit einzubeziehen.

"Heute für ein besseres Morgen" - dafür steht Norbert Seitz.
Als Vorstandsvorsitzender der Stiftung habe ich selbst erlebt, wie sein Engagement vor allem seine wechselnden Mitarbeiter motivierte. Vor allem das Gebiet der Gewaltprävention ist dem scheidenden Direktor ein besonderes Anliegen. Er wollte nicht erst dann mit Prävention beginnen, wenn das "Kind in den Brunnen gefallen" war, sondern setzte sich maßgeblich für ein Präventionsverständnis ein, das auch wertorientierte Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu verantwortlichem Sozialverhalten und Gemeinsinn, zu positivem Selbstwertund Mitgefühl, zu aktiver und friedlicher Konfliktbewältigung als wichtige Grundlagen für mehr Gewaltfreiheit mit einbezieht.

Seine Tätigkeit war nie leicht. Er hatte mit Rahmenbedingungen zu kämpfen, an denen manch anderer verzweifelt wäre. Die finanzielle Lage der Stiftung ist nicht gerade glänzend, das ständig wechselnde Personal von Bund und Ländern war der Kontinuität der Arbeit nicht gerade dienlich. Dennoch so viel zu leisten kostet Kraft, Geschick, Geduld und vor allem eine hohe Identifikation mit der Aufgabe.
Für all das danke ich Direktor Norbert Seitz im Namen der Stiftung von Herzen.
Die Neuausrichtung des DFK hat er maßgeblich mitgeprägt und begleitet.
Sein Ziel, die Stiftung als unabhängiges Zentrum der gesamtgesellschaftlichen Prävention in Deutschland zu etablieren, hat er dabei nie aus dem Auge verloren. Sie soll auch weiterhin Beiträge zu sozialen, ethischen, interkulturellen sowie erzieherischen Fragen und zur Gestaltung einer sicheren kriminalitätsarmen und lebenswerten Gesellschaft leisten.

Auf Herrn Seitz warten neue Aufgaben und Herausforderungen im Bundesministerium des Innern. Und eines bleibt: Norbert Seitz wird als geschäftsführender Vorstand weiterhin die Geschicke des DFK begleiten.
Ich freue mich auf die weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Norbert Seitz.

Ihr Prof. Dr. Rudolf Egg
Vorstandsvorsitzender